Nach 21 Jahren

Vodafone: MMS-Dienst wird eingestellt - weitere Betreiber folgen

Nach 21 Jahren stellt der Netzbetreiber Vodafone den MMS-Dienst vollständig ein. Der Schritt werde als Teil umfangreicher Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt.

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Die MMS wurde längst durch andere Messenger abgelöst. Jetzt stellt Vodafone als erster Netzbetreiber den Dienst ein.
© Rawpixel.com/Shutterstock

Der als veraltet geltende MMS-Dienst (Multimedia Message Service) wird ab dem 17. Januar 2023 eingestellt - zumindest innerhalb des Vodafone-Netzes. Dies gab der Anbieter in einer Pressemitteilung bekannt und begründet den Schritt mit "umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen", wonach in den kommenden drei Jahren knapp 40.000 Netz-Elemente ersetzt oder abgeschaltet werden.

Ähnlich wie die Abschaltung des 3G-Mobilfunknetzes im vergangenen Jahr soll das Vodafone-Netz dadurch langfristig stabiler und zuverlässiger agieren. Gleichzeitig lässt sich mit der Einstellung des MMS-Dienstes massiv Energie einsparen: Das Sparpotenzial liege hierbei Vodafone zufolge bei einer Menge, mit der man bis zu 33.000 Haushalte mit Energie versorgen könnte.

Der Endkunde selbst werde vom Wegfall der MMS indes nichts merken, war der Service doch schon seit seiner Einführung im Jahr 2002 unbeliebt. Waren zu Beginn noch vergleichsweise hohe Kosten dafür verantwortlich - eine einzelne MMS wurde etwa mit 39 Cent pro Stück berechnet -, so ist dieser spätestens seit der Ankunft potenterer und vor allem kostenfreier Messenger wie WhatsApp oder iMessage schlicht als obsolet zu sehen.

Auch die technischen Limitationen haben ihren Teil zur MMS-Abschaltung beigetragen: So konnten Nutzer mittels einer MMS in allen deutschen Netzen maximale Dateigrößen von 300 Kilobyte versenden, was insbesondere im Hinblick auf die hohen Auflösungen, die heutzutage in nahezu allen Smartphones zu finden sind, schlicht zu wenig ist.

Daher ist es kaum verwunderlich, dass selbst zu Spitzenzeiten wie im Dezember 2012 die MMS nur selten genutzt wurde - laut Vodafone wurden in diesem Monat rund 13 Millionen MMS innerhalb des eigenen Netzes versendet, was mittlerweile auf nur noch fünf Prozent des damaligen Wertes gefallen ist. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum wurden trotz der wachsenden Popularität von WhatsApp & Co. mehr als 1,5 Milliarden SMS verschickt

Vodafone stellt den MMS-Dienst als erster Netzbetreiber ein, aber auch konkurrierende Netzanbieter haben zumindest teilweise bereits angekündigt, den Schritt demnächst ebenfalls zu vollziehen. Die Deutsche Telekom etwa werde zum Ende des Jahres die MMS aus dem Programm nehmen, während Telefonica noch kein konkretes Datum nannte - hier ist allerdings ebenfalls mit einer Einstellung des MMS-Services innerhalb des laufenden Jahres zu rechnen.

17.1.2023 von Jusuf Hatic

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