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E-Reader mit digitalem Notizbuch

Amazon Kindle Scribe 2024 im Test: Lesen und Schreiben aus einem Guss

Wer einen E-Book-Reader sucht, der auch als digitales Notizbuch reüssiert, wird im Kindle Scribe 2 von Amazon fündig. Was ihn auszeichnet, klärt unser Test.

Autor: Monika Klein • 11.12.2024 • ca. 3:50 Min

Online-Siegel
sehr gut
AmazonKindle Scribe 2024
E-Reader mit digitalem Notizbuch
Dezember 2024 Zum Produkt
kindle-scribe-lifestyle
© Amazon

Wer Notizen und Skizzen gern per Hand erstellt, muss auf digitalen Komfort nicht verzichten. Amazon etwa hat mit dem Kindle Scribe 2024 eine interessante Lösung im Portfolio. Anders als ein Tablet ist der Kindle Scribe mit einem E-Ink-Display ausgestattet. Der Vorteil: Der Akku hält deutlich läng...

Pro

  • sehr gutes E-Ink-Display eignet sich auch zum Lesen
  • Schreibgefühl wie auf Papier
  • Active Canvas erlaubt freies Platzieren von Notizen
  • Eingabestift ohne Akku und ohne Kopplung
  • lange Akkulaufzeit
  • sehr gute Transkription handschriftlicher Texte

Contra

  • Bücher lassen sich nur über Amazon-Shop kaufen
  • keine Onleihe möglich

Fazit

Für Menschen, die häufig Notizen und/oder Skizzen per Hand erstellen, bietet Amazon mit dem Kindle Scribe 2024 ein potentes Werkzeug. Das E-Ink-Display eignet sich nicht nur hervorragend zum Lesen, es bietet auch ein sehr angenehmes Schreibgefühl. Der zugehörige Amazon-Stift arbeitet ohne Strom und muss nicht gekoppelt werden, zudem liegt er sehr gut in der Hand. Die konfigurierbare Taste bietet schnellen Zugriff auf eine oft genutzte Funktion. Top: Mit Active Canvas lassen sich Notizen frei in kompatiblen Dokumenten platzieren, wobei der Kontext auch bei Layoutänderungen erhalten bleibt.

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Wer Notizen und Skizzen gern per Hand erstellt, muss auf digitalen Komfort nicht verzichten. Amazon etwa hat mit dem Kindle Scribe 2024 eine interessante Lösung im Portfolio. Anders als ein Tablet ist der Kindle Scribe mit einem E-Ink-Display ausgestattet. Der Vorteil: Der Akku hält deutlich länger (laut Amazon bis zu 12 Wochen), die Anzeige spiegelt nicht und die Lesbarkeit ist auch bei Lichteinstrahlung gut. 

Der Scribe 2024 nutzt hier dieselbe Technologie wie der reine E-Book-Reader Kindle Paperwhite. Wie dieser bietet auch er eine automatische Anpassung der Frontbeleuchtung und der Farbtemperatur, was die Augen schont und beim täglichen Gebrauch das lästige Nachjustieren erspart. Zudem ist das Schriftbild mit 300 ppi Auflösung gestochen scharf und steht einer gedruckten Buchseite nicht nach. Kurzum: Der Kindle Scribe 2 eignet sich hervorragend zum Lesen. Allerdings ist er vergleichsweise groß (196 x 230 x 5,7 mm) und mit 433 Gramm auch deutlich schwerer als etwa der Amazon Kindle Colorsoft Signature Edition (hier unser Test), der es auf 219 Gramm bringt. Der Scribe 2024 empfiehlt sich also eher für die sitzende Lektüre als fürs Schmökern in Seitenlage.

Großes Display bietet Raum für Kreativität

Doch wer einen Scribe kauft, der will nicht nur lesen, sondern auch schreiben oder skizzieren. Und dafür ist die Größe perfekt: Das weiß eingefasste 10,2-Zoll-Display bietet viel Raum für eigene Kreativität, trotzdem ist das Gerät noch gut zu halten. An einer Längsseite ist der Rahmen breiter und bietet dem Daumen Fläche, sodass man das Gehäuse sicher greifen kann. Dreht man das Gerät, stellt sich die Anzeige auf den Kopf, die Griffleiste wechselt die Seite. Wer im Querformat arbeiten will, kann die Ausrichtung in den Einstellungen entsprechend ändern.

Anders als der erste Scribe, der 2022 auf den Markt kam, ist der Scribe 2024 in verschiedenen Ausführungen zu haben: Interessenten haben die Wahl zwischen 16, 32 und 64 GB Speicher, die Preisen liegen bei 420, 440 und 470 Euro. Die 64-GB-Version, die wir zum Test vorliegen haben, ist zudem nicht nur in Anthrazit, sondern auch in schickem Jadegrün Metallic zu haben. Passende klappbare Hüllen mit Einschub für den Eingabestift hat Amazon ebenfalls im Angebot.

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In der Hülle aus pflanzenbasiertem Kunstleder haftet der Kindle Scribe an vier Punkten magnetisch. So lässt er sich einfach entnehmen.
© connect
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Die Hülle bietet auch dem Eingabestift Halt. Der liegt sehr gut in der Hand und hat am hinteren Ende einen weichen Radierer.
© connect

Notizen frei im Text platzieren

Amazon hat den "Premium-Eingabestift" neu gestaltet. Er liegt gut in der Hand und hat eine konfigurierbare Taste, über die sich eine Funktion nach Wahl aktivieren lässt, etwa der Textmarker. Am hintere Ende sitzt ein weicher Radierer, dank dem man ohne Umschalten rasch Korrekturen vornehmen kann. Mit dem Stift schreibt und malt es sich hervorragend, nach kurzer Eingewöhnung lässt sich kaum mehr ein Unterschied zu Papier ausmachen. Auch funktioniert der Stift vom Start weg autark: Er muss nicht aufgeladen und auch nicht gekoppelt werden.

Die ganze Bandbreite an Funktionen findet sich in einem ausklappbaren Stift-Menü, das auf dem Display eingeblendet und so schnell erreichbar ist. Hier kann man beispielsweise die Art der Eingabe wählen (Stift, Füller, Marker, Bleistift), mit einem “Lasso” Bereiche markieren und kopieren, ausschneiden oder löschen, Eingaben widerrufen sowie horizontale Kästen (“Arbeitsbereiche”) für Notizen in Texte einfügen. Man kann aber auch frei auf eine Buchseite schreiben, die Funktion “Active Canvas” sorgt dann dafür, dass der Text umläuft. Mehr noch: Der Kontext wird selbst dann erhalten, wenn man die Schriftgröße oder das Buchlayout ändert – die Notiz rutscht automatisch an die vorgesehene Stelle.

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Notizen lassen sich frei platzierten. Active Canvas sorgt dafür, dass der Text umfließt und der Kontext auch bei Layoutänderungen erhalten bleibt.
© connect
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Für die eigenen Notizen stehen verschiedene Vorlagen zur Wahl.
© connect

Handschrift in gedruckten Text umwandeln

Da jeder Kindle eine E-Mail-Adresse hat, lassen sich auch eigene Dokumente auf den Scribe schicken. Ebenso kann man seine Notizen an einen beliebigen Empfänger versenden – entweder als PDF in der originalen Handeingabe oder transkribiert in digitalen Text (dann freilich ohne Skizzen). Letzteres funktioniert auch bei etwas wilderer Handschrift erstaunlich gut und erleichtert etwa das Leben in Meetings: Protokolle oder To-Do-Listen lassen sich per Hand erstellen und anschließend ohne Aufwand in Textform versenden.

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Diese handschriftliche Notiz wollen wir in Text umwandeln und per Mail verschicken.
© connect
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Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
© connect

Ebenfalls praktisch: Öffnet man per Tipper oben auf das Display das Menü eines Buches, kann man sich über das Notizbuch-Symbol alle Anmerkungen anzeigen lassen. Für das Erstellen und Verwalten der Notizen ruft man in der Leiste unten im Startmenü den Punkt “Notizbücher” auf. Über das Plus-Zeichen rechts oben kann man ein neues Buch oder einen Ordner erstellen, so kann man seine Themenbereiche gut organisieren.

Wer ein Abo von Microsoft 365 hat, kann Word-Dokumente über “Datei/Exportieren” direkt an den Kindle schicken. Auf diesem lässt sich dann Schriftgröße, Zeilenabstand oder Randbreite anpassen.

An Funktionen mangelt es dem Kindle Scribe 2024 nicht. Alle Möglichkeiten aufzuführen, würde den Rahmen sprengen. Hat man noch nie mit einem digitalen Notizbuch gearbeitet, braucht es anfangs ein wenig Eingewöhnung. Hier lohnt sich ein Blick in das Tutorial, das unter "Einstellungen/Hilfe" bereitsteht und alle Features ausführlich erklärt.

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sehr gut
AmazonKindle Scribe 2024
E-Reader mit digitalem Notizbuch
Dezember 2024 Zum Produkt

Fazit: Vielseitiges Werkzeug

Für Menschen, die häufig Notizen und/oder Skizzen per Hand erstellen, bietet Amazon mit dem Kindle Scribe 2024 ein potentes Werkzeug. Das E-Ink-Display eignet sich nicht nur hervorragend zum Lesen, es bietet auch ein sehr angenehmes Schreibgefühl. Der zugehörige Amazon-Stift arbeitet ohne Strom und muss nicht gekoppelt werden, zudem liegt er sehr gut in der Hand. Die konfigurierbare Taste bietet schnellen Zugriff auf eine oft genutzte Funktion. Top: Mit Active Canvas lassen sich Notizen frei in kompatiblen Dokumenten platzieren, wobei der Kontext auch bei Layoutänderungen erhalten bleibt.