Erweiterte Realität mit 4K-OLED-Displays und Snapdragon XR2+ Gen 2
Samsung Galaxy XR: Mixed-Reality-Headset mit Android XR
Samsung hat sein Mixed-Reality-Headset Galaxy XR nun offiziell vorgestellt. Es ist das erste Headset auf Basis von Android XR und kombiniert multimodale KI, 4K-Micro-OLEDs und ein offenes XR-Ökosystem für immersive Nutzung in Alltag, Arbeit und Freizeit.

Mit dem Galaxy XR hat Samsung rund zehn Monate nach der Ankündigung des "Project Moohan" nun sein XR-Headset vorgestellt. Das Mixed-Reality-Headset positioniert sich als Alternative zur Apple Vision Pro und ist dabei deutlich günstiger. ...
Mit dem Galaxy XR hat Samsung rund zehn Monate nach der Ankündigung des "Project Moohan" nun sein XR-Headset vorgestellt. Das Mixed-Reality-Headset positioniert sich als Alternative zur Apple Vision Pro und ist dabei deutlich günstiger.
Multimodale KI im Zentrum des Systems
Das Galaxy XR soll eine neue Geräteklasse begründen, die KI-fähige Erlebnisse in einem Headset mit schlankem Design ermöglicht. Entwickelt wurde es gemeinsam mit Google und Qualcomm. Kernstück ist das neue Betriebssystem Android XR, das speziell für die Integration der multimodalen KI „Gemini“ konzipiert wurde.
Gemini erkennt Sprache, Gesten und visuelle Eindrücke gleichzeitig und soll so in natürlicher Weise mit Nutzern interagieren. Das System soll dabei nicht wie ein klassisches Werkzeug wirken, sondern wie ein digitaler Begleiter.
Die Plattform Android XR ist laut Samsung offen und skalierbar angelegt. Sie unterstützt verschiedene Formfaktoren wie Headsets und künftig auch KI-Brillen. Entwickler sollen leicht auf bestehende Frameworks wie OpenXR, WebXR und Unity zugreifen können. Auch bestehende Android-Apps sollen direkt auf dem Galaxy XR laufen – das soll die Einstiegshürde senken.
Technik und Design für langen Einsatz
Das Galaxy XR ist mit zwei 4K-Micro-OLED-Displays ausgestattet, die eine Auflösung von 3.552 x 3.840 Pixeln pro Auge bieten, was insgesamt 27 Millionen Pixel ergibt. Im Vergleich dazu bietet die Apple Vision Pro 23 Millionen Pixel (3.200 x 3.660), während die Meta Quest 3 auf 9 Millionen Pixel (2.064 × 2.208) kommt.
Die Farbabdeckung des Displays liegt bei 95 Prozent des DCI-P3-Farbraums, während die Bildrate standardmäßig bei 72 Hertz liegt, jedoch bis zu 90 Hertz unterstützt werden kann. Zum Vergleich: Die neue M5-Version der Apple Vision Pro erreicht bis zu 120 Hz.
Das Sichtfeld beträgt horizontal 109 Grad und vertikal 100 Grad, was den Spezifikationen der Meta Quest 3 entspricht. Das Headset verfügt über sechs Kameras für das Tracking von Raumposition und Händen, vier Kameras für Eye- und Face-Tracking sowie zwei hochauflösende Kameras für den Passthrough-Modus.
Das Gewicht wurde durch eine externe Batterieeinheit optimiert, um eine bessere Balance zu gewährleisten. Das Headset wiegt rund 545 Gramm, der externe Akku kommt auf 302 Gramm. Die Akkulaufzeit im gemischten Betrieb soll rund zwei Stunden betragen, während Videowiedergabe bis zu zweieinhalb Stunden möglich ist.
Ein abnehmbarer Lichtschutz ermöglicht sowohl offene als auch immersive Nutzung. Das Headset ist laut Samsung ergonomisch gestaltet, um auch bei längerer Nutzung angenehm zu sitzen. Sensorik und Mikrofone sollen Kopf-, Augen- und Handbewegungen präzise erfassen und störende Umgebungsgeräusche herausfiltern.
Alltagsanwendungen in neuen Dimensionen
Das Headset ermöglicht verschiedene Einsatzszenarien im Alltag. Mit Google Maps können Nutzer etwa immersive 3D-Navigation erleben, ergänzt durch personalisierte Empfehlungen der KI. Bei YouTube sollen Inhalte per Spracheingabe durchsuchbar sein, inklusive Hintergrundinformationen zu laufenden Videos.
In der „Passthrough“-Ansicht kann die reale Umgebung erfasst und durch Gesten – etwa einem Kreis mit der Hand für "Circle to Search" – mit Zusatzinformationen angereichert werden. Fotos und Videos können zudem automatisch in 3D umgewandelt werden.
Unterhaltung und Arbeit in der virtuellen Welt
Im Unterhaltungsbereich ermöglicht das Galaxy XR laut Hersteller eine Vielzahl immersiver Erfahrungen:
- Serien und Filme könnten auf einem virtuellen 4K-Kinodisplay gestreamt werden
- Sportfans sollen mehrere Spiele parallel verfolgen können
- Spiele werden durch Interaktion mit Gemini-KI ergänzt, etwa mit Tipps oder Coaching
Auch in der Kreativarbeit eröffnet das Gerät neue Möglichkeiten – etwa mit „Project Pulsar“ von Adobe für 3D-Videobearbeitung in Echtzeit.
Für den professionellen Bereich sind ebenfalls Anwendungen vorgesehen. Ein Beispiel ist ein Pilotprojekt mit Samsung Heavy Industries zur Schulung von Mitarbeitenden im virtuellen Schiffbau. Die Integration der Snapdragon Spaces-Technologie von Qualcomm soll zudem spezifische Unternehmensanwendungen wie Fernwartung oder kollaboratives Design ermöglichen.
Blick in die Zukunft: KI-Brillen in Arbeit
Langfristig plant Samsung laut eigener Aussage weitere Formfaktoren. In Kooperation mit Google entstehen beispielsweise KI-Brillen in Zusammenarbeit mit Marken wie Warby Parker oder Gentle Monster. Diese sollen Design mit Technik vereinen und sich nahtlos ins Android-XR-Ökosystem einfügen.
Verfügbarkeit und Preis
Galaxy XR ist ab sofort in den USA und Südkorea erhältlich. Informationen zu einem Marktstart in weiteren Ländern gibt es noch nicht. Der Preis liegt bei 1.799 US-Dollar.
Tabelle mit technischen daten
Spezifikation | Details |
---|---|
Prozessor | Snapdragon XR2+ Gen 2 |
Display | OLED-Mikrodisplay, 3.552 x 3.840 Pixel pro Auge |
Farbabdeckung | 95% DCI-P3 |
Bildrate | 72 Hz, bis zu 90 Hz |
Sichtfeld | 109 Grad horizontal, 100 Grad vertikal |
Kameras | 6 für Tracking, 2 für Passthrough, 4 für Augen-Tracking |
Akkulaufzeit | 2 bis 2,5 Stunden |
Gewicht | 545 Gramm (ohne Lichtschutz) |
Preis (UVP) | 1.799 US-Dollar |