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Receiver

Cambridge AXR100D im Test

Der schlichte, aber kraftvolle Receiver Cambridge AXR100D muss sich in unserem Testlabor beweisen. Dabei kommt er ganz schön ins Schwitzen.

Autor: Stefan Schickedanz • 23.10.2020 • ca. 2:20 Min

Cambridge-AXR100D-Front
Der Cambridge AXR100D ist im Handel ab einem Preis von 580 Euro (UVP) erhältlich.
© Cambridge

Früher wäre so einer wie der Cambridge AXR100D Mainstream gewesen. Inzwischen ist ein klassischer Receiver schon eine Rarität. Auf der einen Seite drängt sich Streaming auf. Auf der anderen schüren besonders die japanischen Hersteller gerade den Trend zu HDMI-Konnektivität wie man sie von rein...

649,00 €
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Pro

  • Ausgewogener, lebendiger Klang mit trockenem Bass

Contra

  • Lästiges Lüftungsgeräusch

Fazit

Audio Klangurteil: 89 Punkte

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Früher wäre so einer wie der Cambridge AXR100D Mainstream gewesen. Inzwischen ist ein klassischer Receiver schon eine Rarität. Auf der einen Seite drängt sich Streaming auf. Auf der anderen schüren besonders die japanischen Hersteller gerade den Trend zu HDMI-Konnektivität wie man sie von reinrassigen AV-Receivern kennt.

Da verkörpert der Brite fast schon so etwas wie Purismus. Schließlich lockt er einzig mit DAB+-, Tuner- und Bluetooth-Schnittstelle. Letztere verleiht dem Cambridge AXR100D die Fähigkeit zum drahtlosen Streamen, kommt aber ohne die Installation einer speziellen App aus und erspart beispielsweise auch die umständliche Eingabe von WLAN Passwörtern.

Damit schlägt er lässig die Brücke zwischen simplem Plug & Play klassischer Receiver aus einer Zeit, als dieser Modebegriff noch gar nicht erfunden war und den Segnungen der Neuzeit.

Vielfalt bei den Eingängen

Zusammen mit seinem erschwinglichen Preis sucht sich der Cambridge AXR100D seine eigene Nische. Neben besagtem DAB+ empfängt sein Tuner Teil auch UKW mit RDS. Neben fünf Analog-Eingängen (darunter einer für MM-Phono-Systeme) und einem Tape Ausgang verfügt der Brite über drei Digital Eingänge – zwei Toslinks für optische Signalübertragung und einen koaxialen für elektrische Verbindungen.

Dort lassen sich Digital-Signale mit einer maximalen Auflösung von 24 Bit/192 kHz einspeisen. Außerdem findet sich auf der Rückseite des Cambridge AXR100D neben zwei Paar Lautsprecherausgängen ein Hochpegelausgang für aktive Subwoofer. Die mitgelieferte Fernbedienung des Cambridge AXR100D wirkt sehr aufgeräumt und ist ein wesentliches Komfortmerkmal des englischen Stereo-Receivers.

Cambridge-AXR100D-Detail-01
Praktisch: Wer sich über den Cambridge AXR100 beugt, kann die gedrehte Schrift lesen.
© Cambridge

Dass diese Zugabe aus schwarzem Plastik besteht, ist angesichts des scharf kalkulierten Preises überhaupt keine Diskussion wert. Jedoch muss man sich bei dem ebenfalls aus Kunststoff gefertigten und vor allem sehr wackelig laufenden und dadurch billig wirkenden Lautstärkeknopf an der Front schon die Frage stellen:

Warum hat Cambridge ausgerechnet an dieser für den Qualitätseindruck maßgeblich verantwortlichen Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine gespart? Das Gerät wirkt nämlich ansonsten sehr solide und wirkt in seinem Auftritt ansonsten deutlich hochwertiger als die meisten japanischen Mitbewerber.

Cambridge AXR100D im Hörtest

Leider ergab sich nach einigen Titeln im Hörtest eine weitere kleine Eintrübung des ansonsten uneingeschränkt positiven Eindrucks. Nachdem sich der Cambridge AXR100D sehr kraftvoll, konturiert und ausgewogen durch ein paar Test-Tracks aus den Bereichen Pop, Rock und Klassik gearbeitet hatte, liefen nicht nur den Testern wohlige Schauer den Rücken herunter.

Dem Receiver wurde offensichtlich ob seiner emotionalen, packenden Performance so heiß, dass sein hinter einem Lochgitter auf der Rückseite angebrachter Lüfter ansprang, um der Endstufensektion frische Luft zuzufächeln. Das summende Geräusch, dass er dabei machte, überschattete etwas den bravourösen Auftritt des Engländers.

Der brottrockene, tiefreichende Bass und die zackige Attacke litten nicht darunter. Wohl aber die klar artikulierten, gut fokussierten Stimmen. Wie für Windräder empfiehlt sich daher eine Abstandsregelung zwischen Gerät und Hörplatz.

Immerhin konnte der AXR100D mit seiner lebendigen, nuancierten und breitbandigen Bluetooth-Wiedergabe weitere Punkte sammeln, auch wenn wir dabei eine Lautstärke-Synchronisation mit dem Handy vermissten.

Fazit

Als Tester wünscht man sich oft die gute alte Zeit zurück, als man nicht über die Sekundärtugenden eines IT-Experten und die Geduld eines Yogalehrers verfügen musste, um die zu prüfenden Geräte zum Laufen zu bringen. Der Cambridge AXR100D erfüllt diesen Traum und klingt großartig. Dafür kann man bei Details ein Auge zudrücken.

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