Vergleichstest
Galaxy Note 4 vs. iPhone 6 Plus
Samsung hat mit dem Galaxy Note 4 bereits die vierte Generation an XL-Smartphones im Rennen. Inzwischen ist auch Erzrivale Apple auf den Zug aufgesprungen und hat mit dem iPhone 6 Plus einen starken Konkurrenten im Portfolio. Welches Gerät ist der bessere Kauf? Wir lassen die beiden Boliden im Rennen gegeneinander antreten.

Galaxy Note 4 oder iPhone 9 Plus? Das iPhone 6 Plus ist letztlich die 5,5-Zoll-Version des iPhone 6. Das Galaxy Note 4 ist von Kopf bis Fuß auf Business eingestellt und mit seinen praktischen Bedienstift etwas eigenständiger.
Galaxy Note 4: Arbeitstier mit Stift
Wer auf Produktivität setzt, ist beim Galaxy Note 4 an der richtigen Adresse: Kein anderes Mobiltelefon kann hier mithalten, denn Samsung hat das Galaxy Note 4 als Business-Werkzeug für den täglichen Einsatz konzipiert. So bringt das Phablet den Bedienstift S Pen mit, der direkt im Gehäuse einen Aufbewahrungsplatz findet - so hat man ihn auch garantiert immer dabei.
Zieht man den S Pen heraus, erscheint ein spezielles Menü mit vier Einträgen auf dem Bildschirm. Dieses lässt sich auch sonst zu jeder Zeit über eine Taste am S Pen aufrufen. Damit kann man Memos mit Aktionen verknüpfen, Elemente auf dem Bildschirm virtuell ausschneiden, sammeln und später verwenden sowie Texte aus einem Element lösen und direkt als Nachricht versenden. Auch das Bearbeiten von Dokumenten, Präsentationen und Excel-Dateien ist mit dem S Pen sehr komfortabel möglich.

Waschechtes Multitasking bietet das Note 4 mit Multi Window: Zwei Funktionen lassen sich parallel auf dem Bildschirm nutzen. So kann man etwa Bilder direkt und ohne Umwege aus der Galerie in ein Dokument einfügen. Komplettiert wird die Ausstattungsfülle von einer gut funktionierenden Sprachsteuerung und zahlreichen Sensoren inklusive Pulsmesser auf der Geräterückseite und einem Fingerabdruckscanner, der seinen Job beherrscht. In puncto Connectivity gibt es ebenfalls keine Lücken. Für die Vernetzung mit dem Fahrzeug bietet das Galaxy Note 4 etwa Mirror Link. Damit lassen sich zertifizierte Apps auf das Display von kompatiblen Auto-Systemen spiegeln.
iPhone 6 Plus: Erst mit Apps stark
Von Haus aus bringt das iPhone 6 Plus nur Basics mit. Der fast unerschöpfliche App Store bringt das Phablet aber auf Trab. Beim Thema Bedienung macht Apple nach wie vor keiner etwas vor. So lässt sich auch das iPhone 6 Plus durch die Bank intuitiv an die Hand nehmen und stellt seinen Nutzer nie vor ernsthafte Probleme. Zudem ist die Performance über alle Zweifel erhaben. Die vorinstallierten Apps sind gut, aber in der Anzahl überschaubar: Anders als das Galaxy Note 4 bringt das Apple keine expliziten Arbeitswerkzeuge oder spezielle Businessprogramme mit.
Lesen Sie hier den Text vom Samsung Galaxy Note 4
In Sachen Business läuft das 6 Plus erst mit Apps von Drittanbietern zur Höchstform auf. Auch eine Stiftbedienung, um etwa Excel-Dateien wirklich vernünftig bearbeiten zu können, ist problemlos möglich - einen Stylus muss man sich aber erst auf eigene Rechnung besorgen. Beim Thema Produktivität kann das Apple-Phablet also nicht mit seinem koreanischen Konkurrenten mithalten.

Das iPhone 6 Plus hat aber andere Stärken, etwa beim Thema Sensorik. So funktioniert der Fingerprintleser des Apple-Phones noch einen Tick komfortabler als beim Galaxy Note 4. Hier genügt das Antippen des Sensors in der Home-Taste, schon wird die Benutzeroberfläche freigegeben. Beim Galaxy Note 4 muss man stattdessen die Fingerkuppe über den Sensor ziehen. Dies mag eine Kleinigkeit sein, doch im Alltag und in der Praxis sind diese oft ausschlaggebend. Auch bei der Sprachsteuerung hat Apple mit Siri das bessere Produkt zu bieten, das die Ansagen des Nutzers zuverlässiger erkennt und verarbeitet.
Performance
Wie es sich für Top-Phablets gehört, haben Apple und Samsung eine starke Systembasis unter der Haube. Auf dem Papier sieht es in dieser Disziplin nach einer glasklaren Sache für das Samsung Galaxy Note 4 aus. Dank seiner schnellen Quad-Core-CPU aus dem Hause Qualcomm mit einer Taktung von 2,7 GHz und 3 GB Arbeitsspeicher bleibt keine Aufgabe ungelöst.
Das Apple iPhone 6 Plus kann hier nur mit seinem hauseigenen A8-Prozessor samt Doppelkernen mit 1,4 GHz und 1 GB Arbeitsspeicher dagegen halten. Die Geheimwaffe des amerikanischen Phablets liegt aber in der perfekt aufeinander abgestimmten 64-Bit-Einheit aus Betriebssystem und Prozessor - und das zeigt Wirkung.

Ein Blick auf die Benchmarkergebnisse zeigt in Summe dann auch ein eher unerwartet ausgeglichenes Verhältnis zwischen dem iPhone 6 Plus und dem Galaxy Note 4. Das Samsung-Phablet hat bis auf das Singlecore-Ergebnis von Geekbench und dem Bonsai Benchmark zwar die Nase vorn. Im Alltag reicht die Performance beider Phablets aber für alle nur erdenklichen Anwendungen locker aus.
Display
Neben der schieren Größe können die beiden Displays mit ganz individuellen Stärken aufwarten - und begeistern. Bei einem Smartphone im Allgemeinen und einem Phablet im Besonderen ist das Display eines der wichtigsten Merkmale überhaupt. Kein Wunder also, dass Apple und Samsung ihren Big Playern richtige Eyecatcher implementiert haben.

Dabei gehen die Hersteller jedoch komplett unterschiedliche Wege: Mit einer Diagonalen von 5,5 Zoll und Full-HD-Auflösung (Pixeldichte: 401 ppi) reiht sich der TFT-Screen des iPhone 6 Plus bei den harten Fakten hinter der OLED-Anzeige von Samsung mit feiner Quad-HD-Auflösung und einer Größe von 5,7 Zoll (Pixeldichte: 519 ppi) ein.
Darüber hinaus bietet das Korea-Phone vier verschiedene Bildschirm-Modi, aus denen sich der Nutzer die für ihn beste Darstellung aussuchen kann. Zusätzlich gibt es eine spezielle Option, die trotz der üppigen Abmessungen den einhändigen Betrieb erlaubt. Mit diesen Eigenschaften bietet das Galaxy Note 4 nicht nur die umfangreicheren Möglichkeiten, sondern vor allem auch die brillantere und schönere Darstellung.
Lesen Sie hier den Test des Apple iPhone 6 Plus.
Doch Apple muss nicht klein beigeben, sondern kann mit hervorragenden Messergebnissen kontern, allen voran den tollen Kontrastwerten in heller Umgebung sowie einer enorm starken Helligkeit. Auch das Blickwinkel-Diagramm spricht eine eindeutige Sprache pro Apple iPhone 6 Plus.
Am Ende also eine Pattsituation: Das Galaxy Note 4 kann mit der besseren Darstellungsqualität punkten, die Anzeige des iPhone 6 Plus mit den besseren Praxiseigenschaften gegenhalten. Tolle Displays bieten beide.
Surfen
Keine Frage: Mit beiden Phablets ist es eine wahre Freude, durchs Web zu streifen. Die großen Displays mit ihrer tollen Darstellungsqualität und die starken Browser sorgen auch unterwegs für echten Surfspaß. Während bei Apple Safari durchs weltweite Netz führt, hat das Samsung gleich zwei Webspezialisten an Bord: Google Chrome und den hier getesteten hauseigenen Browser.

Insgesamt hinterlässt das iPhone 6 Plus in dieser Kategorie jedoch das stimmigere Bild. Der Safari-Browser ist schnell und leicht bedienbar. So kann man bequem zwischen den aufgerufenen Seiten hin und herzappen, ein Wisch von links nach rechts oder umgekehrt genügt. Die sehr kleinen Icons für den Seitensprung im unteren Bildschirmbereich kann der Nutzer so getrost vergessen.
Auch die Lesezeichen- und Leselistenverwaltung ist top, das Handling mit mehreren geöffneten Webseiten einfach und zudem besonders hübsch dargestellt. Dazu gesellen sich die durch die Bank besseren Sende- und Empfangseigenschaften des Apple-Phablets und nicht zuletzt die um knapp eine Stunde längere Laufzeit im praxisnahen Mischbetrieb.

Dem kann das Galaxy Note 4 nicht viel entgegensetzen, zumal etwa die praktische Wischfunktion für Seiten fehlt und beim Seitenaufbau und vor allem beim Wiederaufrufen von Seiten große Geschwindigkeitsunterschiede festzustellen sind. Die meisten Funktionen hat der Samsung-Browser zwar ebenfalls zu bieten, kann Apples Safari aber nicht das Wasser reichen. Dennoch gelingt auch der Umgang mit dem Samsung-Browser problemlos - zur gewünschten Webseite kommt man auf alle Fälle.
Kamera
Beim wichtigen Thema Fotografie können beide Phablets mit toller Bildqualität und einfacher Bedienung glänzen. Was Auflösung und Ausstattung angeht, hat das Galaxy Note 4 ganz klar die Linse vorn: Samsung bietet das moderne 16:9-Format mit 16 Megapixeln und zahlreichen Goodies, etwa den selektiven Fokus. Hier kann der Nutzer nach der Aufnahme den Bereich wählen, den er scharf sehen will - nah, fern oder das komplette Bild. Die Bedienung der Kamera klappt einfach, engagierte Knipser können den Funktionsumfang über weitere Modi aus dem Play Store erweitern. Videos zeichnet das Note 4 mit Ultra-HD-Auflösung auf, die Selfie-Knipse auf der Front bietet satte 3,7 Megapixel, die das Ego ordentlich in Szene setzen.

Das iPhone 6 Plus kann bei dieser Featurefülle nicht mithalten - muss es aber auch nicht zwingend, denn bei Apple steht ganz klar der einfache Weg zu einem guten Bild im Vordergrund. Einstellmöglichkeiten gibt es nur wenige. Ein Modus für Hochkontrastaufnahmen hat es aber ebenso wie das Samsung, gleiches gilt für Zeitraffer und Zeitlupe bei den Full-HD-Videos. Die Frontkamera belässt es dagegen bei 1,2 Megapixeln.

Da Quantität eben nicht gleich Qualität ist, gibt es ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Phablets, wer die besseren Bilder knipst. Am Ende liegt das iPhone 6 Plus hauchdünn vorn. Während sich die Kontrahenten bei guten Lichtbedingungen wenig schenken, wobei das Note 4 durch die höhere Auflösung mehr Details zeigt, liefert die Apple-Knipse in dunklen Situationen das deutlich bessere Ergebnis ab.