Installieren lassen
Nicht jeder Bauherr möchte sich selbst mit der Planung und Montage eines Smart Home befassen. Trotzdem soll die Technik so zugänglich sein, dass Anpassungen im Alltag auch ohne professionelle Hilfe möglich sind. Eine Gebäudeautomatisierung vom Installateur ist dann erste Wahl. ...
Nicht jeder Bauherr möchte sich selbst mit der Planung und Montage eines Smart Home befassen. Trotzdem soll die Technik so zugänglich sein, dass Anpassungen im Alltag auch ohne professionelle Hilfe möglich sind. Eine Gebäudeautomatisierung vom Installateur ist dann erste Wahl.
Typische Anbieter
- Busch-free@home = Anbieter: Busch-Jaeger Elektro GmbH; Bussystem für Neubauten, das sich per App vom Anwender umprogrammieren lässt.
- digitalSTROM = Anbieter: digitalSTROM AG (ehem. Aizo AG); Steuerung über das Stromnetz, die keine zusätzlichen Leitungen benötigt. Mikrochips an Steckdosen, Lampen und Geräten kommunizieren mit Modulen im Sicherungskasten.
- eNet = Anbieter: Gira, Jung; Drahtlose Nachrüstlösung: Funkaufsätze für Wandschalter oder batteriebetriebene Sender steuern vor allem Licht und Beschattung.
- Loxone = Anbieter: Loxone Electronics GmbH; Bussystem, das Netzwerkkabel und Funk nutzt, aber auch Schnittstellen zu Standards wie 1-Wire, EnOcean oder KNX bietet.
- HomePilot = Anbieter: Rademacher GmbH; Hersteller-Lösung mit eigenem Funkstandard, deren Basisstation per USB-Stick auch Z-Wave-Heizkörperventile steuern kann.
- Tahoma = Anbieter: Somfy GmbH; Hausautomation mit dem Hersteller übergreifenden Funkstandard io-homecontrol.
Dabei kann es sich um den Elektriker oder um einen Fachbetrieb für Rollladen- und Garagentorantriebe handeln. Je nachdem, wen der Auftraggeber fragt, wird er Lösungen von Busch-Jaeger, Gira, Jung & Co. oder von Beschattungsspezialisten wie Rademacher oder Somfy empfohlen bekommen.
Partner mit Erfahrung
Wichtig ist, dass der Installateur - und möglichst auch der Architekt - Erfahrung mit dem Thema haben. Die Hersteller helfen bei der Partnersuche und stellen, wie etwa digitalSTROM, Gira oder Loxone, mit Händlerverzeichnissen im Internet den Kontakt her. Das Produktangebot ist so umfangreich wie bei den Plug-and-Play-Systemen, und hier wie dort unterscheidet sich der Funktionsumfang zum Teil deutlich.
So können etwa digitalSTROM und eNet noch keine Heizung steuern, entsprechende Regler sind aber in Vorbereitung. Ein Multiroom-Musiksystem mit zentraler App-Fernbedienung wie bei Loxone ist ebenfalls nicht selbstverständlich.
Weil viele Anbieter proprietäre Technik benutzen, legt sich der Bauherr oft mit der Installation auf einen oder auf wenige Anbieter fest. Gut eingeführte, namhafte Unternehmen bieten dabei die Sicherheit, auch in zehn Jahren noch Komponenten und Ersatzteile liefern zu können.

Sein Smart Home tauscht man schließlich nicht so oft wie das Smartphone. Funksysteme a la eNet, HomePilot oder TaHoma haben den Vorteil, dass sie in Bestandsbauten leicht nachrüstbar sind. Allerdings erreicht digital-STROM mit seinen intelligenten Lüsterklemmen denselben Zweck:

Ohne Schlitze zu schlagen wird die bestehende Elektroinstallation intelligent. Und wer ohnehin neu baut oder saniert, kann die Leitungen für Buschfree@home oder Loxone gleich mit verlegen. Solche Bussysteme schicken ihre Steuerinformationen über ein separates Niedervolt-Netz.
Mitunter bietet sich auch eine Kombination mehrerer Übertragungswege an. So kann das Loxone-System mit eigener Funktechnik (Loxone Air) oder drahtlosen EnOcean-Schaltern betrieben werden. Ja selbst KNX-Geräte finden daran Anschluss, wenn der Elektriker die entsprechende Technik im Schaltkasten vorsieht.
Selbst ist der Nutzer
Der Unterschied zu KNX & Co.: Die genannten Lösungen geben Nutzern die Möglichkeit, ihr Smart Home selbst einzurichten. Über kostenlose PC-Programme oder Apps am Tablet können sie Lichtszenen ändern und Räume konfigurieren. Das geht bei KNX meist nur mit Fachwissen und teurer Software. Und die Installation ist ebenfalls günstiger: Bereits ab etwa 5000 Euro für ein Einfamilienhaus ist man dabei.
