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Musik-Streamingdienst

Deezer führt Erkennungstool für KI-generierte Musik ein

Der französische Musik-Streamingdienst setzt auf Transparenz und Schutz der Künstlerrechte. Ihr System soll bis zu 10.000 vollständig KI-generierte Musikstücke erkennen können.

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KI-generierte Musik gibt es in Hülle und Fülle bei Musik-Streaming-Diensten. Selten wird dies so transparent kommuniziert wie in diesem Beispiel.
© deezer

Der französische Musik-Streamingdienst Deezer hat ein neues KI-gestütztes Erkennungstool entwickelt, um vollständig durch KI generierte Musik zu identifizieren. Ziel ist es, die Transparenz zu erhöhen und die Rechte von Künstlern zu schützen.Hintergrund und EntwicklungIn den letzten Jahren hat...

Der französische Musik-Streamingdienst Deezer hat ein neues KI-gestütztes Erkennungstool entwickelt, um vollständig durch KI generierte Musik zu identifizieren. Ziel ist es, die Transparenz zu erhöhen und die Rechte von Künstlern zu schützen.

Hintergrund und Entwicklung

In den letzten Jahren hat die Verbreitung von KI-generierter Musik erheblich zugenommen. Deezer reagiert darauf mit einem eigens entwickelten Erkennungstool, das nach einjähriger Entwicklungszeit im Dezember 2024 mit zwei Patentanmeldungen geschützt wurde. Das Besondere an dieser Technologie ist ihre Fähigkeit, KI-generierte Inhalte ohne umfangreiche Trainingsdatensätze zu erkennen.

Funktionalität des Erkennungstools

Das Tool kann Musik identifizieren, die mit verschiedenen generativen Modellen wie Suno und Udio erstellt wurde. Es zeichnet sich durch seine Generalisierbarkeit aus und funktioniert auch ohne spezifische Trainingsdatensätze. Täglich erkennt das System etwa 10.000 vollständig KI-generierte Musikstücke, was ungefähr 10 % der täglichen Uploads auf der Plattform entspricht. Diese identifizierten Inhalte werden aus algorithmischen und redaktionellen Empfehlungen ausgeschlossen, um die Integrität der Musikbibliothek zu wahren.

Ziele und zukünftige Entwicklungen

Deezer strebt an, die Transparenz zu erhöhen und die Rechte von Künstlern zu schützen. CEO Alexis Lanternier betont, dass generative KI zwar Potenzial für die Musikproduktion und -nutzung habe, ihre Anwendung jedoch verantwortungsvoll erfolgen müsse, um die Rechte und Einnahmen von Künstlern und Songwritern zu sichern.

Zukünftig plant Deezer, das Tool weiterzuentwickeln, um auch Deepfake-Stimmen zu erkennen und unautorisierte Nachahmungen bekannter Künstlerstimmen zu verhindern.

Branchenweite Bedeutung

Eine Studie von CISAC und PMP Strategy prognostiziert, dass bis 2028 rund 25 % der Einnahmen von Musikschaffenden durch KI-generierte Inhalte gefährdet sein könnten, was einem Verlust von bis zu 4 Milliarden Euro entspricht. Deezer setzt sich daher für faire Bedingungen in der Musikbranche ein und unterzeichnete im Oktober 2024 als erste Streaming-Plattform eine globale Erklärung gegen die unlizenzierte Nutzung kreativer Werke für das Training von KI.

Das Deezer Erkennungstool für KI-generierte Musik im Überblick

  • Erkennung von KI-generierter Musik: Identifiziert täglich etwa 10.000 KI-generierte Tracks.
  • Schutz der Künstlerrechte: Sorgt für den Ausschluss dieser Inhalte aus algorithmischen Empfehlungen.
  • Patentierte Technologie: Zwei Patentanmeldungen im Dezember 2024 eingereicht.
  • Generalisierbarkeit: Funktioniert ohne spezifische Trainingsdatensätze.
  • Zukunftsorientierte Entwicklung: Planung zur Erkennung von Deepfake-Stimmen.

FAQ zum neuen Erkennungstool von Deezer

Was ist das Ziel des neuen Erkennungstools?
Das Tool zielt darauf ab, KI-generierte Musik zu identifizieren, um die Transparenz für Nutzer zu erhöhen und die Rechte von Künstlern zu schützen.

Wie funktioniert die Erkennung ohne spezifische Trainingsdatensätze?
Die Technologie wurde so entwickelt, dass sie KI-generierte Inhalte anhand einzigartiger Signaturen erkennt, ohne auf umfangreiche Trainingsdatensätze angewiesen zu sein.

Welche Maßnahmen ergreift Deezer nach der Erkennung von KI-generierter Musik?
Identifizierte KI-generierte Musikstücke werden aus algorithmischen und redaktionellen Empfehlungen ausgeschlossen, um die Integrität der Musikbibliothek zu gewährleisten.

Warum hat Deezer Patente für das Erkennungstool angemeldet?
Die Patentanmeldungen sollen die neu entwickelten Methoden zur Identifikation von KI-generierter Musik schützen und die Innovationsführerschaft von Deezer sichern.

Wie plant Deezer, das Tool in Zukunft weiterzuentwickeln?
Zukünftig soll das Tool erweitert werden, um auch Deepfake-Stimmen zu erkennen und somit unautorisierte Nachahmungen bekannter Künstlerstimmen zu verhindern.

Spotify wird Ihnen wohl bald noch individuell angepasstere Playlisten erstellen als bereits heute.
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Autor: Leif Bärler • 30.1.2025

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