Der Snapdragon 7 Gen 4 kommt: Künstliche Intelligenz für die Masse?

Qualcomm erweitert seine Produktpalette und stellt mit dem Snapdragon 7 Gen 4 eine neue Mobilplattform vor, die insbesondere Mittelklasse-Smartphones aufwerten soll. Der Halbleiterhersteller spricht von einer technologischen Revolution für ein breiteres Publikum – mit KI, Bildverarbeitung und neuen Funktionen für Gaming und Audio. Doch trotz der vollmundigen Versprechen lohnt sich ein kritischer Blick auf das, was tatsächlich neu ist – und was eher nach Marketing klingt.

Laut Qualcomm soll der Snapdragon 7 Gen 4 Nutzern ermöglichen, große Sprachmodelle (LLMs) direkt auf dem Gerät laufen zu lassen – eine Funktion, die bislang meist High-End-Geräten vorbehalten war. Auch die Generierung von KI-Bildern mittels sogenannter „Stable Diffusion“-Technik wird erstmals in der 7er-Serie integriert. Ziel ist es offenbar, KI-gestützte Funktionen wie smarte Assistenten oder kreative Tools künftig unabhängig von Cloud-Diensten zu machen.

Neben der KI will Qualcomm mit Gaming-Funktionen sowie Verbesserungen im Audio-Bereich punkten. Erstmals findet sich die firmeneigene XPAN-Technologie, die bislang nur Top-Modellen vorbehalten war, auch in einem Chip der Mittelklasse. Was dies für den Nutzer konkret bedeutet, bleibt abzuwarten.

Bereits in den Startlöchern stehen erste Gerätehersteller, die auf den neuen Chip setzen wollen. Die Smartphone-Marken Honor und Vivo haben angekündigt, noch im Laufe dieses Monats erste Modelle mit dem Snapdragon 7 Gen 4 auf den Markt zu bringen. Auch hier überschlagen sich die Ankündigungen: von „bahnbrechenden Erlebnissen“ ist die Rede – ein Begriff, der in der Smartphone-Welt fast schon zur Pflichtformel verkommen ist. Auch hier warten wir mal den Realitäts-Check ab.