Abschied von Nokia und Neustart mit Barbie

Seit 2016 verkauft das Startup HMD Smartphones und Feature Phones unter der weltweit bekannten Marke Nokia, vor allem in den Anfangsjahren mit respektablem Erfolg. Allerdings stieß man auch schnell an eine Grenze: Feature Phones und günstige Smartphones waren ein Renner, der Ausflug in den Premium-Bereich entwickelte sich dagegen 2019 in Form des Nokia 9 Pureview zu einem riesigen Flop.

Und dieser Flop machte klar, dass eine bekannte Marke nicht ausreicht, um teure Smartphones zu verkaufen, auch die technische Basis muss vorhanden sein, in Form einer großen R&D-Abteilung innerhalb des Unternehmens, die permanent neue technische Innovationen auf die Smartphones bringt. Eine solche Abteilung muss man sich leisten können. HMD fehlt dazu die kritische Masse, man ist zu klein, um gegen eine Apple, Samsung oder Xiaomi im gehobenen Preissegment bestehen zu können.

Aus dieser Perspektive macht es für das Unternehmen wenig Sinn, weiter viel Geld für die Markenrechte an Nokia zu bezahlen. Der 2016 geschlossene Lizensierungsvertrag hat eine Laufzeit von 10 Jahren und HMD beginnt nun, die Post-Nokia-Ära vorzubereiten. Auf dem Mobile World Congress 2024 verkündete Jean-Francois Baril, Mitbegründer, Vorsitzender und CEO von HMD, eine neue Strategie, die aus drei Elementen besteht:

1. Die Entwicklung neuer Geräte von HMD mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit und Reparierbarkeit.
2. Die parallele Fortführung der Herstellung von Nokia-Telefonen.
3. Die verstärkte Zusammenarbeit mit globalen Partnern.

Was letzteres bedeutet, macht das "Barbie Phone" klar: Ein neues Klapphandy, also ein Feature Phone, das in Zusammenarbeit mit Mattel entwickelt wird. Im Sommer 2024 soll es auf den Markt kommen.