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Software soll Herkunft von KI-Chips nachvollziehbar machen

Nvidia entwickelt Standortprüfung zur Vermeidung von Chip-Schmuggel

Nvidia arbeitet an einer neuen Technologie zur Standortverifizierung von KI-Chips. Ziel ist es laut Unternehmen, den illegalen Export in Länder mit Handelsbeschränkungen zu erschweren.

Die neue Nvidia GeForce RTX50 Serie basiert auf der Nvidia Blackwell Architektur.
Die aktuelle Chip-Basis Blackwell von Nvidia ist teuer und wird bald mit mehr Sicherheitsfeatures ausgestattet.
© Nvidia

Nvidia hat eine neue Softwarelösung vorgestellt, mit der sich ermitteln lassen soll, in welchem Land ein KI-Chip betrieben wird. Diese Technologie könnte dazu beitragen, den illegalen Export von Grafikprozessoren in Länder zu verhindern, in denen Handelsbeschränkungen bestehen, darunter etwa Chi...

Nvidia hat eine neue Softwarelösung vorgestellt, mit der sich ermitteln lassen soll, in welchem Land ein KI-Chip betrieben wird. Diese Technologie könnte dazu beitragen, den illegalen Export von Grafikprozessoren in Länder zu verhindern, in denen Handelsbeschränkungen bestehen, darunter etwa China.

Telemetrie als Grundlage der Ortung

Die Standortverifizierung basiert laut Nvidia auf Telemetriedaten der GPUs. Die Software sei als Option für Kunden gedacht und könne in Rechenzentren eingesetzt werden, um den Zustand und die Position einzelner Chips innerhalb eines Prozessorpools zu überwachen. Die Standortbestimmung erfolge unter anderem über die Zeitverzögerung bei der Kommunikation mit Nvidia-Servern – ähnlich wie bei anderen internetbasierten Ortungssystemen.

Offenlegung und Sicherheitsversprechen

Wie das Unternehmen erklärte, sei die Software aktuell noch nicht veröffentlicht, aber bereits mehreren Partnern präsentiert worden. Nvidia plane, den Quellcode offenzulegen, um unabhängigen Sicherheitsforschern die Prüfung zu ermöglichen. Laut Nvidia sei der Zugriff auf die Chips durch das Unternehmen selbst jedoch nicht möglich – es gebe keine Funktionen, die eine Fernsteuerung oder Abschaltung der Hardware erlaubten.

Zunächst nur für Blackwell-Chips

Die erste Version der Software soll ausschließlich mit den neuen Blackwell-Chips von Nvidia funktionieren, die über erweiterte Sicherheitsfunktionen für sogenannte Attestierungsverfahren verfügen. Eine Ausweitung auf ältere Chip-Generationen wie Hopper und Ampere werde derzeit geprüft.

Reaktion auf politische Forderungen

Mit dieser Entwicklung könnte Nvidia auf Forderungen von US-Behörden und Politik reagieren, die sich für Maßnahmen gegen den Export von Hochleistungschips in Länder wie China einsetzen. Hintergrund sind unter anderem laufende Ermittlungen gegen mutmaßliche Schmuggelnetzwerke, die Nvidia-Chips im Wert von über 160 Millionen US-Dollar illegal nach China gebracht haben sollen.

Bedenken aus China

Die Standortverifikation hat auch Reaktionen auf chinesischer Seite ausgelöst. So wurde Nvidia laut Medienberichten bereits von chinesischen Behörden befragt, ob die Chips potenziell über sogenannte Hintertüren verfügen könnten, die den Zugriff durch Dritte ermöglichen. Diese Bedenken könnten zu einem weiteren Hindernis für den Vertrieb bestimmter Nvidia-Produkte in China werden – selbst wenn Exportfreigaben, wie zuletzt vom früheren US-Präsidenten Trump angekündigt, vorliegen sollten.

v.l.n.r.: Dorothee Bär (Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt), Jensen Huang (CEO NVIDIA), Tim Höttges (CEO Deutsche Telekom), Dr. Karsten Wildberger (Bundesmister für Digitales und Staatsmodernisierung).
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Autor: Leif Bärler • 12.12.2025

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