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Senioren als Ziel von Cyber-Kriminellen

Immer mehr Betrugsmaschen auf ältere Menschen ausgelegt

Cyber-Kriminelle setzen zunehmend auf psychologische Tricks und digitale Betrugsversuche, die speziell auf ältere Menschen abzielen.

Rentner im Visier von Hackern
Psychologische Tricks und perfide Betrugsversuche zielen immer öfter auf Senioren.
© shutterstock/fizkes

Laut Check Point Software Technologies gefährdet mangelnde IT-Erfahrung viele Senioren, die sich dadurch schlechter gegen Cyber-Bedrohungen schützen können....

Laut Check Point Software Technologies gefährdet mangelnde IT-Erfahrung viele Senioren, die sich dadurch schlechter gegen Cyber-Bedrohungen schützen können.

Verbreitete Betrugsmaschen: Phishing und technische Support-Betrügereien

Häufig setzen die Angreifer auf Phishing-Mails, die vorgeben, von offiziellen Stellen wie Banken oder Behörden zu stammen. Diese Nachrichten fordern ihre Empfänger oft auf, persönliche Daten preiszugeben oder Links zu öffnen, die auf gefälschte Seiten führen.

Ein weiterer Betrugsansatz, So Checkpoint, ist der sogenannte "technische Support"-Betrug. Dabei geben sich Betrüger als Mitarbeiter von Unternehmen wie Microsoft oder Apple aus und warnen vor angeblichen Sicherheitsproblemen am Gerät. Ziel ist es, das Opfer dazu zu bringen, für falsche Dienstleistungen zu zahlen oder gar den Fernzugriff auf den Computer zu gewähren.

Manche Betrugsmethoden nutzen gezielt das Vertrauen der Rentner aus

Social-Engineering-Angriffe basieren auf Manipulation und nutzen das Vertrauen älterer Menschen aus. Betrüger geben sich etwa als Enkelkinder aus, die in einer Notlage finanzielle Hilfe brauchen, oder als Mitarbeiter wohltätiger Organisationen. Häufig arbeiten sie dabei mit Druck und emotionalen Tricks, um spontane Entscheidungen zu erzwingen.

Besondere Gefährdung durch digitale Unerfahrenheit

Ein wesentlicher Faktor für die Anfälligkeit von Senioren gegenüber solchen Betrügereien, so die Analysten von Checkpoint, ist die oft mangelnde digitale Kompetenz der Senioren. Die Technologie habe sich für viele ältere Menschen erst spät etabliert, sodass ihnen in vielen Fällen Erfahrung im sicheren Umgang mit dem Internet fehlt. Zusätzlich wird oft das Vertrauen älterer Generationen in offizielle Institutionen und Autoritäten ausgenutzt.

Marco Eggerling, Global CISO bei Check Point Software, sagt zu dem Trend: „Die Zunahme der Cyberkriminalität, die sich gegen ältere Erwachsene richtet, verdeutlicht eine kritische Schnittstelle zwischen Technologie, Psychologie und gesellschaftlicher Verantwortung.

Ältere Erwachsene würden nicht nur Opfer von Betrügereien, sondern auch als Beteiligte in der Cyber-Sicherheitsdiskussion übersehen. „Cyber-Angriffe verursachen bei den Betroffenen emotionale Belastung, finanzielle Einbußen und sorgen für Vertrauensverlust“, so Eggerling

Tipps (nicht nur für Senioren) für mehr Sicherheit im Internet

Um Senioren besser zu schützen, gibt Check Point Software Technologies folgende Ratschläge:

Webseiten prüfen: Beim Eingeben persönlicher Daten sollten Nutzer darauf achten, dass die Seite durch ein Vorhängeschloss-Symbol in der Adressleiste als sicher gekennzeichnet ist.

Phishing erkennen: Unbekannte E-Mails, SMS oder Anrufe, die nach Daten fragen oder eine Zahlung fordern, sollten immer auf Echtheit überprüft werden.

Passwörter und Kontodaten schützen: Auf verdächtige Anfragen zur Änderung von Zugangsdaten sollte nicht sofort reagiert werden. Generell empfiehlt sich, Banken und andere Dienste direkt über deren offizielle Webseite zu kontaktieren.

Apps nur aus sicheren Quellen beziehen: Apps sollten nur aus offiziellen Stores wie Google Play oder dem Apple App Store heruntergeladen werden, um schädliche Software zu vermeiden.

Auf Dringlichkeit achten: Nachrichten, die zum schnellen Handeln auffordern, sollten besonders kritisch geprüft werden.

Finanzdaten schützen: Am Telefon oder per E-Mail sollten sensible Daten wie PINs oder Kreditkartennummern nicht weitergegeben werden, außer bei selbst initiierten Anrufen an vertrauenswürdige Kontakte.

Geldautomaten sicher nutzen: Um Betrug durch Skimming-Geräte zu vermeiden, sollten Bankautomaten in gut beleuchteten, sicheren Bereichen aufgesucht werden.

Schulungen zur Cyber-Sicherheit nutzen: Workshops oder Online-Sicherheitstrainings sind eine gute Möglichkeit, ältere Menschen über digitale Bedrohungen aufzuklären und das Bewusstsein für sichere Internetnutzung zu stärken.

Autor: Leif Bärler • 5.11.2024

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