Telekom testet NG eCall: Zukunft des automatischen Fahrzeugnotrufs

Die Deutsche Telekom treibt die Entwicklung der nächsten Generation des automatischen Fahrzeugnotrufs voran und stellt ihr Mobilfunknetz für umfangreiche Tests zur Verfügung. In Bonn finden aktuell die "Next Generation eCall Plugtests 2025" statt, bei denen Fahrzeughersteller, Zulieferer und Notrufzentralen gemeinsam die Funktionsfähigkeit des modernisierten Notrufsystems überprüfen.

Das aktuelle eCall-System (Emergency Call) ist seit 2018 in allen neuen Fahrzeugmodellen der Europäischen Union Pflicht. Es setzt bei schweren Unfällen automatisch einen Notruf über die europäische Notrufnummer 112 ab und übermittelt wichtige Informationen wie Unfallort, Zeitpunkt und Fahrzeugdaten an die Rettungsleitstellen. Das System funktioniert jedoch auf Basis der veralteten 2G- und 3G-Mobilfunknetze, die in den kommenden Jahren europaweit abgeschaltet werden.

Der Next Generation Emergency Call (NG eCall) stellt eine zukunftsfähige Aktualisierung dar, die auf moderne 4G- und 5G-Netze setzt. Diese Technologie nutzt das IP Multimedia Subsystem (IMS) für die paketvermittelte Datenübertragung anstelle der bisherigen leitungsvermittelten Verbindungen.

Die Umstellung auf NG eCall bringt einige weitere Verbesserungen mit sich: Während das aktuelle System nur minimale Datenmengen über Audio-Töne übertragen kann, ermöglicht NG eCall die Übertragung umfangreicher Informationen über Breitbandverbindungen. Rettungskräfte können zudem künftig Livebilder aus dem Fahrzeug erhalten, was eine präzisere Einschätzung der Unfallsituation ermöglicht. Bei Zustimmung der Insassen ist sogar die Übertragung von Gesundheitsdaten möglich, wodurch Rettungsmaßnahmen bereits auf dem Weg zum Unfallort vorbereitet werden können.