Hybridkamera für Foto und Video
Nikon Z6 III vorgestellt: High-Speed-Serienbilder und 6K-Videoaufnahmen
Mit der Nikon Z6 III erneuert Nikon sein Angebot im gehobenen Vollformatsegment. Die 3. Generation der Z6-Reihe bringt zahlreiche Verbesserungen mit, darunter einen neuartigen Sensor und verbesserten Sucher.

Die Nikon Z6 III bietet mit 24 Megapixeln die gleiche Auflösung wie das Vorgängermodell, doch sie hat deutlich beim Tempo, Ausstattung und nicht zuletzt Video-Funktionalität zugelegt. Die Z6 III kostet 3000 Euro und kommt Ende Juni auf dem Markt....
Die Nikon Z6 III bietet mit 24 Megapixeln die gleiche Auflösung wie das Vorgängermodell, doch sie hat deutlich beim Tempo, Ausstattung und nicht zuletzt Video-Funktionalität zugelegt. Die Z6 III kostet 3000 Euro und kommt Ende Juni auf dem Markt.
Der neue Bildsensor der Nikon Z6 III
Die Z6-Kameras sind Brot-und-Butter-Modelle für Nikon und entsprechend wichtig für die Marke. Zum ersten Mal wird die Z6 allein vorgestellt. Sie richtet sich an breite Kundenkreise: Mit der Z6 III will Nikon nicht nur Fotografen, sondern auch verstärkt Filmer ansprechen.
Technisch wurde die Kamera gründlich überarbeitet und aufgewertet, wobei viele Lösungen von Nikon Z8 / Z9 übernommen wurden. In der Z6 III verbaut Nikon einen neu entwickelten Sensor ein, dessen Auflösung wie bei den Vorgängermodellen 24 Megapixeln beträgt. Der neue Sensor ist in BSI- und "teilstacked" (partially stacked) Bauweise aufgebaut. Bisher kannte die Fotowelt nur "stacked" Sensoren – sehr schnelle und sehr teure Produkte für Top-Kameras. Teilstacked scheint, ein Mittelweg zu sein.
Ohne die technische Hintergründe genauer zu beleuchten, spricht Nikon von 3 bis 4 Mal schnellerer Datenverarbeitung im Vergleich zu konventionellen CMOS-Sensoren ohne stacked-Architektur. An die Geschwindigkeit der stacked-Sensoren wie etwa in der Z9 kommt Z6 III-Sensor nicht heran, ist aber günstiger in der Produktion. Vorerst soll diese Technik nur bei Nikon erhältlich sein. Neben dem Tempo soll sich der neue Sensor auch durch verbesserte Dynamik und Farbtreue auszeichnen.
Nikon Z6 III: Schnelle Bildserien
Für ihr Preissegment erreicht die neue Nikon ein beachtliches Arbeitstempo und bietet weit höhere Serienbildgeschwindigkeit als die Nikon Z6 II mit maximal mit 14 B/s. Bildserien sind jetzt mit bis zu 60 B/s bei voller Auflösung und inklusive AF-Nachführung möglich.
Wählt man ein 1,5fach-Crop, dann ist auch ein doppeltes Tempo möglich, immer noch mit Schärfenachführung. Das sind Geschwindigkeiten, die auch Sportfotografie aufhorchen lassen. Bei viel Aktion und dynamischen Szenen hilft die Pre-Release-Capture-Funktion, den richtigen Moment nicht zu verpassen.
Die höhere Arbeitsgeschwindigkeit ist nicht nur dem Aufnahmesensor, sondern auch dem leistungsstärkeren Expeed-7-Bildprozessor aus der Z8/Z9 zu verdanken, dessen Rechenleistung der des Dualen Expeed 6-Prozessors in der Z6 II überlegen ist.
Der Bildsensor bleibt beweglich gelagert: Die kameraseitige Bildstabilisierung gleicht im Alleingang Handbewegungen in 5-Achsen aus und kann mit IS-Systemen der Objektive zusammenarbeiten.
6K-Videos sind machbar
Die Z6 III sieht Nikon als eine Hybridkamera für Foto und Video und will mit den aufgebohrten Filmfunktionen nicht nur Amateure, sondern auch kleinere Profiteams ansprechen.
Die Kamera kann 6K-Videos mit bis zu 60 B/s im VideoRAW-Format aufnehmen: wählweise stehen hierfür N-RAW oder Apples ProRes HQ/ 422 HQ bereit. Mit RAW realisiert Nikon 12-Bit-Aufnahmen, mit H-265 sind 10-bit verfügbar. 4K-Videos können mit bis zu 120 B/s und Full-HD-Filme mit bis zu 240 B/s aufgenommen werden. Nikon verspricht minimiertes Rolling-Shutter.
Die Kamera kommt mit einem Line-In-Anschluss und ermöglicht somit Nutzung hochwertiger Mikrofone.
Hybrid-AF-System
Das AF-System kombiniert Phasen- und Kontrast-Messung. Die Empfindlichkeit reicht nun im Dunkeln bis -10 EV – ein großer Sprung gegenüber Nikon Z6 II mit – 6 EV. Zentral ist die moderne Mustererkennung: Die Z6 III soll hier ähnlich leistungsstark sein wie die Z8/Z9-Modelle. Erkannt werden Personen, Tiere, Fahrzeuge.
Im AF-C-Modus kann man zur Motivverfolgung auch das von Nikons SLR-Modellen bekannte 3D-Tracking nutzen: Objekte, die ein als Startpunkt gewähltes Fokusmessfeld verlassen, werden an andere Messfelder weitergereicht, wobei Algorithmen zur Farb-, Muster- und Kontrasterkennung AF-Tracking unterstützen.
Die Kamera behält den mechanischen Verschluss: damit sind Zeiten bis 1/8000 s möglich. Bei höheren Serienbildgeschwindigkeiten schaltet die Nikon auf den elektronischen Verschluss um. Dieser kann die Motive mit bis zu1/16000 s belichten.
Neuer Sucher für die Z6 III
Den Sucher der Kamera hat Nikon deutlich verbessert. Die Auflösung ist von 1.230.000 (Z6 II) auf 1.920.000 RGB-Bildpunkte angestiegen. Das ist mehr als selbst bei Z8/Z9, wobei die letztere als Besonderheit die Dual-Stream-Technologie bietet und selbst bei sehr schnellen Serien keinerlei Aussetzer hat.
Das Sucherbild der Z6 III kann mit einer Frequenz von bis zu 120 B/s erneuert werden. Das Bild ist sehr hell, 4000 nits, und geschickt abgestimmt, sodass selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen weder Schatten noch Lichtern Probleme bereiten und die Szenen detailreich und ohne ausgefressene Stellen dargestellt werden. Zudem unterstützt der Sucher den DCi-P3-Farbraum und kann damit eine größere Farbpalette als der sonst üblicherweise verwendete RGB-Farbraum darstellen.
Der bewegliche und touchfähige 3,2-Zoll¬-Monitor löst 700.000 RGB-Pixel auf – ganz wie bei Z6 II. Die Touchfunktion ergänzt die Bedienung über die mechanischen Tasten, deren Nutzerführung sich nicht verändert hat.
Nikon Z6 III: Ausstattungsmerkmale
Für Speicherung von Foto- und Videodaten stehen ein CFxpress- und ein SD-UHS-II-Kartenslot bereit. Wer die volle Geschwindigkeit der Kamera, sei es bei Sportaufnahmen oder bei Filmen mit 6K/4K, ausreizen will, wird um die Anschaffung teurerer CFe-Karten nicht herumkommen.
Neu ist die "flexible Color Picture Control"-Funktion. Damit können Nutzer eigene Farbprofile mit der Nikon NX-Software erstellen und diese in die Kamera importieren.
Die Z6 III wiegt 750 Gramm und ist damit leicht schwerer als das direkte Vorgängermodell. Die Abmessungen sind vergleichbar. An der Gehäuseform hat Nikon kaum etwas verändert und auch bei der Tastenbelegung geht Nikon gewohnte Wege.
Schnellzugriffe auf ISO- und Belichtungskorrektur und die Videostarttaste sind wie gewohnt neben dem Auslöser platziert. Das Belichtungmodusrad sitzt links, ein weiteres Einstellrad rechts auf der Oberseite. Rechts des Blitzschuhs befindet sich ein Status-Display in OLED-Technik – so hat man immer alle Einstellungen im Blick. Praktisch ist auch der Joystick auf der Rückseite.
Für die Kommunikation mit der Außenwelt hält die Nikon Z6 III ein gewohntes Set aus HDMI, USB sowie WLAN und Bluetooth bereit.
Nikon Z6 III - Preise für Body und Kits
Nikon wird die Z6 III als Body und in Kits anbieten: Mit dem Nikkor Z 4/24-70 kostet die Kamera 3630 Euro, zusammen mit dem Nikkor Z 4/24-120 mm knapp 3950 Euro und im Paket mit dem Nikkor Z 4-6,3/24-200 3840 Euro. Als neues Zubehör bietet Nikon zudem einen Hochkantgriff MB-N14 an.

