Volumio Primo Plus: Audiophiles Upgrade für Streaming-Fans

Vom reinen Software-Projekt für Einplatinencomputer hat sich die in Florenz ansässige Manufaktur längst zu einer festen Größe für hochwertige HiFi-Hardware entwickelt.

Mit dem Volumio Primo Plus kündigen die Italiener eine umfassende Überarbeitung ihres Netzwerk-Players an. Dabei ruhen sich die Entwickler nicht auf den Lorbeeren des Vorgängers aus, sondern haben die technische Basis grundlegend neu konzipiert. Musik-Fans dürfen sich auf ein Gerät freuen, das äußerlich kompakt bleibt, im Inneren jedoch mit Features aufwartet, die man sonst eher in höheren Preisklassen vermutet.

Ein Herz aus zwei Chips

Das Herzstück der Signalverarbeitung bildet nun ein Dual-Mono-DAC-Design. Volumio setzt hierbei auf zwei Chips des Typs ESS ES9039Q2M. Diese Konfiguration verspricht auf dem Papier deutliche Vorteile gegenüber einfachen Lösungen. Durch die Kanaltrennung soll Übersprechen praktisch eliminiert werden, was der räumlichen Abbildung der Musik zugutekommen würde. Ein neues Taktdesign (Clock) versucht zudem, digitalen Jitter auf ein Minimum zu reduzieren, um so die Präzision der Wandlung zu maximieren.

Doch nicht nur die digitale Seite wurde bedacht. Eine saubere Stromversorgung ist das Fundament guten Klangs. Der Hersteller verbaut hierfür eine verbesserte Sektion mit LC-Filterung und doppelter linearer Stufe. In Kombination mit hochwertigen Operationsverstärkern (OPAMPs) dürfte dies für extrem niedrige Verzerrungswerte sorgen. Anwender, die Wert auf technische Finesse legen, werden die symmetrische Auslegung des Signalpfads zu schätzen wissen.

Anschlussvielfalt und Bedienkomfort

Auf der Rückseite des handgefertigten Gehäuses finden Musik-Fans nun noch mehr Möglichkeiten, ihre Quellen zu verwalten. Neben den obligatorischen Netzwerk-Funktionen bietet der Primo Plus digitale Eingänge für diverse Zuspieler. Besonders der USB-C-Eingang sticht hervor, der Auflösungen bis zu PCM 768 kHz und 32 Bit sowie DSD512 verarbeitet. Wer Filme oder Konzerte vom PC streamt, freut sich über die Lippensynchronität dank geringer Latenzen.

Als Schaltzentrale fungiert das bewährte VolumioOS. Das Betriebssystem ist für seine Flexibilität bekannt und unterstützt nativ Dienste wie Tidal Connect, Spotify Connect und ist Roon Ready. Ein interessantes Detail ist der HDMI-Videoausgang. Dieser dient nicht der Audioübertragung an einen AV-Receiver, sondern spiegelt die Benutzeroberfläche in 4K auf einen externen Monitor oder Fernseher. So behält der Anwender auch vom Sofa aus die volle Kontrolle über seine Playlist.

Flexibilität im Alltag

Die Integration in bestehende Anlagen gestaltet sich denkbar einfach. Dank der analogen Ausgänge, die sowohl als unsymmetrische Cinch-Buchsen als auch in Form von symmetrischen XLR-Anschlüssen vorliegen, findet der Primo Plus fast überall Anschluss. Da sich die Ausgangsspannung in acht Stufen regeln lässt und ein Vorverstärkermodus an Bord ist, kann der Streamer auch direkt aktive Lautsprecher oder Endstufen antreiben.

Der Name ist hier also Programm. „Primo“ erinnert an die Wurzeln des Unternehmens, während das „Plus“ für den deutlichen technologischen Sprung steht, den dieses Modell vollzieht.

Technische Angaben

• Wandler: Dual-Mono DAC mit 2 x ESS ES9039Q2M
• Auflösung: Bis zu PCM 768 kHz/32 Bit und DSD512
• Netzwerk: Gigabit LAN, Wi-Fi 802.11a/b/g/n/ac
• Digitale Eingänge: USB-C, USB-A (Host), Coax (Cinch), Optical (Toslink), Bluetooth 5.0
• Analoge Ausgänge: Stereo XLR (symmetrisch), Stereo Cinch (unsymmetrisch)
• Ausgangsspannung: Regelbar (XLR bis 6,30 Vrms, Cinch bis 3,15 Vrms)
• Streaming-Dienste: Tidal Connect, Spotify Connect, Qobuz, Roon Ready, AirPlay, DLNA
• Prozessor: Cortex-A72 Quad-Core 1,5 GHz
• Display: 1,3-Zoll OLED an der Front
• Abmessungen/Gehäuse: Handgefertigt in Florenz

Preis und Verfügbarkeit

Der Volumio Primo Plus ist ab sofort im Fachhandel erhältlich. Der Preis beträgt 1.300 Euro.