Datenschutzverstöße
Meta: Geplantes KI-Training und Analyse von Fotos im Fokus der Kritik
Der Internetkonzern Meta plant, ab Ende Juni 2024 Inhalte der Nutzer auf Facebook und Instagram für das Training künstlicher Intelligenz (KI) zu verwenden. Die Verbraucherzentrale NRW sieht darin Datenschutzverstöße.

Ab dem 26. Juni 2024 sollen persönliche Informationen der Nutzer von Facebook und Instagram, einschließlich geposteter Fotos und Videos, laut Meta für das Training von KI verwendet werden. Diese Änderung wurde im Mai in den Datenschutzrichtlinien bekanntgegeben.Nutzer könnten dieser Nutzung zwa...
Ab dem 26. Juni 2024 sollen persönliche Informationen der Nutzer von Facebook und Instagram, einschließlich geposteter Fotos und Videos, laut Meta für das Training von KI verwendet werden. Diese Änderung wurde im Mai in den Datenschutzrichtlinien bekanntgegeben.
Nutzer könnten dieser Nutzung zwar widersprechen, das Widerspruchsverfahren wird jedoch als umständlich und wenig nutzerfreundlich beschrieben, so die Verbraucherzentrale.
Zusätzlich sollen Metadaten von Fotos und Videos auf den Smartphones der Nutzer standardmäßig analysiert werden. Dies ermöglicht der Facebook-App, Vorschläge zu machen, welche Inhalte auf der Plattform geteilt werden könnten. Auch hier ist ein Widerspruch möglich, jedoch ist diese Funktion standardmäßig aktiviert.
Reaktionen der Verbraucherzentrale NRW
Die Verbraucherzentrale NRW kritisiert diese Änderungen und sieht darin Verstöße gegen Datenschutzrechte der Verbraucher. Sie hat Meta Platforms Ireland Ltd. abgemahnt und zur Abgabe einer Unterlassungserklärung aufgefordert. Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, hält das Gegenteil für den richtigen Weg, "Nutzer:innen sollten solche Funktionen aktivieren können, wenn sie dies wünschen."
Kritik an der Komplexität des Widerspruchs
Die Möglichkeit, der Datenverwendung zu widersprechen, wird als zu kompliziert und teilweise unpraktikabel bezeichnet. Besonders problematisch sei dies, wenn Nutzer keinen Zugriff mehr auf ihren Account haben, etwa nach einem Hackerangriff, da der Widerspruch nur für eingeloggte Nutzer möglich sei.
Verstöße gegen Datenschutzprinzipien
Die automatische Aktivierung der Fotovorschlagsfunktion verstößt nach Ansicht der Verbraucherzentrale NRW gegen das Prinzip der datenschutzfreundlichen Voreinstellung. Schuldzinski fordert, dass diese Funktion standardmäßig deaktiviert sein sollte und kritisiert, dass die Nutzer vor Einführung der Funktion nicht informiert wurden.
Frist zur Unterlassungserklärung
Meta hat nach der Abmahnung durch die Verbraucherzentrale NRW bis zum 19. Juni 2024 Zeit, eine Unterlassungserklärung abzugeben. Wie Sie der Nutzung Ihrer Daten für KI-Training widersprechen können, darüber informiert die Verbraucherzentrale NRW im Detail.