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Das ist neu in Android 16

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Mehr Design, mehr Live-Funktionen, mehr Produktivität - Android 16 bringt nach Jahren wieder größere Neuerungen. Wir zeigen, welche Vorteile Googles jüngstes Android-Update bietet und was Sie im Herbst 2025 mit QPR1 erwarten dürfen.

Autor: Tim Kaufmann • 16.6.2025 • ca. 7:35 Min

Android 16
Welche neuen Funktionen bringt Android 16?
© Mojahid Mottakin – stock.adobe.com

Nach mehreren Jahren mit eher kleinen Updates überrascht Google mit Android 16. Das neue Betriebssystem bringt nicht nur praktische Alltagsfunktionen wie Live-Updates für Lieferungen und Fahrten, sondern auch eine umfassende Design-Auffrischung. Mit dem für Herbst 2025 geplanten QPR1-Update folge...

Nach mehreren Jahren mit eher kleinen Updates überrascht Google mit Android 16. Das neue Betriebssystem bringt nicht nur praktische Alltagsfunktionen wie Live-Updates für Lieferungen und Fahrten, sondern auch eine umfassende Design-Auffrischung. Mit dem für Herbst 2025 geplanten QPR1-Update folgen dann das lang erwartete „Material 3 Expressive Design” und ein Desktop-Modus, der Android-Tablets in kleine Computer verwandelt.

Unser Beitrag basiert auf Android 16 mit der QPR1 Beta, die bereits einen Ausblick auf kommende Funktionen gibt. Die hier beschriebenen Funktionen hat Google teils schon veröffentlicht, teils für das Herbst-Update angekündigt.

Was ist Android 16?

Android 16 ist das Update für Googles mobiles Betriebssystem aus dem Jahr 2025. Intern trägt es den Codenamen „Baklava” – ein türkisches Blätterteiggebäck mit Nüssen. Mit Android 16 bricht Google aus dem gewohnten Release-Zyklus aus. Statt wie üblich im Herbst erschien die neue Version bereits am 10. Juni 2025 – so früh wie seit Jahren nicht mehr.

Android 16 ist für folgende Pixel-Geräte verfügbar:

  • Pixel 6, Pixel 6 Pro und Pixel 6a
  • Pixel 7, Pixel 7 Pro und Pixel 7a
  • Pixel Fold und Pixel Tablet
  • Pixel 8, Pixel 8 Pro und Pixel 8a
  • Pixel 9, Pixel 9 Pro, Pixel 9 Pro XL und Pixel 9 Pro Fold
  • Pixel 9a

Andere Hersteller wie Samsung werden nachziehen. Mit dem QPR1-Update im Herbst 2025 folgt das große Design-Update Material 3 Expressive.

Live-Updates - Lieferungen in Echtzeit verfolgen

Die auffälligste Neuerung sind die Live-Updates, die einigen Android-Nutzern möglicherweise von Apples „Live Activities” bekannt sind. Wenn Sie Essen bestellen oder ein Taxi rufen, zeigt Android 16 den Fortschritt prominent auf dem Sperrbildschirm an – mit Statusbalken, voraussichtlicher Ankunftszeit und weiteren Details. Diese Benachrichtigungen aktualisieren sich in Echtzeit und bleiben auch auf dem Always-On-Display sichtbar.

Android 16 Live-Updates
Dank Live-Updates bleiben Sie künftig über den Status von Lieferungen, Nahverkehrsmitteln u.ä. besser informiert.
© Google

Zum Start unterstützen Apps aus den Bereichen Lieferung, Fahrdienste und Navigation die Funktion. Google Maps, Uber und Uber Eats gehören zu den ersten Partnern. Der Vorteil: Sie müssen nicht mehr ständig die App öffnen, um den Status zu prüfen – alle wichtigen Informationen sind auf dem Sperrbildschirm sichtbar.

Material 3 Expressive - Das große Design-Update (kommt mit QPR1)

Wichtiger Hinweis: Das umfassende Design-Update ist noch nicht in der aktuellen Android-16-Version enthalten, sondern wird erst mit dem QPR1-Update im Herbst 2025 ausgerollt.

Android 16 Material 3 Expressive
Das Material 3 Expressive Design kommt erst mit dem Update im Herbst 2025.
© Google

Mit „Material 3 Expressive” erhält Android die größte optische Auffrischung seit Jahren. Das neue Design baut auf Material You auf, geht aber deutlich weiter: Weichere Animationen, eine überarbeitete Bedienführung und erweiterte Personalisierungsmöglichkeiten sollen das System weiter verbessern.

Neue Schnelleinstellungen und System-UI

Google hat die Quick Settings vollständig überarbeitet. Die kleineren, abgerundeten Kacheln ermöglichen es, mehr Funktionen auf einen Blick zu sehen. Ein zweifacher Wisch nach unten oder ein Wisch mit zwei Fingern öffnet das neue Panel, das vertikal scrollbar ist und die Einstellungen kategorisiert. Die neue Helligkeitsleiste zeigt zusätzlich den Prozentwert an.

Android 16 Schnelleinstellungen
Kleinere Kacheln in den Schnelleinstellungen und bunte Icons in den Einstellungen vermitteln einen ersten Eindruck vom nahenden, großen Designupdate.
© Tim Kaufmann / connect

Flüssigere Animationen

Jede Interaktion fühlt sich geschmeidiger an. Wenn man eine Benachrichtigung wegwischt, reagieren die umliegenden Elemente mit subtilen Bewegungen. Neue „federnde” Animationen und verbessertes haptisches Feedback verleihen dem System mehr Lebendigkeit. Beim Herunterziehen des Kontrollzentrums wird der Hintergrund leicht unscharf, was für mehr visuelle Tiefe sorgt.

Desktop-Modus für Tablets (kommt mit QPR1)

Mit dem QPR1-Update, das im Herbst 2025 erscheint, wird auch der Desktop-Modus eingeführt. Dann können Sie auf Tablets und über externe Displays Apps in frei verschiebbaren Fenstern nutzen – ähnlich wie am PC oder bei Samsungs DeX.

Android 16 Desktop-Modus
Auf Android-Tablets und Smartphones, die mit einem Monitor verbunden sind, erlaubt der Desktop-Modus künftig die Arbeit mit frei verschiebbaren Fenstern
© Google

Der Desktop-Modus unterstützt:

  • frei verschiebbare und skalierbare App-Fenster
  • eine Taskleiste am unteren Bildschirmrand
  • nahtlose Mausbewegung zwischen Gerät und externem Display
  • mehrere Desktop-Sitzungen parallel

Die Funktion ist für Pixel 8 und neuere Geräte verfügbar. Bei faltbaren Geräten ist die Unterstützung noch nicht final geklärt. In den Betas deutet sich jedoch an, dass der Desktop-Modus möglicherweise nur über externe Displays funktioniert.

Automatisches Gruppieren von Benachrichtigungen

Um die Flut an Benachrichtigungen zu bändigen, fasst Android 16 Mitteilungen derselben App automatisch zusammen. Anstelle von Dutzenden einzelner Meldungen sehen Sie pro App nur noch eine Zeile, die sich bei Bedarf aufklappen lässt. Was bisher von den App-Entwicklern abhängig war, wird nun vom System standardmäßig umgesetzt – das Ergebnis ist eine deutlich bessere Übersichtlichkeit.

Erweiterte Sicherheit mit einem Klick

Der neue „Advanced Protection“-Modus richtet sich insbesondere an Nutzer mit einem erhöhten Sicherheitsbedarf. Mit nur einem Tipp aktivieren Sie mehrere Schutzfunktionen gleichzeitig.

  • Schutz vor Online-Angriffen und schädlichen Apps
  • Blockierung riskanter Aktionen während Telefonaten
  • KI-gestützte Erkennung von Spam und Betrug
  • spezielle Schutzmaßnahmen für Banking-Apps
Android 16 Sicherheitseinstellungen
Die neue Funktion "Erweiterte Sicherheit" finden Sie in den Sicherheitseinstellungen von Android 16.
© Tim Kaufmann / connect

Während eines aktiven Anrufs blockiert Android 16 die Installation unbekannter Apps – eine potenziell wirksame Maßnahme gegen Tech-Support-Betrüger, die ihre Opfer am Telefon zur Installation von Schadsoftware verleiten wollen.

Verbesserte Unterstützung für Hörgeräte

Menschen mit Hörgeräten profitieren von deutlichen Verbesserungen. Sie können nun das Mikrofon ihres Smartphones für Telefonate nutzen, anstatt die frontseitigen Mikrofone ihrer Hörgeräte zu verwenden. Das ist besonders in lauten Umgebungen von Vorteil. Zusätzlich lassen sich kompatible Hörgeräte über Android steuern, inklusive Lautstärkeregelung und Verstärkung von Umgebungsgeräuschen.

Weitere Personalisierungsmöglichkeiten

Rückkehr der Sperrbildschirm-Widgets

Sperrbildschirm-Widgets kehren nach ihrer Abwesenheit seit Android 5 (ca. 2014) in die Standard-Android-Version zurück. Durch Wischen vom rechten Rand öffnet sich eine Ansicht mit anpassbaren Widgets für Wetter, Erinnerungen oder Smart-Home-Steuerung. Die Funktion wird mit dem QPR1-Update eingeführt.

Globaler Dark Mode

Die Funktion „Make more apps dark” erzwingt einen Dunkelmodus für alle Apps, auch für solche, die über keine eigene Dark-Theme-Option verfügen. Das ist ideal für Nutzer, die konsequent dunkle Oberflächen bevorzugen.

Anpassbare Sperrbildschirm-Uhr

Zum ersten Mal können Sie zwischen verschiedenen Uhr-Designs wählen: von unterschiedlichen Schriftarten über verschiedene Größen bis hin zur Analoguhr. Die gewählte Stilistik wird auch in der Statusleiste übernommen.

Android 16 Sperrbildschirm
Die Sperrbildschirm-Uhr erhält mit Android 16 verschiedene Anpassungsoptionen.
© Tim Kaufmann / connect

Technische Verbesserungen

Adaptive Bildwiederholraten (ARR)

Android 16 verbessert die Unterstützung für dynamische Bildwiederholraten. Das System passt die Hertz-Zahl intelligent an den angezeigten Inhalt an, wodurch sich der Stromverbrauch reduziert, während die Darstellung weiterhin flüssig bleibt.

HDR-Screenshots

Android 16 erstellt echte HDR-Screenshots mit erweiterten Farbinformationen. Das System speichert die Aufnahmen als PNG-Dateien, in die die HDR-Gainmaps eingebettet sind.

Neue Kamera-Features

Foto-Verbesserungen:

  • Hybrid-Auto-Belichtung für bessere Aufnahmen
  • Night-Mode-APIs für Drittanbieter-Apps (ermöglicht Nachtmodus in mehr Kamera-Apps)
  • Unterstützung für Motion Photos (ähnlich wie Live Photos beim iPhone)
  • Ultra-HD-Bilder im HEIF-Format

Video-Features:

  • Neuer APV-Videocodec (Advanced Professional Video) für professionelle Videoproduktion
  • Verbesserte Farbgenauigkeit und Weißabgleich-Parameter für Entwickler

Desktop-Windowing für Tablets

Bereits in der aktuellen Version können Tablets mehrere App-Fenster gleichzeitig öffnen. Die Funktion ermöglicht PC-ähnliches Arbeiten mit frei verschiebbaren und skalierbaren Fenstern.

Alltagshelfer im Detail

Videoanruf-Effekte systemweit

Google führt ein neues "Video Chat"-Panel in den Schnelleinstellungen ein, das Effekte für viele Videoanruf-Apps bietet:

  • Hintergrund-Unschärfe (wahlweise leicht oder stark)
  • Verbesserte Beleuchtung des Gesichts
  • "Portrait Touch-Up" für ein optimiertes Erscheinungsbild
  • "Studio Microphone"-Modus mit KI-basierter Geräuschunterdrückung

Diese Funktionen arbeiten systemweit mit Apps wie Google Meet, Zoom oder WhatsApp - sofern die Entwickler die neuen APIs unterstützen.

Flexiblere "Nicht stören"-Modi

Android 16 erweitert die Funktion „Nicht stören” um benutzerdefinierte Modi. Sie können mehrere Profile wie „Schlafenszeit”, „Arbeitsfokus” oder „Wochenende” mit individuellen Einstellungen anlegen. Jeder Modus erhält einen eigenen Namen und ein eigenes Icon.

Benachrichtigung bei Zeitzonenwechsel

Reisende werden es schätzen: Android 16 kann Sie benachrichtigen, wenn das Gerät automatisch die Zeitzone wechselt. Die Option finden Sie unter Einstellungen > System > Datum & Uhrzeit.

Intelligente Benachrichtigungs-Aktionen

Mit "Magic Actions" testet Google KI-gestützte Antwortvorschläge in Benachrichtigungen. Statt simpler Textbausteine analysiert das System den Kontext und bietet passende Ein-Klick-Aktionen an - etwa "Paket verfolgen" bei Versandmails oder intelligente Zusammenfassungen langer Nachrichten.

Alte Benachrichtigungen werden stumm

Alte Benachrichtigungen blockiert das System automatisch: Schalten Sie ein länger ungenutztes Zweitgerät ein, unterdrückt Android 16 Meldungen, die älter als 14 Tage sind. Das verhindert die Flut veralteter Nachrichten beim Reaktivieren eines Tablets oder Zweithandys.

Erweiterte Multitasking-Funktionen

Flexible Fensteraufteilung

Neben der bekannten 50:50- und 70:30-Teilung unterstützt Android 16 nun auch ein 90:10-Layout im Split-Screen-Modus. So können Sie beispielsweise auf Ihrem Android-Tablet ein Video fast bildschirmfüllend schauen, während ein Chat nur einen schmalen Streifen einnimmt.

Schwebende Taskleiste

Auf Pixel-Geräten testet Google eine "Tiny Taskbar", die per Wisch vom unteren Rand hochgeholt werden kann. Sie zeigt bis zu sechs zuletzt genutzte Apps und erleichtert den schnellen Wechsel zwischen Anwendungen.

Sicherheit und Datenschutz im Fokus

Privacy Sandbox für datenschutzfreundliche Werbung

Android 16 integriert Googles Privacy Sandbox, die personalisierte Werbung ohne direkte Weitergabe persönlicher Daten ermöglicht. Statt Third-Party-Cookies nutzt das System themenbasierte Interessen, die Sie in den Einstellungen einsehen und anpassen können.

Foto-Picker mit Cloud-Anbindung

Der geschützte Foto-Picker kann nun auch Cloud-Speicher wie Google Photos durchsuchen. Apps erhalten dabei nur Zugriff auf die konkret ausgewählten Bilder, nicht auf die gesamte Galerie oder Cloud-Bibliothek.

Lokalnetzwerk-Berechtigung

Apps müssen künftig explizit um Erlaubnis fragen, bevor sie auf Geräte im lokalen Netzwerk zugreifen - ähnlich wie bei iOS. Das verhindert unerwünschtes Scannen im Heimnetz.

Schutz sensibler Benachrichtigungen

In Risikosituationen - etwa wenn das Gerät länger offline und nicht entsperrt war - blendet Android 16 sensible Inhalte wie Einmalpasswörter automatisch aus. Die Funktion schützt vor neugierigen Blicken bei möglichem Diebstahl.

"Secure Lock" für gestohlene Geräte

Wird ein Telefon als gestohlen gemeldet, lässt es sich in einen Hochsicherheitsmodus versetzen. Zum Entsperren sind dann sowohl Passwort als auch Biometrie nötig. Alle Benachrichtigungen und Schnellzugriffe werden blockiert.

Verbesserte Passkey-Integration

Google verbessert die Unterstützung für Passkeys (passwortlose Anmeldungen) in Android 16. Das System vereinfacht die Synchronisation zwischen Geräten, und bei Login-Vorgängen erscheint ein übersichtlicherer Auswahldialog.

Experimentelle Features für Technik-Fans

Linux-Terminal in der VM

In den Entwickleroptionen versteckt sich eine Linux-Umgebung. Nach Aktivierung können Sie ein Debian-Linux in einer geschützten VM ausführen - ideal für Entwickler, die unterwegs Shell-Befehle oder Linux-Tools nutzen möchten.

Erweiterte Akku-Optionen

Pixel-Geräte erhalten die Möglichkeit, das Laden bei 80% zu begrenzen. Das schont den Akku bei längeren Ladezeiten - etwa über Nacht. Die Funktion ergänzt die adaptive Ladung.

Kritikerstimmen: "Solide, aber das Beste kommt noch"

Die Fachwelt bewertet Android 16 als „eher kleines Update ohne große Sprünge”. Android Authority fasst es treffend zusammen: „Es wird Sie nicht beeindrucken. Aber unter der Haube gibt es viel, worauf man sich freuen kann.“

Die meisten Kritiker sehen die aktuelle Version als solides Fundament für die großen Änderungen, die mit QPR1 im Herbst 2025 folgen werden. Unsere Kollegen loben die Live-Updates und die Sicherheitsfeatures, doch das fehlende Design-Update und der noch nicht verfügbare Desktop-Modus dämpfen die Begeisterung.

Wir meinen: Android 16 ist ein Übergangs-Update mit Potenzial: Die bereits verfügbaren Funktionen, wie Live-Updates und das automatische Gruppieren von Benachrichtigungen, verbessern den Alltag spürbar. Die wahren Highlights – „Material 3 Expressive” und der Desktop-Modus – lassen jedoch noch auf sich warten. Wer das volle Android-16-Erlebnis möchte, muss sich bis Herbst 2025 gedulden. Dann dürfte Google allerdings eines der umfangreichsten Updates der letzten Jahre komplettieren.

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