Testbericht

DVD/Festplattenrecorder Panasonic DMR EX 80 S

15.10.2007 von Redaktion connect und Hans-Ulrich Fessler

Geglückte Premiere? Der Panasonic DMR EX 80 S für 500 Euro ist der erste praxis-taugliche DVD/Festplattenrecorder mit einem Tuner für Satelliten-TV.

ca. 2:50 Min
Testbericht
Panasonic DMR EX 80 S
Panasonic DMR EX 80 S
© Archiv

Seit es DVD/Festplatten-Recorder gibt, schütteln die Panasonic-Entwickler auf die Frage nach einem Einbautuner für das Satellitenradio und -fernsehen DVB-S den Kopf. Erst beim Rundgang auf der diesjährigen Funkausstellung dirigierten sie den Autor lächelnd zu ihrem neuesten Werk DMR EX 80 S: "Inklusive DVB-S-Tuner" steht ihm in dicken Lettern auf die Stirn geschrieben. Inklusive? Ein zusätzliches analoges Empfangsteil fürs Kabelfernsehen hätte vermutlich den Preisrahmen von 500 Euro gesprengt.

Panasonic DMR EX 80 S (Innenansicht)
In nur einer Sekunde erwacht der Panasonic von Standby zur Aufnahmebereitschaft. Der Lüfter ist nicht hörbar, DVD-Brenner (links) und 160-GB-Festplatte (rechts) sind schwimmend gelagert.
© Tilman Schreiber

Auch so spricht der DMR EX 80 S über die Hälfte aller Fern-Seher an. Diese Satelliten-Klientel genießt das reichhaltigste Programmangebot und wird vom Panasonic geradezu verwöhnt. Seine elektronische Programmzeitschrift listet eine 14-tägige Vorschau aller öffentlich-rechtlichen und privaten Sender sowie von Premiere auf. Für das Bezahl-Fernsehen hat der DMR EX 80 S einen Schacht, der mit einem im Fachhandel erhältlichen "Common Interface"-Modul bestückt werden kann. Es nimmt die Freischalt-Karte auf und macht den EX fit für Pay-TV.

Beim Studium der 84-seitigen Bedienungsanleitung nimmt der Besitzer mit Freude zur Kenntnis, dass der DVD-Recorder außer CDs alle gängigen Leer-Discs (DVD-R/RW, DVD+R/RW, DVD-RAM und Dual-Layer-DVD+/-R) beschreibt, dass während der Aufnahme ein bereits aufgezeichneter Film angesehen werden darf, dass er mit hoher oder niedriger Qualität aufnimmt und dass bei emfehlenswertem "Standardplay" die 160 Gigabyte große Festplatte rund 70 Stunden Video speichert. Vollends zufrieden registriert er noch, dass die Fernbedienung auch auf markenfremde Fernseher zugreift.

Fernbedienung
Durchdacht: Fernbedienung mit Steuertasten auch für markenfremde TVs.
© Tilman Schreiber

Während sich der angehende User glücklich zur Ruhe begibt, wird der Panasonic nachtaktiv. Er lädt die Programmzeitschrift, Hintergrundinformationen zu den Sendungen und aktualisiert die Liste der empfangbaren Radiokanäle (über 1000!). Am nächsten Morgen wird der stolze Besitzer mit Entzücken feststellen, dass ein Knopfdruck auf die Programmzeitung das avisierte Programm in den Aufnahme-Timer lädt. Ohne langes Federlesen befreit ein umfangreiches, sich einfach erschließendes Editierprogramm nachträglich die Filme von Werbemüll, ändert das angezeigte Vorschaubild, erlaubt die Betitelung von Sendungen und sperrt Archivinhalte vor versehentlichem Löschen.

Erhaltenswertes brennt der Panasonic highspeedig auf beschreibbare DVDs. Entgegen der Bedienungsanleitung konvertierte das Testgerät im Kinoformat gesendete Filme (16:9) nicht auf 4:3, jedoch macht der DMR EX 80 S beim Aufnehmen und Brennen einen kleinen Umweg (die Kopierschutzlobby lässt grüßen!), indem er sich die Bilddaten vom Analogausgang holt und sie neu digitalisiert. Ein sichtbarer Qualitätsverlust entsteht dadurch nicht. Ganz im Gegenteil: Mit der höchsten Qualitätsstufe XP aufgenommene Szenen (dann passt nur eine Stunde Video auf eine beschreibbare DVD) wirkten strahlender und brillanter als das Original. Der DMR EX 80 S regelt mit Videoequalizern Helligkeit und Kontrastumfang nach.

Durch die elektronische Nachhilfe gelangen dem Panasonic selbst Longplay-Aufnahmen erstaunlich rausch- und artefaktefrei. "Finger weg von der niedrigsten Stufe, EP", hieß dagegen ein weiteres Ergebnis des Tests. Mit der niedrigen Datenrate gingen sichtbares Grieseln, Doppelkonturen und Unschärfen einher. Sonderlob verdienten sich wiederum die Rechenfertigkeiten seiner Bildaufbereitungs-Halbleiterchips. Sie verdoppelten (Progressive Scan) die Zeilenzahl des originären Videosignals ohne sichtbare Fehler.

Begeisterten sich Videasten für seinen HDMI-Ausgang und die Scaling-Fertigkeiten (bis 1080i), runzelten HiFi-Freaks etwas die Stirn: Der Panasonic zeichnet zwar in der höchsten Qualitätsstufe die Tonsignale nicht nur als datenreduziertes Dolby-Signal, sondern alternativ auch im CD-vergleichbaren PCM auf, speichert sie aber nur zusammen mit (Schwarz)-Bild und brennt keine CDs. Versöhnt werden sie aber sofort wieder ob der Konservierung des riesigen Radio-Angebots. Bei dessen Aufnahme spielt die Bildqualität ja keine Rolle. Von der höchsten (XP) bis zur niedrigsten Stufe (EP) gab es im Tonsignal keine hörbaren Unterschiede. Tonjäger dürfen also getrost ganze Hörspiele oder überlange Klassikkonzerte im EP-Mode auf der Festplatte zwischenlagern, um sie nach dem Brennen als DVD mit acht Stunden Laufzeit auf jedem Player wiedergeben zu können.

Dass er als CD-Spieler etwas vordergründig und leicht kantig agierte, sieht man ihm ob seiner Videoqualitäten und des wirklich überzeugenden Radioklangs gerne nach. Der DMR EX 80 S bot eine großartige Premiere - vor allem für die Genießer des opulenten DVB-S-Buketts.

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