Testbericht

Krell Evo 302

10.12.2007 von Redaktion connect

Die kleinste Schwester aus der Evolution-Familie überzeugt mit Leichtfüßigkeit und tollem Klang.

ca. 1:55 Min
Testbericht
  1. Krell Evo 302
  2. Datenblatt
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© Archiv

Auch die Krell Evo 302 weist das typische Markenzeichen aller Evos auf: die ungewöhnlich leistungsstarke Stromversorgung der Amps. Ebenso findet sich hier die von Krell entwickelte "Active Cascode Topology" - eine Schaltung, die darauf ausgelegt ist, die negative Über-Alles-Gegenkopplung auszumerzen. Doch wie die größere Schwester kann auch die 302 nicht ganz auf Gegenkopplung verzichten; sie lässt sie aber ebenfalls nur in geschlossenen Verstärkerstufen zu.

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Die Rückseite
© Archiv

Cast, die clevere Idee

Bliebe noch "Cast" als Anschlussvariante neben den obligatorischen Cinch- und XLR-Eingängen. Seit über sieben Jahren vertraut Krell auf diesen Verbindungspfad, der sich als Welt-Standard allerdings nicht durchsetzen konnte. Bei "Cast" (Current Audio Signal Transmission) überträgt Strom und nicht wie üblich Spannung die Signale von CD-Playern zum Vorverstärker und von diesem zu den Endstufen. Vom Prinzip her eine klasse Erfindung, da die Spannung über die gesamte Strippendistanz konstant bei Null bleibt und die sonst üblichen Umladungsverluste erst gar nicht auftreten können. Weshalb sich diese Technik nicht allgemein etablieren konnte, steht in den Sternen. Freuen dürften sich darüber eigentlich nur Hersteller teurer klassischer symmetrischer und unsymmetrischer Kleinsignalverbinder: Denn "Cast" funktioniert auch über extreme Längen von bis zu 65 Metern mit sogenannten Baumarkt-Kabeln einwandfrei.

Hörtest

Was die 302 im Hörraum an Klangfarbenfülle, Durchzeichnung und Autorität brachte, überzeugte. Gerade mit solch komplexen Werken, wie sie auf allen "pure music"-CDs von AUDIO zu finden sind, zeigte auch diese Krell, wo im Endstufenbau der Hammer hängt. Ausgesprochen leise Passagen dröselte sie mit einer selbstverständlichen Finesse auf - und blieb sich auch dann noch treu, wenn es das große Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin im Tutti zu organisieren galt. Die Evo 302 bewahrte einfach diesen unglaublich packenden Reiz der Einspielungen. So die Dynamik-Spannbreite von satten 60 dB - ohne dass man auf den Gedanken kam, am Lautstärkeregler des Preamps die ultraleisen Passagen anzuheben oder die brachiallauten abzusenken. Das gelang ihr schon deshalb so zwingend, weil sie die Aufnahmestätten wie die Berliner Philharmonie oder das Konzerthaus am Gendarmenmarkt glaubwürdig erhalten konnte - auch dies bei jedem Pegel. Mit einer klitzekleinen Einschränkung, die für eine verschwindende Minderheit sehr wichtig, für alle anderen aber völlig unwichtig sein dürfte: Das wunderbare Spiel der 302 geht, grob geschätzt, "nur" an 99 Prozent aller Lautsprecher auf. Beispielsweise an der fantastischen KEF Reference 207/2. Ein nahezu idealer Schallwandler ohne Schwächen - aber mit Charakter. Diese Ausnahmebox profitierte nachhaltig von der 302. Wer an der Reference unbedingt etwas kritisieren will, könnte den Bass als einen Hauch zu weich und nachgiebig beschreiben. Das aber kompensierte die Evo prächtig. Straffer sollte man auch die KEF nicht an die akustische Leine legen, sonst leidet die Musikalität. So war es gerade richtig.

Krell Evo 302

Krell Evo 302
Hersteller Krell
Preis 12000.00 €
Wertung 125.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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