Testbericht

Denon AVR-2309

17.10.2008 von Redaktion connect und Christine Tantschinez

Dieser AV-Receiver beschert Gänsehaut

ca. 3:05 Min
Testbericht
  1. Denon AVR-2309
  2. Datenblatt
image.jpg
© Archiv

Um eine solche AV-Kommandozentrale auch unfallfrei in Betrieb nehmen zu können, ist ein übersichtliches Bildschirmmenü sehr hilfreich. Alle vier Receiver geben ihr Benutzer-Interface selbstredend auch per HDMI an den Bildschirm aus. Denon entwickelt besonders viel Ehrgeiz: Vollgestopft mit unfassbar vielen Funktionen, überfordert das Menü des 2309 den AV-Neuling. So lassen sich die Crossover-Frequenzen des Subwoofers an die einzelnen Boxen anpassen; bei den größeren Front-Speakern etwa könnte der Woofer erst spät, um 150 Hertz, in die Bassarbeit  eingreifen, bei den kleineren Rear-Speakern schon früher.

Einmesshilfe

Wem das alles zu kryptisch ist, der kann bei allen vier Receivern auf eingebaute Assistenten zurückgreifen. Diese messen auf Wunsch nicht nur die Entfernung der Boxen zum Hörplatz, sondern loten auch die Raumakustik aus und bieten die passenden Einstellungen. So hat der Besitzer mehr Zeit, sich auf die wesentlichen Fragen zu konzentrieren. Zum Beispiel: Werden alle sieben Endstufen im Hauptraum genutzt? Soll nicht ein Paar vielleicht einen Nebenraum beschallen oder gar zusätzlich die Front-Lautsprecher betreiben? Denon, Pioneer und Yamaha stellen hierfür Bi-Amping respektive Zone-2-Betrieb zur Wahl.

Anschluss

Bei den HDMI-Eingängen wird unter den Herstellern noch gepokert: Pioneer gibt sich etwas bescheiden mit zwei Eingängen, Yamaha erhöht auf drei, Sony und Denon holen sich den Pott mit jeweils vier.

Generell verweist das Kürzel "HDP" oder "BD" bei den HDMI-Eingängen oft auf den kürzesten Signalweg zum HDMI-Chip und ist somit bevorzugter Stammplatz für alle hochauflösenden Quellen. Die kostbaren Video- und Audio-Daten sollen ja so sorgsam wie möglich behandelt werden.

image.jpg
Die großzügige Bestückung des Videoboards mit HDMI- und edlen Faroudja-Chips kann sich sehen lassen.
© J.Winkler

Zum Beispiel die Tonformate DTS-HD Master und Dolby TrueHD. Natürlich verfügen die Wettstreiter über alle nötigen Werkzeuge, um diese digitalen Audio-Bitströme vom Blu-ray-Player in analoge Klänge umzusetzen. Auch Bildmaterial ist bei den vieren in guten Händen; selbst analoges Video wird digital in Form gebracht und kann per HDMI seinen Weg zum Flachbild-TV nehmen - falls gewünscht, skaliert auf das für den Bildschirm angenehme Format, bis 1080p.

Denon macht das eine Spur knackiger. Er gewährt auch älteren Videokameras und Spielekonsolen mit S-Video-Ausgang gnädig Asyl auf seinem Anschlussfeld.

Gemeinsam ist den Kandidaten wieder der achtkanalige Vorverstärker-Ausgang. Falls ihre eigenen Kräfte nicht mehr ausreichen sollten, können die vier Helden ihre Audio-Signale auch an andere Verstärker oder Endstufen weiterleiten. Und der jeweilige analoge Mehrkanal-Eingang wird Besitzer von DVD-Audio- und SACD-Playern freuen.

Ohne Netz

Obwohl keines der vier Geräte von Haus aus über das Netzwerk kommunizieren kann, müssen Streaming-Fans nicht verzweifeln. Denon hat eigenes Zubehör im Angebot, mit dem man sich per Draht oder auch ohne die Multimedia-Welt ins Heimkino holen kann. Zum Lieferumfang bei allen gehören spezielle Akustik-Programme, die verstümmelten MP3-Dateien neue Klangprothesen bescheren sollen. "Compressed Audio Restorer" nennt dies Denon. Er hält für Fernsehfreunde noch ein weiteres Schmankerl parat: Mit "Audyssey Dynamic Volume" können unterschiedliche Quellen - oder eben Fernsehinhalte - in der Lautstärke angepasst werden. Also kein erschrecktes Zusammenzucken mehr beim Spielfilm, weil der Werbejingle wieder um einige Dezibel lauter um Aufmerksamkeit heischt.

Wer lieber von analogen Quellen hört, freut sich über die "Pure Direct"-Funktion. Dabei werden alle nicht benötigten Schaltkreise wie Display oder Videosektion auf Eis gelegt, und das Audioboard kann ungestört arbeiten.

Hörtest

Wer von den vieren wird nun aber der Super-Receiver? Im HD-Durchgang durften die Kandidaten erst mal zeigen, wie gut sie mit kostbarem Tonmaterial umgehen.

Der Denon stand zwar nicht auf einem so tiefen Bassfundament, dafür auf einem deutlich breiteren - und brillierte mit schön modelliertem Grundton und viel Körper. Er legte los wie der geborene Entertainer: kräftig, druckvoll, raubeinig und zart zugleich. 

image.jpg
© Archiv

Das änderte sich auch im DVD-Durchgang nicht. Wie so oft sang sich Norah Jones durch das Test-Prozedere, klang beim Denon harmonisch und sehr charakteristisch, mit ihrer bekannt sanft-kehligen Stimme. Er bot einfach den atmosphärisch besten Auftritt und gab den unerschrockenen  Kämpfer, der sich weder von Hubschrauber-Rotoren noch von Napalm-Bomben aus dem Konzept bringen ließ - und dabei zugleich auch die Hintergrundmusik sowie Dialoge wirken ließ.

Auch im CD-Durchgang bescherte er echte Gänsehaut. Wie kein anderer im Testfeld vermochte er das neue Album der Band Kings Of Leon (Pop-CD des Monats) auf Anhieb so gefühlt richtig wiederzugeben. Wenn das nicht HiFi ist, was dann?

Denon AVR-2309

Denon AVR-2309
Hersteller Denon
Preis 800.00 €
Wertung 85.0 Punkte
Testverfahren 1.0

Mehr lesen

Bestenliste Smartphones mit Android

Top 10: Die besten Android-Handys

Kopfhörer-Bestenliste

Die besten In-Ear-Kopfhörer

Welches Handy hat die beste Kamera?

Die Smartphones mit den besten Kameras

Weiter zur Startseite  

Mehr zum Thema

Denon AVR-3313 AV-Receiver

Testbericht

Denon AVR-3313 im Test

Durch sein geradliniges Konzept kann der AVR-3313 die Kluft zwischen klassischen Stereo-Verstärkern und hochkomplexen AV-Zentralen schließen.

Denon AVR 3313, DBT 3313 UD

Testbericht

Denon AVR 3313 + DBT 3313 UD im Test

Dank Denon Link HD gibt der AV-Receiver den Systemtakt an den Blu-ray-Player weiter. Ob sich der Klang dadurch verbessert, zeigt der Test.

Denon AVR-4520 + DBT-3313 UD

Testbericht

Denon AVR-4520 + DBT-3313 UD im Test

Die Premium-Kombi aus Universal-Player DBT-3313 UD und AV-Receiver AVR-4520 von Denon spielt dank Denon Link HD perfekt zusammen.

Denon AVR-4520

Testbericht

Denon AVR-4520 im Test

Denon verbaut in seinem neuen Topmodell AVR-4520 als erster Hersteller einen Netzwerk-Switch. Wie sich diese Neuerung auswirkt, haben wir uns im Test…

Denon AVR-X2000

AV-Receiver

Denon AVR-X2000 im Test

Seit Mai liefert Denon die ersten AV-Receiver der neuen X-Serie aus. Rechtfertigen die Neuerungen das "X" im Namen für "Xcellence"?