Fotos, Chats und Daten sichern
Android-Backup: Datensicherung für Smartphone & Tablet
Ob beim Smartphone-Umzug oder zur Datensicherung: Wir zeigen, wie Sie ein Android-Backup durchführen. So sichern Sie Fotos, Apps, Chat-Verläufe und mehr.

Sie möchten ein Android-Backup für Ihr Smartphone oder Tablet anlegen? Wir zeigen Ihnen, welche Daten Sie auf welchem Weg am besten sichern. Dieser Beitrag entstand auf einem Google Pixel 3 mit Android 12.
Android-Backup für Einstellungen
Android bringt zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten mit. Dem entsprechend steckt in einem gut funktionierenden System viel Arbeit - Feinschliff über Monate und Jahre hinweg. Glücklicherweise kümmert sich Google um die Sicherung dieser Einstellungen. Um aus irgendeinem Smartphone „Ihr“ Handy zu machen reicht deshalb in der Regel schon der Zugriff auf Ihr Google-Konto. Das haben Sie bei der Inbetriebnahme auf dem Handy hinterlegt. Seither landen Einstellungen, Passwörter, WLAN-Zugangsdaten und so weiter in der Cloud, konkret auf Googles Online-Festplatte namens Google Drive.

Überprüfen können Sie das in den Einstellungen unter „System“. Dort tippen Sie auf „Sicherung“. Am oberen Rand sollte die Option „In Google Drive sichern“ eingeschaltet sein. Darunter sehen Sie das Google-Benutzerkonto, das Android für die Sicherung verwendet. Tippen Sie auf den Abschnitt oberhalb des „Jetzt sichern“-Knopfs, dann zeigt Android Ihnen, welche Daten konkret von dieser Sicherung erfasst werden.
Tipp: Auch am PC können Sie die Backups checken. Öffnen Sie dazu einfach den Ordner „Sicherungen“ von Google Drive. So erfahren Sie auch, wieviel Platz die Backups derzeit belegen.

Android-Backup für Fotos
Für die Sicherung von Fotos und Videos empfehlen wir den Cloud-Dienst Google Fotos. So werden Ihre Aufnahmen schnellstmöglich in Sicherheit gebracht und stehen Ihnen auch auf anderen Geräten zur Verfügung. Um sich über den Zustand der Datensicherung zu informieren tippen Sie weiter unten auf den Eintrag „Back-up & Sync“.
Sofern das Datenvolumen Ihres Mobilfunktarifs ausreicht aktivieren Sie unter „Mobile Datennutzung“ ein Tageslimit für die Sicherung. Anderenfalls wartet Ihr Handy mit der Übertragung von Fotos und Videos in die Cloud auf die Verfügbarkeit eines WLANs. Für das Backup im Ausland muss außerdem "Beim Roaming sichern" aktiv sein.
Da Fotos und Videos viel Speicherplatz verbrauchen hat Google diesen limitiert. Unbegrenzter Speicherplatz steht Ihnen nur dann zur Verfügung, wenn Sie Qualitätseinbußen hinnehmen. Google reduziert Fotos bei der Übertragung in die Cloud auf 16 Megapixel und Videos auf 1080p (FullHD). Speichern Sie die Aufnahmen in Originalqualität, dann rechnet Google den Speicherplatz ab. Jeder Nutzer erhält ein 15 Gigabyte großes Google Drive kostenlos. Benötigen Sie mehr Speicherplatz, dann erfordert das ein kostenpflichtiges Google One Abonnement. Zum Beispiel kosten 100 Gigabyte 1,99 Euro und 200 Gigabyte 2,99 Euro im Monat.

Vorsicht vor Hersteller-Backups für Android
Wichtige Android-Hersteller wie Samsung und Sony bieten ihre eigenen Backup-Lösungen an. Prinzipiell sind diese Initiativen zwar prima, denn jedes Backup ist ein gutes Backup. Insgeheim steckt aber noch eine zweite Absicht hinter diesen Funktionen. Meistens lassen sich die Backups nur auf Geräten vom selben Hersteller wieder herstellen. Geht das alte Handy zum Beispiel verloren, dann benötigen Sie ein Ersatzgerät vom selben Hersteller, um an die Daten in Ihrem Backup zu gelangen.
Prüfen Sie deshalb vor der Entscheidung für eine Hersteller-Lösung, ob sich darüber erzeugte Backups auch auf markenfremden Geräten einspielen lassen. Im Zweifel sollten Sie lieber zu einer Alternative greifen. Googles Dienste stehen auf nahezu allen Android-Geräten zur Verfügung. Das selbe gilt für Backup-Apps.

Android-Backup für Apps und App-Daten
Keine Sorgen müssen Sie sich um die auf Ihrem Handy installierten Apps machen (zumindest so lange diese noch online erhältlich sind). Im Regelfall installieren Sie alle Apps über den Google Playstore. Dazu benötigen Sie ein Google-Benutzerkonto und in diesem wird automatisch hinterlegt, welche Apps Sie installieren.
Richten Sie Ihr Google-Konto auf einem frischen Handy ein, dann werden Sie automatisch gefragt, ob Sie die zuletzt installierten Apps wiederherstellen möchten. Das klappt auch wenn mehrere Geräte mit Ihrem Konto verknüpft sind. Sie können dann wählen, nach welcher App-Liste sich der Setup-Assistent richten soll.
Für die in den Apps gespeicherten Daten können wir eine allgemeine Aussage zum Umfang des Backups nicht treffen. Google bietet App-Entwicklern zwar die Möglichkeit, Daten in das Google-Drive-Backup zu sichern. In welchem Umfang sie davon Gebrauch machen hängt aber vom Entwickler der jeweiligen App ab.

Android-Backup für Kalender, Kontakte und E-Mails
Heutzutage liegen Kalender, Kontakte und E-Mail-Adressen typischerweise in der Cloud und sind deshalb - ebenso wie die Apps bei Google Play - an Benutzerkonten gekoppelt. Demnach stehen Sie Ihnen auf jedem Gerät zur Verfügung, auf dem Sie Ihre Zugänge einrichten.
Wenn Ihre Kalender zum Beispiel im Google Kalender liegen, dann benötigen Sie nur Ihr Google-Benutzerkonto, um darauf zuzugreifen. Ähnliches gilt für E-Mails (zum Beispiel bei GMX, Outlook.com oder Google Mail) und Kontakte.
Allerdings gibt es dann doch Ausnahmen von dieser Regel. Speziell für E-Mails gibt es verschiedene Übertragungsstandards, nämlich IMAP, das darauf aufbauende Google Mail, Microsoft Exchange und POP3. Bei letzterem müssen Sie aufpassen: Hier werden Mails üblicherweise vom Server (sprich: aus der Cloud) gelöscht, sobald sie auf Ihr Handy heruntergeladen wurden. Ihr Smartphone kann die E-Mails dann nicht einfach erneut herunterladen, wenn Sie Ihr Setup nach einem Ausfall oder beim Wechsel auf neue Hardware wiederherstellen. Ob Ihr Handy Daten per POP3 herunterlädt sehen Sie in den Android-Einstellungen unter „Passwörter und Konten“. Am besten wechseln Sie frühzeitig auf ein moderneres Übertragungsverfahren - kaum ein E-Mail-Anbieter beschränkt sich heute noch auf das völlig veraltete POP3.

Eine weitere Ausnahme sind herstellerspezifische Cloud-Angebote wie zum Beispiel Samsungs Adressverzeichnis namens „Samsung Contacts“. Wechseln Sie auf ein Handy einer anderen Marke, dann lassen sich die Daten aus der Hersteller-Cloud in der Regel nur mit vergleichsweise hohem Aufwand und manchmal gar nicht übertragen. Es ist deshalb besser, wenn Sie auf einen herstellerunabhängigen Anbieter wie Google setzen oder ein Online-Office anmieten.
Wem die US-Cloud nicht schmeckt, der kann auch auf ein - in der Regel allerdings kostenpflichtiges - gehostetes Microsoft Exchange zurückgreifen. Entsprechende Angebote finden Sie zum Beispiel bei Host Europe, IONOS und Quality Hosting.
Android-Backup für Facebook Messenger, SMS und WhatsApp
Häufig treffen die wichtigsten Daten per Chat ein - Verabredungen, Telefonnummern und natürlich auch Fotos. Unser Tipp: Suchen Sie für jeden Chat-Dienst, den Sie verwenden, nach einer passenden Backup-Lösung. Es gibt nämlich kein Patentrezept.
Für besonders wichtige Dienste haben wir aber natürlich ein paar Tipps:
- Facebook Messenger: Ihre Chats sind bei Facebook gespeichert. Sobald Sie sich mit Ihrem Facebook-Konto angemeldet haben können Sie darauf zugreifen.
- SMS und MMS: Seit kurzem sichert Google zwar alle eingehenden Kurznachrichten, doch der Speicher für das Backup kann schnell zur Neige gehen. Er misst nämlich lediglich 25 Megabyte. Wer mehr möchte, der muss ein kostenpflichtiges Abo für den Dienst Google One abschließen (ab 1,99 Euro im Monat). Die App SMS Backup & Restore (werbefinanziert) aus dem Google Play Store erledigt SMS-Backups kostenlos. Sie müssen die Datensicherung aber von Hand erledigen, was unter Umständen vergessen geht.
- Whatsapp: Hier finden Sie eine ausführliche Anleitung zum Thema „WhatsApp: Backup anlegen“ auf connect.de.
Die Cloud ersetzt kein Backup
Wenn so gut wie alle wichtigen Daten in der Cloud liegen, warum dann überhaupt noch ein Backup anlegen? Grundsätzlich ist die Cloud kein Ersatz für ein solides Backup-System. Überlegen Sie einfach mal was passieren würde, wenn der Cloud-Betreiber gehackt würde, bankrott geht oder Sie von Heute auf Morgen aussperrt - all das ist nämlich möglich. Laden Sie Ihre Daten bei Cloud-Anbietern deshalb gelegentlich herunter und speichern Sie sie auf einem externen Laufwerk, das Sie an einem sicheren Ort verwahren.
Richtig gut geht das mit Hilfe eines PCs oder Macs. Aber auch an Ihrem Android Smartphone können Sie eine Festplatte anschließen und dann Daten darauf speichern, beispielsweise mit der App Dateimanager (werbefinanziert mit In-App-Käufen). Wie das geht verraten die Kollegen von pc-magazin.de.