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Technik. Tests. Trends.
Testbericht

Audio Research VSi55

Über den Audio Research VSi 55 muss man keine Romane dichten. Er klingt - kurzum - klasse

Autoren: Redaktion connect und Lothar Brandt • 30.4.2008 • ca. 1:30 Min

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© Archiv
Inhalt
  1. Audio Research VSi55
  2. Datenblatt

Der Vollverstärker sieht doch aus wie... Richtig, wie eine Endstufe. Wie eine von Audio Research, die AUDIO in Ausgabe 12/04 getestet hat.  Die VS 55 verbuchte seinerzeit im hausinternen Wettstreit mit einer Digital-Endstufe einen klaren Klangsieg. Und der etwas schmaler, dafür tiefer bauende...

Der Vollverstärker sieht doch aus wie... Richtig, wie eine Endstufe. Wie eine von Audio Research, die AUDIO in Ausgabe 12/04 getestet hat.  Die VS 55 verbuchte seinerzeit im hausinternen Wettstreit mit einer Digital-Endstufe einen klaren Klangsieg. Und der etwas schmaler, dafür tiefer bauende VSi 55 (i wie integrated) belässt es hintenraus bei diesem Leistungs-Teil, für das auch schaltungstechnisch das Rad nicht neu erfunden wurde. Russische Doppeltrioden vom Typ 6N1P (sockelgleich mit ECC88, 6922) arbeiten in Eingangs- und Treiberstufe, gleichfalls russische Pentoden 6550 EH befeuern die Lautsprecher. Gegenüber der reinen Endstufe schraubten die Entwickler aus Plymouth, Minnesota, die Eingangs-Empfindlichkeit des aktiven Parts um etwa sieben dB hoch, um ausreichend hohe Verstärkung zu erhalten.

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Ordentlich: die Hauptplatine des Endstufen-Parts mit den schwarzen Kunststoff-Sockeln für die Eingangsröhren (drei Svetlana 6N1P) und den beigefarbenen für die Leistungsröhren.
© Foto: H.Härle

Passive Vorstufe

Denn die Vorstufe des VSi 55 verstärkt die Eingangssignale nicht, sondern schaltet sie mit Mikroprozessor-gesteuerten Relais zwischen fünf Hochpegeleingängen (nur Cinch) lediglich um und schwächt sie mit einem Regler-Chip ab. Diese passive Spar-Variante macht angesichts der hohen Ausgangsspannungen moderner Quellen durchaus Sinn, bei den meisten Vollverstärkern kann man den Stell-Weg des Volumenreglers meist eh nur maximal zur Hälfte nutzen.

Mit dem Audio Research fing die Test-Crew hier erst an, wobei modische Tipptasten die LED-Volumenanzeige zur Mittelstellung trieben.

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Die Endverstärkung übernehmen pro Kanal zwei Sovtek-Röhren 6550 EH. Die Pentoden arbeiten im Gegentakt.
© Foto: H.Härle

Agiler Klang

Doch der laut Papierform nicht übermäßig kräftige VSi 55 gab reichlich. Das machtvolle Ende des Kopfsatzes in Mahlers 1. Sinfonie (AUDIO Great Music Vol. 1, Bose) entwickelte gehörigen Druck, ohne dass die brachialen Blechbläser oder krachenden Kontrabässe an Kontur verloren. Vor allem aber begeisterte die vitale, quirlige Spielweise, die auch den lang gezogenen, leisen Einstieg zum spannungsgeladenen Erlebnis macht. Keck warfen die Klarinetten ihre "Kuckucks"-Rufe ein, da wurde nichts zugekleistert. 

Selbst im Vergleich zu solchen Klangkünstlern wie dem Octave V 40 (2/03, 2750 Euro, 110 Punkte) hielt der AR mit. Hier und da leuchtete der Octave ruhevoller klassisch beschallte Räume aus, ab und an setzte der Amerikaner markantere Druckpunkte auf harte Rock-Schlagzeuge. An preislich und wirkungsgradmäßig passenden Lautsprechern schrumpften diese Unterschiede aber dermaßen zusammen, dass auch der VSi 55 110 Punkte bekommt. Kurz und gut. 

Audio Research VSi 55

Vollbild an/aus
Audio Research VSi 55
Audio Research VSi 55
HerstellerAudio Research
Preis2900.00 €
Wertung110.0 Punkte
Testverfahren1.0
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