Honor Earbuds Open im Test: Bisher bester Klang
Mehr zum Thema: HonorHonors Earbuds Open punkten im Test mit starkem Sound und trotz offener Bauweise guten Bässen. Auch der Komfort ist hoch. Wir haben nur wenig zu kritisieren.

Auch Honor frönt dem offenen Musikgenuss und bietet mit den Earbuds Open ebenfalls ein Paar der trendigen offenen Kopfhörer an, die gerade beim Sport eine Empfehlung sind. Wir haben uns Honors neue Open-Ear-Kopfhörer hinters Ohr geklemmt, die sogar ANC unterstützen und klären, wie gut der Sound...
Auch Honor frönt dem offenen Musikgenuss und bietet mit den Earbuds Open ebenfalls ein Paar der trendigen offenen Kopfhörer an, die gerade beim Sport eine Empfehlung sind. Wir haben uns Honors neue Open-Ear-Kopfhörer hinters Ohr geklemmt, die sogar ANC unterstützen und klären, wie gut der Sound ist! Können sie auch mit der Konkurrenz von Bose oder Huawei mithalten?

Preise und Marktüberblick
Honor ruft für die Earbuds Open aktuell 150 Euro auf, womit die Kopfhörer im oberen Open-Ear-Mittelfeld liegen. Huaweis FreeArc kosten mit Launch-Rabatt aktuell 99 Euro (119 Euro UVP), die Xiaomi OpenWear kosten mit 70 Euro ebenfalls etwas weniger. Die Open Fit von Shokz sind mit 139 Euro etwas günstiger, Boses Ultra Open Earbuds kosten mit 240 Euro deutlich mehr.
Honor Earbuds Open: Schlankes Design
Wie die Open Ears von Huawei setzt Honor bei den Earbuds Open auf ein Bügeldesign. An der kreisrunden Audioeinheit sitzt ein dünner, mit weichem Silikon überzogener Bügel, den man zusammen mit einem kleinen Gegengewicht hinter die Ohrmuscheln schiebt. Im zylinderförmigen Gegengewicht stecken Akku und Technik der Earbuds Open. Mit 7,9 Gramm pro Kopfhörer sind sie leichter als Huaweis FreeArc und etwas schwerer als Boses Open Earbuds.
Die Earbuds Open sind in Schwarz und Gold erhältlich – wobei das Gold für uns eher einem Beigeton entspricht. Was edel anmutet, im Alltag aber schnell nicht mehr ganz so schön aussieht, ist die polierte, berührungsempfindliche Steuerfläche der Earbuds Open. Sie verschmiert sehr schnell mit Fingerabdrücken.
Sehr gut gefällt uns das schlanke Ladecase mit lederartiger, strukturierter Textur. Mit seinen Abmessungen von 80 x 61 x 20 Millimetern kann es noch in der Hosentasche verschwinden. Und es ist mit 53 Gramm ebenfalls kein Schwergewicht.

Sehr guter Tragekomfort, auch beim Sport
Der Tragekomfort der Honor Earbuds Open ist sehr hoch, was sicher auch am Gewicht liegt. Zudem liegt die Treibereinheit nur auf dem Ohr auf, die Earbuds hängen also nur an der Ohrmuschel. Auch nach längerer Nutzung drückte bei uns nichts. Auch für Brillenträger funktionieren die Earbuds Open, da der Bügel so dünn ist, dass er sich bequem neben dem Brillenbügel platzieren lässt.
Der Bügel hinter dem Ohr sorgt für einen sicheren Sitz, selbst bei intensiven Bewegungen, ein klarer Vorteil beim Sport. Zudem sind die Honor Earbuds Open nach IP54 zertifiziert und somit gegen Schweiß und Spritzwasser geschützt. Eine vollständige Reinigung unter fließendem Wasser, wie es bei den Huawei FreeArc möglich ist, sollte man jedoch vermeiden.

Gute Steuerung, übersichtliche App
Über die metallische, polierte Touch-Fläche der Earbuds Open steuert man wie bei In-Ears die Musik. Honor implementiert dabei die gängigsten Bedienungsmöglichkeiten. So springt man beim Musikhören vor und zurück, pausiert oder justiert durch Wischgesten die Lautstärke. Wir empfinden die Steuerung als eingängig und präzise. In Honors App KI Space lässt sich die Steuerung zudem anpassen.
Da man die Earbuds Open mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden kann, kann man in der App auch manuell zwischen den verbundenen Geräten wechseln.
Einen Equalizer gibt es leider nicht, um den Sound seinen eigenen Wünschen anzupassen. Nicht einmal Sound-Presets spendiert Honor den Earbuds, was ungewöhnlich ist. Einzig einen Trainingsverstärker, also einen Lautstärke-Boost, bietet die App. Der ist fürs Joggen im Freien an belebteren Straßen tatsächlich hilfreich, um die maximale Lautstärke zu erhöhen. Diese liegt mit 104 Dezibel um einiges höher als bei Huaweis FreeArc oder Boses Ultra Open Earbuds, die beide nur auf 91 Dezibel kommen.

Kräftiger Sound mit anständigem Bass, kaum ANC
Die spannendste Frage bei Open-Ear-Kopfhörern ist eigentlich immer die nach der Klangqualität. Durch ihre offene Bauweise haben sie bauartbedingt Schwierigkeiten, Bässe so abzubilden, wie es In-Ear-Kopfhörer könnten. Dementsprechend waren wir positiv überrascht: Honors Earbuds Open bieten einen kräftigen Oberbass und betonte obere Mitten, die verfärbungsarm und spritzig klingen. Grundsätzlich ist der Frequenzgang so ausgewogen wie bei keinem anderen Open-Ear-Kopfhörer, den wir bisher gemessen haben. Um beim Musikhören etwas mehr Bass zu erhalten, muss man die Earbuds Open allerdings etwas stärker aufdrehen. Dabei machen sich irgendwann auch Verzerrungen bemerkbar.
Wie bei anderen Open-Ear-Kopfhörern muss man bei den Earbuds Open auch mit Sound Spill rechnen, wenn man eine bestimmte Lautstärke überschreitet. In öffentlichen Verkehrsmitteln würde dann der direkte Sitznachbar mithören.

Insgesamt machen die Earbuds Open beim Musikhören aber Spaß und sind daher nicht nur Mittel zum Zweck, um beim Sport neben der Musik auch die Umwelt zuzulassen. Leider verzichtet Honor auf einen qualitativ hochwertigen Audio-Codec wie LDAC oder aptXHD. Außerdem hätten wir bei dem Preis eine Trageerkennung gut gefunden, bei der die Musik automatisch pausiert, sobald man die Earbuds aus dem Ohr nimmt.
Honor hat in die Earbuds Open tatsächlich eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC) integriert. Eine ungewöhnliche Entscheidung für offene Kopfhörer. Normalerweise entfaltet ANC seine volle Wirkung erst, wenn der Gehörgang abgedichtet ist. Unsere Messungen im Testlabor bestätigten, was sich bereits im Alltag zeigte: Die Dämpfung ist kaum spürbar. Lediglich in einem schmalen Frequenzbereich um 700 Hertz lässt sich eine leichte Reduzierung von Umgebungsgeräuschen feststellen. Im täglichen Gebrauch bedeutet das bestenfalls eine minimale Verringerung störender Geräusche.

Telefonieakustik und Akkulaufzeit
Honors Earbuds Open haben eine Akkulaufzeit von sechs Stunden, was für die Klasse sehr gut ist. Mit dem Case ergibt sich eine Laufzeit von 22 Stunden. Wer die Earbuds Open leer gehört hat, lädt sie in 75 Minuten wieder voll.
Die im Testlabor gemessene Sprachqualität beim Telefonieren ist sehr gut für die Art der Kopfhörer. Die Geräuschunterdrückung beim Telefonieren ist in Ordnung und auf einem Niveau mit anderen Kopfhörern der Klasse.

Fazit: Der bisher beste Bass bei Open Earbuds
Die Honor Earbuds Open überzeugen mit hohem Tragekomfort und einem ausgewogenen Klangbild. Trotz ihrer offenen Bauweise liefern sie einen überraschend satten Bass. Besonders für Sportler, die sich beim Training nicht von ihrer Umgebung isolieren möchten, sind diese Open-Ear-Kopfhörer eine empfehlenswerte Alternative zu herkömmlichen In-Ears.