Denon PerL Pro im Test: In-Ear-Kopfhörer mit starkem ANC

Es ist keine leichte Aufgabe auf dem aktuellen In-Ear-Markt wirklich herauszustechen. Die meisten kleinen Sound-Stöpsel bieten ein oft recht ähnliches Design sowie vertraute Features, die sich von Modell zu Modell in aller Regel kaum je zu groß voneinander unterscheiden.

Der japanische HiFi-Hersteller Denon hat sich mit den PerL Pro Kopfhörern nun aber offenbar auf die Fahnen geschrieben, einmal sein ganz eigenes Ding zu machen. Zur Freude aller Audiofans zahlen sich die Abweichungen von der Norm für die innovativen Buds in so gut wie jeder Beziehung aus.

Denon PerL Pro: Gut abgestimmter Sound

Am klassischsten zeigen sich die PerL Pro vermutlich noch beim Klang - was durchaus kein Kritikpunkt sein soll. Sehr ausgewogen und präzise spielen die Buds bereits, wenn man sie ohne jede Art von Soundkalibration zum ersten Mal in die Ohren setzt. Die Höhen zeigen sich fein und seidig, sind jedoch in der Grundabstimmung fast ein wenig überpräsent. Über den Equalizer in der Denon Headphones App lässt sich jedoch problemlos auch ein bassbetonteres, wärmeres Klangbild erzielen.

Soundabstimmung ist ohnehin ein großes Thema für die PerL Pro. Denn während man in der Denon App vergeblich nach vorgefertigten Sound-Presets sucht, erhält man neben einem potenten Equalizer vor allem auch die Möglichkeit mittels der sogenannten Adaptive Acoustic Technology (ATT) den Sound an das persönliche Gehör anzupassen.

Hierbei analysieren die Buds, mit welchen Frequenzen die Nutzerohren Probleme haben, um diese Soundbereiche individuell zu unterstützen. Diese Art der Klangkalibrierung klappte in unserem Test so gut, dass wir noch der kurzen Soundanpassung, nie noch einmal auch nur in die Versuchung kamen, von unserem persönlichen Klangprofil abzuweichen.

Denon PerL Pro: Leistungsstarkes ANC

Bei den Dämpfungseigenschaften bieten die PerL Pro dann eine leistungsstarke aktive Geräuschunterdrückung, die es im Mittel auf eine Lärmreduzierung von 20 dB schafft - ein richtig guter Wert, der es allerdings nicht ganz mit den absoluten Spitzenreitern aus dem Hause Apple oder Jabra aufnehmen kann. Vor allem in den tieferen Frequenzen arbeitet das ANC sehr gut und blendet hier etwa das tiefe Brummen von U-Bahnen und Bussen effektiv aus.

In den mittleren Frequenzbereichen, in denen etwa auch menschliche Stimmen verortet sind, tut sich das ANC dann ein gutes Stück schwerer, bietet aber auch hier eine immerhin noch sehr solide Dämpfung. Der Transparenzmodus, der Umgebungsgeräusche durch die auf den Außenseiten der Kopfhörer angebrachten Mikrofone an die Ohren der Nutzer weitergibt, verstärkt den Umgebungssound gut (1 dB) leistet sich allerdings auch kleiner Klangveränderungen, wodurch der Umgebungssound nicht ganz so natürlich klingt, wie es zu wünschen wäre.

Denon PerL Pro: Top Design und spitzen Bedienung

So gut die Denon PerL Pro auch klingen und so effektiv sie auch vor störendem Umgebungslärm schützen, das Erste, das an den kleinen In-Ears ins Auge sticht, ist natürlich ihr besonderes Design. Geschmack ist freilich stets subjektiv, in unseren Augen gibt es aktuell jedoch kein Kopfhörer-Modell das schicker als die kreisrunden In-Ears aus dem Land der aufgehenden Sonne wären. Mit einer matten Oberfläche, leicht spiegelnden Seiten und perfekt am Ohr ansitzenden, wirken die In-Ears fast mehr wie ein geschmackvolles Schmuckstück denn wie bloßes, technisches Hilfsmittel.

Dass auch die Bedienung der In-Ears mit dem schönen Äußeren mithalten kann, ist schließlich ein weiterer großer Pluspunkt der Denon PerL Pro. Alle wichtigen Steuerungsbefehle lassen sich direkt an den Kopfhörern einstellen. Nicht aber nur klappt die Ausführung der Navigation schnell und reibungslos, durch die hohe Personalisierbarkeit der Steuerung über die App, lassen sich alle Befehle auch exakt auf die eigenen Präferenzen hin anordnen. So viele Einstellungsmöglichkeiten in Sachen Steuerung wie Denon bietet aktuell kaum ein anderer Hersteller.

Denon PerL Pro: Hoher Tragekomfort und sehr gute Ausdauer

Wer meinen könnte, die PerL Pro würden aufgrund ihres ungewöhnlichen, runden Designs allzu locker oder gar unbequem im Ohr sitzen, irrt mit diesem Verdacht - zugegeben, aber erst auf den zweiten Blick. Zum ersten Mal eingesetzt, sitzen die Buds nämlich tatsächlich recht ungewohnt und bedürfen wohl bei den meisten etwas mehr Feinjustierung als manch andere In-Ears.

Sitzen die Kopfhörer aber erst einmal korrekt, liegen sie auch schön eng am Ohr an und bieten dort einen guten Halt. Den einzigen echten Kritikpunkt, den sich die Perl Pro in Sachen Tragekomfort gefallen lassen müssen, ist das vergleichsweise hohe Gewicht. Während andere Kopfhörer in der Regel bei 10 Gramm pro Paar oder weniger liegen, bringen die Denon In-Ears stattliche 17 Gramm und damit fast doppelt so viel auf die Waage, was man bei längeren Hör-Sessions tatsächlich auch spürt.

Dafür, dass längeres Musikhören überhaupt möglich ist, sorgt der leistungsstarke Akku der PerL Pro. Mit satten 8 Stunden ununterbrochener Musikwiedergabe bei eingeschaltetem ANC reihen sich die Denon Buds in der oberen Liga ausdauerstarker In-Ear-Kopfhörer ein.

Denon PerL Pro: Gute App und solide Telefonieakustik

In Sachen App-Features legt man bei Denon den Fokus klar auf Qualität vor Quantität. Die bereits angesprochene Klangpersonalisierung ist ein echtes Highlight und auch der Equalizer leistet hervorragende Arbeit. Dafür fehlen der App aber auch Features wie Sound-Presets oder eine manuelle Regulierbarkeit des Transparenzmodus.

Bei Telefongesprächen bieten die PerL Pro gute Sende- und Empfangseigenschaften. Sobald die Umgebung bei Telefonaten jedoch etwas lauter wird, lässt auch die Qualität der Buds nach. Werden dumpfere Umgebungsgeräusche wie Straßenlärm noch etwas besser gefiltert, zeigen sich die Denon In-Ears besonders anfällig für andere menschliche Stimmen. Ein Problem, mit dem allerdings auch zahlreiche andere mobile Kopfhörer zu kämpfen haben. Insgesamt bewegt sich die Telefonieakustik damit aber immer noch in einem grundsoliden Rahmen.

Fazit

Die in unseren Augen aktuell schicksten In-Ears auf dem Kopfhörermarkt überzeugen nicht nur mit ihrem Äußeren, sondern auch dank ihrem guten Sound, dem leistungsstarken ANC und der langen Akkulaufzeit von 8 Stunden bei eingeschalteten ANC. Die vielfältige Personalisierbarkeit von Sound und Bedienung runden das Bild schließlich positiv ab. Einzig an dem mit 17 Gramm etwas hohem Gewicht und dem mit 349 Euro nicht gerade günstigen Preis darf man ein wenig Kritik üben.