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Mobilfunk

Netztest Österreich 2012: Mobiles Internet

Neben der Telefonie hat connect auch die Datennutzung in den Handynetzen Österreichs getestet - sowohl per Smartphone als auch mit Notebook und Surfstick.

Autor: Bernd Theiss • 8.10.2012 • ca. 4:40 Min

Netztest 2012
Netztest 2012
© connect

Netztest Österreich 2012 Ergebnisse im Überblick Telefonie im Test Der LTE-Test Die Netzbetreiber im Vergleich So testet connect ...

Zur Messung der Datenübertragung kam pro Netzbetreiber ein HTC Sensation XE zum Einsatz. Das stellte mit Brutto-Übertragungsraten von 14,4 Mbit/s im Down- und 5,76 Mbit/s im Upload schon hohe Ansprüche an Mobilfunkzellen. Noch größere Last erzeugen nur die Notebooks mit Datenstick, die ebenfalls beim Test im Einsatz waren.

Smartphone & Daten

Doch auch die Messtelefone mussten sich bei der Routine aus Webseitenaufrufen, Datei-Down- und -Uploads und Youtube-Sessions in Standardauflösung die Ressourcen mit der in Massen aufs Smartphone gekommenen Bevölkerung teilen. Hier sehen sich die großen Netzbetreiber A1 Telekom Austria mit 40 und T-Mobile Austria mit 31 Prozent Marktanteil besonderen Herausforderungen gegenüber, müssen sie doch in einem dichter ausgebauten oder intensiver ausgelasteten Netz für Kapazität sorgen - schließlich teilen sich alle Nutzer einer Zelle deren begrenzte Ressourcen.

Transferraten in Städten

Diese Übung, die den Aufruf vier sehr unterschiedlicher, aber typischer populärer Webseiten beinhaltete, gelang A1 Telekom Austria bei der Test-Browsing-Session ausgezeichnet. 30,1 Sekunden betrug die Gesamtladezeit aller Webseiten, und nur in knapp über einem Prozent der Fälle ging die Sache schief.

Drei konnte die Fehlerrate sogar auf spürbar unter ein Prozent drücken und gönnte sich insgesamt nur durchschnittlich eine halbe Sekunde länger fürs Laden. T-Mobile Austria lag mit 31,5 Sekunden Ladezeit ganz dicht bei A1 und Drei, auch die Erfolgsrate von knapp 98 Prozent war hier auf Topniveau.

Dass kurze Ladezeiten keine Selbstverständlichkeit sind, war dann bei Orange festzustellen: Dieser Netzbetreiber ließ sich bei konkurrenzfähigen Erfolgsraten fürs Laden der vier Seiten über ein Drittel mehr Zeit als die Mitbewerber.

Beim Datei-Download lieferten sich A1 Telekom Austria, Drei und T-Mobile Austria ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das T-Mobile Austria schließlich mit der phänomenalen Erfolgsrate von 99,8 Prozent für sich entschied, dicht gefolg von Drei.

Bemerkenswert: Die drei Netzbetreiber lagen im Mittel bei über 2 Mbit/s und in 90 Prozent aller Fälle bei über 1 Mbit/s. A1 Telekom Austria lag sogar deutlich darüber, Orange steckte fast genauso deutlich zurück.

Den Upload entschied Drei mit herausragenden Transferraten und bester Zuverlässigkeit für sich, mit geringem Abstand folgten A1 und T-Mobile, während Orange hier wie in der Disziplin Youtube einmal mehr hinterherhinkte.

Beim Laden von Filmen bestach A1 Telekom Austria mit schnellem Videostart, weitgehend unterbrechungsfreier Wiedergabe und hohen Erfolgsraten, Drei lag knapp dahinter. Der sonst vorn mitspielende Netzbetreiber T-Mobile Austria fiel hier einmal in Richtung Orange zurück.

Smartphones auf Autobahnen

Auf den Autobahnen demonstrierte Drei seinen überlegenen Netzausbau; genau betrachtet liegen die Ergebnisse auf vergleichbarem Niveau wie die in der Stadt erzielten. Ob Websurfen, Dateitransfers in jede Richtung oder Youtube - die Erfolgsraten lagen zwischen 98,3 und 99,7 Prozent. Damit bot das Netz genauso Außergewöhnliches wie mit den erzielten Transfergeschwindigkeiten, die selbst beim Upload in 90 Prozent der Fälle jenseits von rund 900 kbit/s lagen.

Da schaffte es nur A1 Telekom Austria, knapp dahinter zu bleiben und damit eine Performance zu liefern, die immer noch sehr hohen Ansprüchen genügte. T-Mobile Austria hingegen fiel auf den Autobahnen spürbar ab. Doch dafür ist Abhilfe in Sicht, wenn T-Mobile die außerstädtischen Lücken in seinem Netz über das National-Roaming-Abkommen mit Drei schließt. Das soll dem Vernehmen nach bald der Fall sein. Doch bis es soweit ist, haben Drei und A1 Telekom Austria in Sachen Smartphone-Daten die Nase vorn. 

Die folgende Tabelle zeigt die detaillierten Testergebnisse der Datenmessungen.

Notebook & Daten

Um in den Genuss der vollen Datenrate eines Mobilfunknetzes zu kommen, empfiehlt es sich, mit einem USB-Datenstick und der dazugehörenden Dashboard-Software des jeweiligen Netzbetreibers online zu gehen. Ein leistungsfähiger Rechner ist ebenfalls Voraussetzung.

Mit nach diesen Vorgaben konfigurierten Industrierechnern suchte das zweite Messfahrzeug von P3 communications vergleichsweise belebte Plätze im Zielgebiet auf, um dort für jeweils eine Stunde stationäre Messungen durchzuführen.

Mobile Broadband in den Städten

Wie stark sich dieses Mess-Setup und die stationären Messorte verglichen mit den Smartphone-Messungen auf die Performance ausgewirkt haben, zeigen schon die Ergebnisse der standardisierten Web-Browsing-Session mit vier zu ladenden Seiten. Statt gut 30 Sekunden brauchte A1 Telekom Austria mit 8,6 Sekunden weniger als ein Drittel der Zeit, die Erfolgsrate kletterte auf 99,4 Prozent.

Drei lag mit 99,8 Prozent sogar noch besser, gönnte sich aber für das Laden der Seiten vertretbare drei Sekunden mehr. T-Mobile Austria war etwas unzuverlässiger, aber einen Hauch schneller, Orange bildete wie nun schon gewohnt das Schlusslicht.

Auch bei den Datei-Down- und -Uploads lieferten sich Drei und A1 Telekom Austria ein Kopf-an- Kopf-Rennen. T-Mobile mischte sich in einigen Einzeldisziplinen ein, lag in anderen spürbar, wenn auch auch nicht wirklich weit dahinter. Mit Durchschnittstransferraten zwischen 8 und rund 9,5 Mbit/s zeigten die Netze der drei Erstplatzierten eine Spitzen- Performance; auch die Upload- Geschwindigkeiten um 2 Mbit/s und darüber dokumentieren hohes Niveau.

Das zeigen auch die nicht bewerteten maximalen Datenraten, die in den drei Top-Netzen zwischen 26 und 30 Mbit/s lagen. Orange brach bei diesen Messungen mehr ein als sonst. Das gilt auch für Youtube in Standard- und High-Definition, Kategorien, in denen A1 Telekom mit einzigartiger Zuverlässigkeit für höchstes Filmvergnügen sorgte

Broadband auf den Autobahnen

Für höchste Datenraten auf den Autobahnen führt kein Weg an Drei vorbei: Im Durchschnitt über 11 Mbit/s maßen die Spezialisten von P3 communications hier beim Download. In der Spitze ging es sogar über 26 Mbit/s, im Upload waren immer noch durchschnittlich knapp 1,7 Mbit/s drin.

Vor solchen Werten mussten A1 und T-Mobile kapitulieren, wobei der größte Netzbetreiber in Österreich beim Durchschnittswert des Downloads zumindest die hochliegende 10-Mbit/s-Marke streift. Beim Upload scheiterte A1 knapp an 1 Mbit/s. Dabei bleiben immerhin 90 Prozent der Messungen oberhalb 615 kbit/s.

T-Mobile Austria wurde das Ergebnis von mutmaßlich bald geschlossenen Lücken im Autobahnnetz verhagelt. Die zehn Prozent der Downloadwerte unter 188 kbit/s müssten durch National Roaming zu ändern sein, denn selbst bei Orange lag bei deutlich geringeren Durchschnittsdatenraten die Grenze zu den langsamsten zehn Prozent deutlich höher. In über zehn Prozent der Upload-Messungen ließen sich bei Orange überhaupt keine Daten hochladen. So eine Funkstille ist schlicht nicht akzeptabel.

Die folgende Tabelle zeigt die detaillierten Testergebnisse der Datenmessungen.