Top-Klaviermusik auf der Heft-CD: Christoph Ullrich spielt Scarlatti – 75 Minuten purer Genuss.
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Exklusiv und in in limitierter Auflage: Die AUDIO+stereoplay Heft-CDDie begehrten Heft-CDs von Deutschlands führender HiFi-Fachzeitschrift AUDIO+stereoplay sind exklusiv und in limitierter Auflage nur zusammen mit dem jeweiligen Heft erhältlich.Dementsprechend haben die Heft-CDs von AUDIO+stereopl...
Exklusiv und in in limitierter Auflage: Die AUDIO+stereoplay Heft-CD Die begehrten Heft-CDs von Deutschlands führender HiFi-Fachzeitschrift AUDIO+stereoplay sind exklusiv und in limitierter Auflage nur zusammen mit dem jeweiligen Heft erhältlich.Dementsprechend haben die Heft-CDs von AUDIO+stereoplay in der HiFi-Szene einen gewissen Sammlerwert erreicht.Hefte, die im Zeitschriftenhandel, am Kiosk oder im Bahnhofsbuchhandel vergriffen sind, können, sofern verfügbar, bis zu sechs Monate nach Erscheinen in unserem Abo-Shop nachbestellt werden.
1. Domenico Scarlatti - Presto D Major K. 29 Aus dem Album „Complete Piano Sonatas Vol. 1“
So mag es geklungen haben, als der irische Musiker Thomas Roseingrave um 1705 in Venedig Domenico Scarlatti auf dem Cembalo spielen hörte und meinte, „tausend Teufel“ tanzten über die Tasten. Die Sonate K. 29 ist ein Beispiel der genialen Verbindung, die musikalischer Ausdruck und Virtuosität in seiner Musik eingehen. Erst einhundert Jahre später ist Chopin und Liszt eine vergleichbare Liaison von Musik und Akrobatik gelungen. Für den Spieler ist es, als müsste er einen olympischen Sprint mit gekreuzten Beinen bewältigen.
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2. Domenico Scarlatti Moderato - e cantabile – Minuet D minor K. 77 Aus dem Album „Complete Piano Sonatas Vol. 2“
Ein Beispiel für die barocken Wurzeln Domenicos, der Sohn und Schüler des damals berühmtesten italienischen Opernkomponisten Alessandro Scarlatti war. Die Spielanweisung „Moderato e cantabile“ ist hier Programm: Über einer getragenen Basslinie, die einem basso continuo gleicht, entfaltet sich eine Sopranstimme, die alle Farben des gesanglichen Ausdrucks zwischen Melancholie und Trost zu bedienen versteht.
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3. Domenico Scarlatti - Allegrissimo G Major K. 79 Aus dem Album „Complete Piano Sonatas Vol. 2“
Auf scheinbar leichteste Weise kombiniert Scarlatti in dieser Scheinfuge – einer Art Fugenmimikry – witzige Thematik, kontrapunktische und virtuose Einfälle zu einem fröhlichen, ausgelassenen Tanz. Sein Erfindergeist scheint unentwegt in übersprudelndem Einfallsreichtum klaviertechnisch-klanglich-musikalische Kühnheiten zu entwickeln, um sie in wiederholten Motiven auszureizen.
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4. Domenico Scarlatti - Allegro A Major K. 113 Aus dem Album „Complete Piano Sonatas Vol. 3“
A-Dur. Die herrschaftliche Pracht des Beginns lässt nicht vermuten, dass sich im folgenden Mollteil nach und nach eine besondere Erfindung Scarlattis durchsetzt. Die linke Hand springt beständig über die in Achteln sprudelnde rechte Hand zwischen Basslinie und hoher Sopranstimme hin und her und schafft so einen lustigen Dialog mit Begleitung. Bei genauerem Hinhören vermutet man hier drei tätige Hände. Wieder eine gefürchtete technische Schwierigkeit, die einem musikalischen Zweck dient.
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5. Domenico Scarlatti - Andante – Allegro E Major K. 162 Aus dem Album „Complete Piano Sonatas Vol. 4“
Die Form dieser Sonate ist außergewöhnlich: Legt man sich in die Blumenwiese des Andantes nieder, träumerisch überspült von Gefühlen der Seligkeit und Melancholie, schreckt man wenig später ohne Vorwarnung vor einer plötzlich auftauchenden wild-fröhlichen Kinderschar aus den Träumen auf. Dieses Spiel wiederholt sich, der Hörer erlebt ein Wechselbad der Bilder und Gefühle.
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6. Domenico Scarlatti - Allegro E Major K. 163 Aus dem Album „Complete Piano Sonatas Vol. 4“
Die zweite Sonate dieses E-Dur-Paars entführt uns endgültig in ein reines, ungetrübtes Dur-Paradies ohne jede Abschweifung in dunklere Regionen, was selten ist bei Domenico Scarlatti.
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7. Domenico Scarlatti - Allegro F minor K. 184 Aus dem Album „Complete Piano Sonatas Vol. 5“
Das Unvorhergesehene, das Überraschende, das Unkonventionelle: das war die Welt Scarlattis. Hier war er ganz bei sich und missachtete freudig Regeln, die ihm in seiner Jugend von den besten Lehrern eingetrichtert worden waren. Es finden sich in dieser damals absolut „Neuen Musik“ harmonische Kombinationen und Rückungen, die die Funktion der Harmonien außer Kraft setzen. Ganz abgesehen von rhythmischen Kühnheiten, die der spanischen Folklore abgelauscht sind.
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8. Domenico Scarlatti Adagio - e cantabile A Major K. 208 Aus dem Album „Complete Piano Sonatas Vol. 6“
Adagio e cantabile: Im Gegensatz zu K. 77 ist Scarlatti hier auf dem Weg in die Frühklassik. Ein inniger, persönlicher Monolog, dem höchstens eine Person lauschen darf. Im zweiten Teil, der Durchführung eines Sonatensatzes – ein Begriff, der erst viel später entstand – nimmt Scarlatti eine Technik Haydns vorweg: einen freien Umgang mit Motiven aus der Exposition, Tonartwechsel, die eine eigenartige Spannung und Unsicherheit auslösen.
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9. Domenico Scarlatti - Allegro A Major K. 209 Aus dem Album „Complete Piano Sonatas Vol. 6“
Hier kommt Scarlatti der klassischen Sonatenform, zu deren Erfindern er gerechnet werden muss, sehr nah. Es gibt die beiden Themenbereiche, die charakterlich sehr unterschiedlich ausfallen, und es gibt eine perfekte klassische Durchführung, die thematisches Material verarbeitet. Die Reprise muss ohne das erste Thema auskommen. Aber diese Variante der Sonatenhauptsatzform findet sich selbst bei Komponisten wie Mozart noch.
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10. Domenico Scarlatti - Andante F minor K. 238 Aus dem Album „Complete Piano Sonatas Vol. 7“
Langsame Sätze in der seltenen Tonart f-Moll erfüllen bei Domenico Scarlatti eine eigene Funktion. Sie sind ganz persönliche Klagelieder und Trauergesänge. Teile dieser Sonate kann man auch durchaus auch als Trauermarsch hören. Nur dass der, der hier marschiert, alleine und für sich ist.
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11. Domenico Scarlatti Allegro D Major K. 282 Aus dem Album „Complete Piano Sonatas Vol. 8“
Diese Sonate ist ein Exempel für Scarlattis Umgang mit rhetorischen Pausen. So brechen die harmlos fröhlichen Teile unvermittelt ab. Was jeweils folgt, steht in keiner Beziehung zum Vorigen. In der zweiten Hälfte schiebt der Maestro sogar ein Andante im Dreivierteltakt ein. Die Form wirkt asymmetrisch verschleiert. Was will er damit klanglich abbilden? Vielleicht das Psychogramm seines ehemaligen portugiesischen Brotherrn, des bipolar veranlagten Königs João V.
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12. Domenico Scarlatti Allegro G Major K. 289 Aus dem Album „Complete Piano Sonatas Vol. 8“
Diese hübsche Sonate klingt wie eine Straßenszene in den belebten Gassen von Madrid. Mal dies, mal das, ein Schwätzchen vor der Haustür in Pantoffeln, Lebensfreude und Umtriebigkeit. Alles – nur kein Stillstand.
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13. Domenico Scarlatti - Andante F Sharp Major K. 318 Aus dem Album „Complete Piano Sonatas Vol. 9“
Fis-Dur! Eine in der Barockzeit seltene, ungewöhnliche Tonart. Je nach Stimmung des Instruments konnte sie sehr „farbig“ klingen. Vivaldi, Telemann und andere haben diese Tonart gemieden. Nur in den beiden Teilen von Bachs Wohltemperiertem Klavier finden sich auch zwei Präludien und Fugen in Fis-Dur. In diesem Stück spürt man, dass sich Scarlatti auf schwankendem Terrain befindet, dem er eine passende, märchenhafte Klangaura verleiht, die von mildem Abendlicht beschienen ist.
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14. Domenico Scarlatti - Prestissimo G Major K. 348 Aus dem Album „Complete Piano Sonatas Vol. 10“
Das gehört zu den Spezialitäten eines Virtuosen: Ein Werk, das man „Prestissimo“, also so schnell wie möglich zu spielen hat. Ein jeder soll an seine Grenzen geführt werden. Auch der Hörer.
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15. Domenico Scarlatti - Veloce e fugato F minor K. 387 Aus dem Album „Complete Piano Sonatas Vol. 11“
Oh, die linke Hand! In wenigen Sekunden führt die Basslinie über drei Oktaven vom
f’ zum Kontra-F. Sie wird immer wieder gefordert in diesem wilden, atemlosen Stück, das an eine Horde galoppierender Zentauren erinnert. Sogar schnelle Oktavpassagen, wiederum eine technische Erfindung Scarlattis, die bis dahin kein anderer Komponist für Tasteninstrumente einsetzte, muss sie meistern.
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16. Domenico Scarlatti - Andante e cantabile F minor K. 481 Aus dem Album „Complete Piano Sonatas Vol. 14“
Dieses Andante in f-Moll ist von persönlichem Schmerz um ein Verlorenes erfüllt. Die Wendung nach Dur als Ausdruck von Sehnsucht nach dem Unwiederbringlichen? Die Tonwiederholungen der Schlussgruppe als Ausdruck von Vergeblichkeit und Fatalismus? Ein Kunstgriff der klassischen Sonate wird hier (zum ersten Mal?) angewendet: die Scheinreprise. Das Thema erscheint am Ende der Durchführung in g-Moll, um erst später in der Grundtonart zu erklingen. Aber das ist nur ein Kunstgriff, ein Spiel, das der Grundstimmung und betrübten Natur des Stückes nicht im Wege steht.
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17. Domenico Scarlatti - Allegro D Major K. 484 Aus dem Album „Complete Piano Sonatas Vol. 15“
Zum Abschluss noch der typische Scarlatti, den man in seiner übersprudelnden Vitalität und Lebensfreude sofort wiederkennt. Ein Wind, der jede dunkle Wolke vertreibt.
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