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Over-Ear-Kopfhörer mit sehr gutem ANC

Nothing Headphone (1) im Test: Richtig starker Auftakt

Nothing bietet mit dem Headphone (1) den ersten Over-Ear und liefert satten Sound, starkes ANC, lange Akkulaufzeit und ein unverwechselbares Design.

Autor: Lennart Holtkemper • 1.7.2025 • ca. 6:05 Min

Online-Siegel
sehr gut
Einzeltest
NothingHeadphone (1)
Over-Ear-Kopfhörer
Juli 2025
nothing-headphone-1
Nothing bietet mit dem Headphone (1) nun auch einen Over-Ear-Kopfhörer im auffälligen Markendesign. Doch auch die Messwerte stimmen, womit der Erstaufschlag in dem Segment mehr als gelingt.
© connect

Die Marke Nothing gibt es erst seit 2020 und dennoch ist der Hersteller sehr umtriebig bei neuen Produkten. Neben Smartphones im Einsteiger-, Mittelklasse- und Oberklassebereich gibt es bereits In-Ear- und Open-Ear-Kopfhörer im Marken-typischen transparenten Design. Nun hat Nothing in London ihre e...

Pro

  • besonderes Design mit transparenten Ohrmuscheln
  • hochwertige Materialien und IP52-Schutz
  • angenehmer Tragekomfort
  • intuitive Steuerung
  • 360-Grad-Audio mit Headtracking
  • sehr guter, druckvoller Klang
  • starkes ANC
  • lange Akkulaufzeit

Contra

  • klein Bluetooth LE
  • lässt sich nicht zusammenklappen
  • schwer

Fazit

connect-Urteil: sehr gut (465 von 500 Punkten) | Nothing baut mit dem Headphone (1) einen Over-Ear, der optisch ein echter Hingucker ist. Wer mal ein alternatives Design möchte, der findet hier einen Blickfang. Uns hat zudem die Steuerung und der Tragekomfort überzeugt. Die Kooperation mit KEF liefert obendrein einen sehr guten Klang, der Lust aufs Musikhören macht. Abgerundet wird alles mit einem erstklassigen ANC, dessen Stärke mit deutlich teureren Over-Ears der Konkurrenz mithalten kann. Nothing hat mit ihrem ersten Over-Ear also alles richtig gemacht. Der Kopfhörer liegt mit insgesamt 465 Punkten vor Boses Ultra Headphones (455 Punkte) und knapp hinter Sonys Topprodukt XM6 (468 Punkte), der gerade den ersten Platz unserer Bestenliste belegt.

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Die Marke Nothing gibt es erst seit 2020 und dennoch ist der Hersteller sehr umtriebig bei neuen Produkten. Neben Smartphones im Einsteiger-, Mittelklasse- und Oberklassebereich gibt es bereits In-Ear- und Open-Ear-Kopfhörer im Marken-typischen transparenten Design.

Nun hat Nothing in London ihre ersten Over-Ear-Kopfhörer vorgestellt und packt alles rein, was ein moderner Top-Kopfhörer 2025 benötigt: ANC, 360-Audio mit Headtracking und HiRes-Audio.

Wir konnten den Headphone (1) bereits testen und sind vom Erstaufschlag im neuen Segment sehr angetan. Werden die Over-Ears etablierte Konkurrenten wie den WH-1000XM6 von Sony und den Quiet Comfort Ultra von Bose übertreffen?

nothing-headphone-1-design
Der Headphone (1) ist ein echtes Design Statement. Beim Tragen wird man damit den ein oder anderen Blick auf sich ziehen.
© connect

Kantiges, transparentes Design ist ein Hingucker

Wer auf der Suche nach unauffälligen Over-Ears ist, sollte sich lieber gleich Sonys WH-1000XM6 anschauen, die in ihrem monotonen und schwarzen Anstrich Seriosität und Unterstatement pur ausstrahlen. Ganz anders Nothing: Die Marke hat sich von Beginn an gegen unauffälliges Design entschieden. Kein Wunder also, dass sich auch die Headphone (1) optisch an den hauseigenen Smartphones orientieren.

Statt runder Standardformen setzt Nothing auf markante Kanten und orientiert sich hier ein wenig an Apples AirPods Max. Die Ohrmuscheln bestehen aus hochwertigem Aluminium und sind auffällig rechteckig geformt. Darüber liegt ein transparentes, ovales Element, das einen Blick auf einige der verbauten Komponenten freigibt. Definitiv ein besonderes und gewagtes Design, mit dem man als Nutzer auffällt.

Die bei unserem Sample silbergraue Farbgebung verleiht dem Headphone (1) aber auch einen edlen Look. Im Kollegenkreis sorgte das Design jedenfalls für Gesprächsstoff, wobei die Meinungen auseinander gingen: Für die einen zu exzentrisch, für die anderen mal erfrischend anders.

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Der Bügel wirkt teils nicht ganz wie aus einem Guss, was aber auch an unserem frühen Testgerät liegen kann.
© connect

Der Bügel der Over-Ears besteht aus Kunststoff und lässt sich sehr einfach an jede Kopfform anpassen. Die Verarbeitung überzeugt insgesamt, auch wenn der Übergang zwischen den einzelnen Elementen nicht ganz nahtlos wirkt. An einigen Stellen sind feine Verbindungskanten zu erkennen – Kritik auf hohem Niveau. Eine Besonderheit ist der IP52-Schutz vor Staub und Spritzwasser, das bieten die wenigsten Over-Ears.

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Die erste Generation des Headphone (1) lässt sich nicht zusammenfalten.
© connect

Nothing verzichtet beim Debüt seiner Over-Ears auf ein faltbares Design. Laut Hersteller wollte man sich zuerst auf einen starken Sound konzentrieren, bevor man sich in die letzten Design-Feinheiten verliert. Wer die Headphone (1) also unterwegs nutzen möchte, muss sich mit dem relativ großen, quadratischen Transport-Case anfreunden, das Nothing direkt mitliefert.

Mit seinen Abmessungen von 225 x 225 x 49 Millimetern verlangt es nach einem Rucksack mit etwas mehr Platz. Das ist kein Dealbreaker, es sollte einem nur vor dem Kauf bewusst sein. Das Case ist jedoch sehr hochwertig verarbeitet und aus Filz gefertigt. Nothing hat sogar an Fingermulden gedacht, mit dem man das Case beim Öffnen über die Finger rotieren kann.

Neben dem Over-Ear bietet es dank einer Innentasche Platz für das USB-C-Ladekabel, das Klinkenkabel sowie einen 3,5-auf-6,3-mm-Klinkenadapter, die Nothing in Lieferumfang legt.

nothing-headphone-1
Nicht gerade kompakt: Das Case besteht aus Filz und ist sehr hochwertig. Mit seinen Abmessungen von 225 x 225 x 49 Millimetern ist es jedoch weniger reisetauglich als die Pendants von Sony und Bose.
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Nothing Headphone (1): Bequemer Tragekomfort und intuitive Bedienung

Die Ohrmuscheln der Headphone (1) sind mit Memory Foam gepolstert. Sie umschließen die Ohren angenehm und schmiegen sich sanft an den Kopf. Ebenso weich und angehen ist das Bügelpolster, bei dem wir zuerst die Sorge hatten, dass die dünne Gestaltung nicht ausreichend dämpft. War aber unbegründet, die Nothing Headphone (1) tragen sich auch über Stunden äußerst angenehm. Trotz ihres stattlichen Gewichts von 329 Gramm. Nur die Apple AirPods Max sind mit 386 Gramm noch schwerer. Sowohl Sonys WH-1000XM6 als auch Boses QuietComfort Ultra Headphones wiegen mit 252 Gramm sowie 250 Gramm weniger.

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Der Bügel ist angenehm gepolstert, so trägt man den Headphone (1) gerne auch mal länger auf dem Kopf.
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Bei der Steuerung dachten wir, dass wir bereits alle Optionen kennen, wie man einen Kopfhörer dirigieren kann – das war ein Trugschluss. Nothing hat sich beim Headphone (1) zwei neue Möglichkeiten ausgedacht: an der rechten Ohrmuschel findet sich mit dem Roller und dem Paddel zwei Bedienelemente, die wir so noch nicht gesehen haben.

nothing-headphone-1-bediedung
An der Seite der rechten Ohrmuscheln befindet sich ein Rollknopf für die Lautstärke und ein Paddel-Knopf, um beim Musikhören vor- und zurück zu springen.
© connect

Der Roller hält, was sein Name verspricht: Mit dem Daumen lässt sich darüber die Lautstärke regeln, in dem man mit einfach darüber rollt. Ein Druck pausiert oder startet die Wiedergabe. Hält man den Knopf gedrückt, wechselt der Kopfhörer zwischen aktivem Noise Cancelling und Transparenzmodus.

Das Paddel übernimmt die Navigation durch die Playlist: Einmal nach links oder rechts drücken, um Songs zu skippen oder zurückzuspringen. Hält man ihn gedrückt, spult man im Stück vor oder zurück.

Beide Knöpfe bilden in ihrer Bedienung intuitiv ihre Funktionalität ab, das finden wir wirklich sehr gut gelungen. Ein weiterer Knopf findet sich noch in der Ecke. Mit ihm kann man zum Beispiel seinen KI-Assistenten rufen. Alle Knöpfe lassen sich praktischerweise komplett in ihrer Funktionalität anpassen.

nothing-headphone-1-Oohrmuscheln
Die Ohrmuscheln des Headphone (1) sind aus weichem Memory Foam gefertigt.
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Nothing Headphone (1) liefert sehr guten, warmen Sound

Bei der Klangentwicklung hat sich Nothing mit dem britischen Edel-Lautsprecherhersteller KEF zusammengetan. Im Inneren des Headphone (1) sitzen ziemlich große 40-mm-Treiber. Eine vernickelte Membran soll für klarere Bässe und Höhen sorgen.

Die Zusammenarbeit mit KEF hat sich ausgezahlt: die Headphone (1) liefern einen druckvollen und feinauflösenden Klang. Die Over-Ears sind dabei ähnlich wie Sonys WH-1000XM6 eher warm abgestimmt und bietet einen leicht bassigen Unterton. Musikhören macht mit dem Headphone (1) auf jeden Fall richtig Spaß, egal ob Pop, Rock oder elektronische Stücke.

Nothing lässt den Nutzern zudem großen Abstimmungsspielraum in der App. Neben vier Voreinstellungen kann man auch seinen persönlichen Klang abmischen. Dafür steht sogar ein parametrischen Acht-Band-Equalizer mit einem Regelbereich ±6 Dezibel zur Verfügung. Wer im Stereo-Modus hört, kann zudem eine Bassverstärkung in fünf Stufen zuschalten.

Nothing bietet zudem räumliches Audio mit oder ohne Headtracking. Letzteres funktioniert sehr präzise und vermittelt einem das Gefühl, mit drin zu sein.

Als qualitativ hochwertigen Bluetooth-Codec verbaut Nothing nur LDAC. Das beherrschen mittlerweile die meisten Smartphones. Für den Preis hätten wir uns noch aktuelles Bluetooth LE gewünscht.

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Im Frequenzgang erkennt man die leichte Bassbetonung, aber ausgewogene Mitten. In den oberen Mitten und im Hochton fehlt es etwas an Auflösung.
© connect

Starkes ANC auf Bose-Niveau

Auch beim Active Noise Cancelling lässt Nothing nichts anbrennen. Im Testlabor haben wir eine sehr starke Geräuschdämpfung von durchschnittlich 22 Dezibel gemessen. Boses QuietComfort Ultra Headphones kommen ebenfalls auf 22 Dezibel, Sonys XM6 liefern etwas bessere 24 Dezibel ab. Beide Konkurrenz-Over-Ears kosten allerdings 150 Euro mehr (UVP).

In der Detailbetrachtung dämpfen die Nothing Headphone (1) sehr gleichmäßig über das gesamte Frequenzspektrum. Die stärkste Dämpfung mit bis zu 25 Dezibel findet in den mittleren und hohen Frequenzen statt. Im Vergleich mit dem Sony XM6 liefert Nothing sogar eine bessere Dämpfung im tieffrequenten Bereich.

Über die Nothing-X-App kann man das ANC zudem in drei Stärken regulieren oder aber adaptiv, je nach Geräuschpegel vom Headphone (1) selbstständig regeln lassen.

Die Over-Ears besitzen auch einen sehr natürlichen Transparenzmodus, der mit seinen von uns gemessenen 0 Dezibel weder verstärkt noch dämpft. So kann man sich selbst mit aufgesetzten Kopfhörern ganz normal unterhalten.

nothing-headphone-1-anc-diagramm
Oben: Das ANC des Headphone (1) ist sehr breitbandig und liefert im Schnitt 22 dB Dämpfung. Der Over-Ear ist in den tiefen Frequenzen zwischen 20 und 100 Hz sogar besser als Sonys WH-1000XM6 (unten).
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Nothing-X-App ist schlicht und funktionsreich

Nothing hat bei seinen Smartphones schon gezeigt, wie man schlichte, aber dennoch schön designte Software liefern kann. Das setzt sich in der zu den Kopfhörern gehörenden App fort. Alle wichtigen Funktionen sind klar strukturiert und aufgeräumt untereinander aufgelistet.

Uns gefällt die Möglichkeit, alle Bedienelemente ziemlich frei zu konfigurieren. Und auch das Design des Equalizers ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch intuitiv bedienbar. So muss eine App aussehen.

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1: Die App ist übersichtlich und schlicht. Das ANC lässt sich mehrstufig regeln. 2: Räumliches Audio lässt sich zuschalten, auch mit Headtracking. 3: Es gibt Presets und einen einfachen Equalizer. 4: Für mehr Personalisierung bietet die App einen 8-Band-EQ.
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Sehr gute Sprachverständlichkeit beim Telefonieren und lange Akkulaufzeit

Eine schwierige Disziplin für Over-Ears ist nach wie vor die Telefonieakustik. Doch selbst dies meistert Nothing beim Headphone (1). Die im Testlabor gemessenen MOS-Werte bestätigen unseren Praxistest: die Over-Ears liefern eine sehr hohe Sprachverständlichkeit, die besser ist als bei Sony und Bose. Nur die Geräuschunterdrückung könnte beim Telefonieren minimal besser sein.

Die Akkulaufzeit des Headphone (1) liegt mit 30 Stunden bei aktiviertem ANC und hochwertigem Codec auf dem Niveau von Sonys Top-Over-Ears. Im Segment ist das ein ausgezeichneter Wert. Ohne ANC sind sogar bis zu 80 Stunden möglich.

nothing-headphone-1-anschlüsse
An der Unterseite findet sich der Power Switch, der USB-C-Port zum Laden sowie ein Klinkenanschluss.
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Fazit: Starker Einstand knapp hinter Sony

Nothing baut mit dem Headphone (1) einen Over-Ear, der optisch ein echter Hingucker ist. Wer mal ein alternatives Design möchte, der findet hier einen Blickfang. Uns hat zudem die Steuerung und der Tragekomfort überzeugt.

Die Kooperation mit KEF liefert obendrein einen sehr guten Klang, der Lust aufs Musikhören macht. Abgerundet wird alles mit einem erstklassigen ANC, dessen Stärke mit deutlich teureren Over-Ears der Konkurrenz mithalten kann.

Nothing hat mit seinem ersten Over-Ear also alles richtig gemacht. Der Kopfhörer liegt mit insgesamt 465 Punkten vor Boses Ultra Headphones (455 Punkte) und knapp hinter Sonys Topprodukt XM6 (468 Punkte), der gerade den ersten Platz unserer Bestenliste belegt.

Online-Siegel
sehr gut
Einzeltest
NothingHeadphone (1)
Over-Ear-Kopfhörer
Juli 2025

Nothing Headphone (1) Messergebnisse

Vollbild an/aus
Kategorie Messwerte
Preis (Euro): 299
GRÖßE UND GEWICHT
Abmessungen Case (L x B x H in mm): 100 x 80 x 40
Gewicht Kopfhörer/Case(Gramm): 329/263
CONNECTIVITY
Bluetooth/Multipoint-Anbindung: 5.3/+
Audio-Codecs: SBC/AAC/LDAC/
MESSWERTE
Ausdauer (h:mm): 30:00
max. Lautstärke (dB): 110
mittlere Dämpfung ohne ANC (dB)/mit ANC (dB): 9/22
mittlere Dämpfung Voice Through (dB): 0
SPRACHQUALITÄT TELEFONIE (Senden/Empfangen)
Klang (MOS/max. 5):3,6/3,6
Geräuschunterdrückung Straße (MOS/max. 5):2,1
Geräuschunterdrückung Kneipe (MOS/max. 5):2.1

Nothing Headphone (1) Testergebnisse

Vollbild an/aus
Kategorie Testergebnisse und Punkte
AUSDAUER (85) 85 (überragend)
AUSSTATTUNG (125) 123 (überragend)
Connectivity (10) 8 (gut)
Bedienung und Funktion (70) 70 (überragend)
Smartphone-App & Einstellungen (30) 30 (überragend)
Lieferumfang (15) 15 (überragend)
HANDHABUNG (75) 66 (sehr gut)
Handlichkeit (50) 41 (gut)
Tragekomfort sehr gut
Halt am Ohr sehr gut
Verarbeitungsqualität (25) 25 (überragend)
MESSWERTE (215) 191 (sehr gut)
max. Lautstärke (30) 30 (überragend)
Geräuschdämpfung (50) 44 (sehr gut)
Dämpfung Voice Through (10) 10 (überragend)
Frequenzgang und Verzerrungen (8) 6 (gut)
Telefonieakustik (22) 13 (ordentlich)
Klangurteil (95) sehr gut (88)
connect-URTEIL max. 500 sehr gut (465)