Testbericht
Cayin A-55 T
Musikalisch und bautechnisch delikat und fein: der Cayin A-55 T Röhrenamp.
- Cayin A-55 T
- Datenblatt

Der delikat verarbeitete, perfekt frei verdrahtete Cayin A-55 T bietet die Wahl zwischen "Ultralinear" und "Triode", holt aber so oder so einige Watt mehr aus seinen Endröhren als der Pure Sound. Das liegt nicht an den Röhren selbst, sondern am Verzicht auf reinen Class-A-Betrieb. Die KT88 auf dem Cayin sind mit den 6550 des Pure Sound eng verwandt; ein Amp ließe sich problemlos auch mit dem Röhrensatz des anderen betreiben. Klanglich jedoch hat nicht nur jeder Röhrentyp, sondern auch jede einzelne Bauvariante, jedes Röhrenwerk und jede Entstehungs-Epoche ein jeweils eigenes Profil. Da von nahezu allen in den letzten sechs Jahrzehnten produzierten Röhren irgendwo noch unbenutzte Restbestände lagern, kann die Jagd nach "New-Old-Stock"-Exoten zum Sekundärhobby werden, über das mancher Röhrenfan glatt das Musikhören vergisst.
Die Grundqualität des Verstärkers lässt sich durch Röhrentuning aber nicht völlig verändern, sondern bestenfalls verfeinern. Den Cayin orderten wir in der Luxus-Version mit KT88 vom slowakischen Hersteller JJ.
Hörtest mit den passenden Boxen
Als günstige, besonders paarungsfreudige Kompaktbox erwies sich die Focal Chorus 807 V von Focal (LINk), deren bulliger, entspannt-weiträumiger Klang prima mit den Röhren harmonierte. Die satten Bassdrum-Kicks auf "You Follow Me" von Nina Nastasia und Jim White (die verdiente "Audiophile Pop-CD" in AUDIO 7/07; FatCat Records) brachten die Röhrenamps nicht in Verlegenheit: Da bauten sich Jim Whites Drums als richtig tiefe, massive, im Ausschwingen sauber definierte Druckwellen im Hörraum auf, während Nastasias sanfte Stimme unbeirrt präzise und plastisch einen guten Schritt vor der Boxenebene zu schweben schien. Toll - und gar nicht das, was man angesichts der Leistungs-Messschriebe erwarten würde.
Die Unterschiede zwischen Pure Sound und Cayin blieben unabhängig von der verwendeten Box bestehen: An den äußersten Enden des Frequenzspektrums, unten wie oben, zeigte der Cayin mehr Durchsetzungskraft. Er formte noch etwas knorrigere Bässe und beschrieb die klangfarblichen Unterschiede etwa zwischen Ride-, HiHat- und Crash-Becken akkurater. Der A-55 T feierte seine Musikfeste etwas generöser. Wer meist Pop hört, wird knapp den Cayin wählen.

Dass die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Röhren deutlich größer waren als ihre Unterschiede, zeigte der Wechsel zu einem gewöhnlichen Transistor-Amp: Mächtig erstarkte jetzt der Bass, aber wo zuvor Messing und Bronze, Ebenholz und Palisander, Rosshaar und Wollfilz prachtvoll paradierten, schienen die Instrumente nun eher aus einem gräulichen Einheits-Werkstoff zu bestehen. Welcher Amp das war, spielt keine Rolle, denn der Unterschied ist ein prinzipieller. In Farbe, Feuer und Feindynamik sind diese Röhren durch Halbleiter kaum zu schlagen.
Cayin A 55 T
Cayin A 55 T | |
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Hersteller | Cayin |
Preis | 1650.00 € |
Wertung | 100.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |
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