Krisenstimmung
Nach App-Desaster: Sonos stoppt Entwicklung von Video-Streaming-Player
Hi-Fi-Hersteller Sonos befindet sich weiter in einer massiven Krise. Der geplante Streaming-Player "Pinewood" wird zumindest vorerst nicht mehr weiterentwickelt.

Die anhaltende App-Krise bei Sonos hat weitere schwerwiegende Konsequenzen für das Unternehmen. Der amerikanische Audiohersteller hat nun die Entwicklung eines geplanten Streaming-Geräts eingestellt, das als Konkurrent zu Amazons Fire TV angedacht war.Laut den über The Verge verbreiteten Informat...
Die anhaltende App-Krise bei Sonos hat weitere schwerwiegende Konsequenzen für das Unternehmen. Der amerikanische Audiohersteller hat nun die Entwicklung eines geplanten Streaming-Geräts eingestellt, das als Konkurrent zu Amazons Fire TV angedacht war.
Laut den über The Verge verbreiteten Informationen arbeitete Sonos an einem Gerät, das als direkter Konkurrent zu Amazons Fire TV positioniert werden sollte. Branchenbeobachter vermuteten, dass dieses Produkt hochpreisig ausfallen würde, wobei Sonos darauf setzte, dass Kunden den hohen Preis aufgrund der gebotenen Funktionen akzeptieren würden.
Die Entwicklung dieses Streaming-Players war Teil einer umfassenderen Strategie von Sonos, über den reinen Audio-Bereich hinaus zu expandieren. Nachdem das Unternehmen mit den Ace-Kopfhörern bereits einen ersten Schritt in Richtung tragbarer Audio-Produkte gewagt hatte, sollte der Fire-TV-Konkurrent den Einstieg in den Video-Streaming-Markt markieren. Doch die App-Krise zwang das Unternehmen dazu, sich auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren und riskante Expansionspläne vorerst auf Eis zu legen.
Die Wurzel der aktuellen Krise liegt in einem fehlgeschlagenen Software-Update vom Mai 2024. Damals führte Sonos eine komplett überarbeitete Version seiner Steuerungs-App ein, die eigentlich den Weg für neue Funktionen und Geräte ebnen sollte.
Doch der Start verlief katastrophal: Anstatt neuer Features waren plötzlich lange etablierte Funktionen nicht mehr verfügbar, und viele Geräte ließen sich nicht mehr mit der App verbinden. Die Anwendung litt unter erheblichen Funktionseinschränkungen, was zu massiver Kritik seitens der Nutzer führte und das Unternehmen in eine schwere Krise stürzte.
Die Konsequenzen des App-Desasters waren für Sonos verheerend. Der Umsatz brach um 16 Prozent ein, und das Vertrauen der Kunden in die Marke nahm erheblichen Schaden. Die anhaltenden Probleme führten schließlich zu einem kompletten Umbruch in der Unternehmensführung: Mitte Januar 2025 trat CEO Patrick Spence zurück, und weitere Manager folgten. In direkter Folge übernahm Tom Conrad die Führung als Interims-CEO und leitete einschneidende Umstrukturierungsmaßnahmen ein.