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Per E-Book gehackt

Amazon Kindle: E-Book-Reader durch PDFs angreifbar

Bislang galt der Amazon Kindle als sicher. Eine Sicherheitslücke wurde nun doch entdeckt: Per PDF-Datei konnte der E-Book-Reader ausgehebelt werden.

Amazon Kindle
Der Kindle könnte durch eine präparierte Datei gehackt werden.
© Amazon

Mittels einer Schadsoftware konnte der E-Book-Reader Amazon Kindle kompromittiert werden. In einem Blog-Bericht des israelischen IT-Sicherheitsunternehmens Check Point Software beschreibt Forschungschef Slava Makkaveev eine Methode, mit der mittels einer präparierten PDF-Datei Vollzugriff auf einen...

Mittels einer Schadsoftware konnte der E-Book-Reader Amazon Kindle kompromittiert werden. In einem Blog-Bericht des israelischen IT-Sicherheitsunternehmens Check Point Software beschreibt Forschungschef Slava Makkaveev eine Methode, mit der mittels einer präparierten PDF-Datei Vollzugriff auf einen Kindle erlangt werden konnte.

Beim Öffnen der Malware-PDF wird hierbei ein Speicherfehler erzeugt, der es möglich macht, einen weiteren Fehler im Kindle-System hervorzurufen – dadurch lässt sich Code mit administrativen Rechten auf dem Gerät ausführen. Anschließend sind Nutzer vom E-Book-Reader ausgesperrt. Betroffene sollten sich direkt mit Amazon in Verbindung setzen.

Zugriff auf Amazon-Konto oder Daten im Netzwerk

"Schon das Öffnen eines solchen Buches hätte zu unumkehrbaren Schäden führen können", schreibt Makkaveev. Angreifer hätten so Zugriff auf die gesamte Bibliothek des Kindles oder – deutlich schwerwiegender – Möglichkeiten, das gesamte Amazon-Konto auszuspähen und zu nutzen. Denkbar wären zudem die Konvertierung des E-Book-Readers zu einem Bot in ein größeres Bot-Netz oder weitere Angriffsoptionen im lokalen Netzwerk, an den der Kindle angeschlossen ist.

Amazon selbst wurde laut Makkaveev bereits im Februar 2021 von der Sicherheitslücke in Kenntnis gesetzt. Zwei Monate später sei die Schwachstelle im Firmware-Update 5.13.5 behoben worden, welche alle mit dem Internet verbundenen Kindle-Geräte automatisch installiert bekommen haben. Voraussetzung für das Update ist Amazon zufolge der Release des Modells nach 2012 – damit sind alle Geräte ab der fünften Generation gemeint.

Schutz durch Zwei-Faktor-Authentifizierung

Unabhängig davon, dass Check Point Software es für unwahrscheinlich hält, dass die Sicherheitslücke in bedeutendem Umfang ausgenutzt wurde, empfiehlt es sich im Falle von Amazon dennoch, die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren. Damit sichern Sie Ihre Konten deutlich stärker ab.

Amazon Kindle Vulnerabilities

Quelle: Check Point Software Technologies, Ltd.
Check Point Research hat Sicherheitslücken im Amazon Kindle entdeckt.

Autor: Jusuf Hatic • 9.8.2021

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