Drei Methoden
Erstmals nach zehn Jahren: WhatsApp kündigt Werbung an
Nach über einem Jahrzehnt führt WhatsApp erstmals Werbung ein. Die Anzeigen erscheinen ausschließlich im "Aktuelles"-Tab und sollen private Chats unberührt lassen. Doch Datenschützer schlagen Alarm.

WhatsApp hat am 16. Juni 2025 offiziell die Einführung von Werbung in seinem Messenger-Dienst angekündigt. Die Neuerung betrifft ausschließlich den "Aktuelles"-Tab, in dem Nutzer Statusmeldungen und Kanäle finden. Dieser Bereich wird Unternehmensangaben zufolge täglich von 1,5 Milliar...
WhatsApp hat am 16. Juni 2025 offiziell die Einführung von Werbung in seinem Messenger-Dienst angekündigt. Die Neuerung betrifft ausschließlich den "Aktuelles"-Tab, in dem Nutzer Statusmeldungen und Kanäle finden. Dieser Bereich wird Unternehmensangaben zufolge täglich von 1,5 Milliarden Menschen genutzt und soll nun zur Monetarisierung der Plattform beitragen.
Meta betont, dass sich für Nutzer, die WhatsApp ausschließlich für private Chats verwenden, nichts ändert. Persönliche Nachrichten, Anrufe und Gruppenchats bleiben weiterhin werbefrei und Ende-zu-Ende-verschlüsselt.
WhatsApp führt drei verschiedene Werbeformate ein, die alle im "Aktuelles"-Tab platziert werden. Diese Funktionen sollen Unternehmen und Content-Erstellern neue Möglichkeiten bieten, ihre Reichweite zu erhöhen und Einnahmen zu generieren.
- Werbung im Status: Die erste und wichtigste Neuerung sind Werbeanzeigen im Status-Bereich. Unternehmen können dort bezahlte Statusmeldungen schalten, die zwischen den regulären Status-Updates der Nutzer erscheinen. Nutzer können durch einen Klick direkt mit dem werbenden Unternehmen in Kontakt treten.
- Kanalabonnements: Kanalbetreiber erhalten die Möglichkeit, kostenpflichtige Abonnements anzubieten. Nutzer können ihre Lieblingskanäle gegen eine monatliche Gebühr abonnieren und erhalten dafür Zugriff auf exklusive Inhalte. Meta wird zunächst keine Provision von diesen Abonnementgebühren einbehalten, plant aber langfristig einen Anteil von 10 Prozent.
- Beworbene Kanäle: Die dritte Funktion ermöglicht es Kanaladministratoren, ihre Kanäle im Kanalverzeichnis zu bewerben. Ähnlich wie bei App-Store-Werbung können sie gegen Bezahlung eine höhere Sichtbarkeit in den Suchergebnissen erreichen.
Die Einführung von Werbung in WhatsApp wirft erhebliche datenschutzrechtliche Fragen auf. Meta plant, für die Personalisierung der Anzeigen nicht nur WhatsApp-Daten zu verwenden, sondern auch Informationen aus anderen Meta-Diensten wie Facebook und Instagram.
Datenschutzexperten befürchten, dass Meta auch bei WhatsApp das bereits bei Instagram und Facebook eingesetzte "Pay or Okay"-Modell einführen wird. Dieses System zwingt Nutzer faktisch zur Einwilligung in personalisierte Werbung, da die Alternative - eine werbefreie Nutzung - mit hohen Kosten verbunden ist. Bei Instagram und Facebook verlangt Meta derzeit 9,99 Euro pro Monat für die werbefreie Nutzung.