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Neue Laptops mit künstlicher Intelligenz

Kaufberatung Notebooks: Mobiles Gaming

Autor: Stefan Schasche • 16.2.2024 • ca. 4:35 Min

Gerade Gamer sind immer auf der Suche nach neuer, besserer und schnellerer Hardware. Das gilt in erster Linie für den Grafikbereich, aber auch der Prozessor muss den pausenlos wachsenden Anforderungen gerecht werden. Die CPU ist beim Spielen für eine ganze Reihe von Aufgaben zuständig, wie etwa d...

Gerade Gamer sind immer auf der Suche nach neuer, besserer und schnellerer Hardware. Das gilt in erster Linie für den Grafikbereich, aber auch der Prozessor muss den pausenlos wachsenden Anforderungen gerecht werden. Die CPU ist beim Spielen für eine ganze Reihe von Aufgaben zuständig, wie etwa die Verarbeitung der Spiellogik, das Laden von Leveln, Texten und sonstigen Daten von der Speicherplatte, für die Netzwerkanfragen und die Synchronisation mit anderen Spielern sowie für KI-Berechnungen.

Dazu zählen beispielsweise die Steuerung der Non-Player-Characters inklusive deren Entscheidungsfindung, Bewegungsmuster und Reaktionen auf die Aktionen des Spielers, die Verbesserung von Audioeffekten, eine verbesserte Sprachsteuerung, die Gesichts- und Gestenerkennung sowie die In-Game-Rendering-Optimierung wie zum Beispiel bei Nvidias DLSS.

Die Grafikkarte ist für die Ausgabe des Bildes auf dem Monitor verantwortlich, berechnet Schatten, Lichteffekte oder Reflexionen und beschleunigt die Video-Codec-Verarbeitung. Auch wenn die neue Onboard-Grafik der Core-CPUs deutlich schneller ist als die Vorgeneration, so eignet sie sich für anspruchsvolle Spiele und hochauflösende Monitore nicht.

Mehr als FullHD ist hier nicht drin und auch dann gilt es, die Details gegebenenfalls anzupassen, um eine flüssige Darstellung zu ermöglichen. Gelegenheitsspieler können also eventuell mit einem Core Ultra-basierten Notebook mit Onboard-Grafik glücklich werden, doch Hard-Core-Gamer benötigen in jedem Fall eine dedizierte, möglichst leistungsfähige Grafikkarte. Bislang wurden nur wenige Gaming-Notebooks mit Intel Core Ultra-CPU angekündigt.

Alienware m16 R2
Das m16 R2 gehört zu den ersten Alienware-Notebooks mit Core Ultra-CPU.
© Alienware / Andrey Suslov / shutterstock.com

Zu diesen gehört das Predator Triton Neo 16 von Acer, das neben dem modernen Prozessor auch mit Nvidia Geforce RTX-Graftikkarten der aktuellen 40er-Serie ausgestattet sein wird. Auch Alienware hat mit dem m16 R2 und dem x16 R2 Core Ultra-basierte Gaming-Notebooks in der Pipeline, zumindest das letztere wird mit RTX-Grafikkarte bis zur 4090 bestückt, beim m16 R2 ist dagegen bei einer 4070 Schluss.

Interessanterweise stecken im Flaggschiff von Alienware, dem m18 R2, keine neuen Ultra-CPUs, sondern Core i7- und i9-Prozessoren der 14. Generation bis hin zu einem Intel Core i9-14900HX. Im Vergleich zu einem Core Ultra 9 185H hat der 14900HX acht statt sechs Performance- und 16 statt zehn Effizienz-Kerne. Auch ist er mit 5,8 GHz höher getaktet als der Ultra 9 185H, der es „nur“ auf 5,1 GHz bringt. Parallel verbraucht der 14900HX deutlich mehr Strom, unter anderem auch deshalb, weil ihm keine Strom sparenden NPUs zur Seite stehen, die bei den eben erwähnten KI-Berechnungen behilflich sind.

Warten oder kaufen?

Auch wenn die KI-Funktionen der neuen Prozessoren im Gaming-Bereich zahlreiche Vorteile mit sich bringen, ist derzeit nicht klar zu beantworten, dass Gamer mit einer Core Ultra-CPU in jedem Fall besser fahren. Ganz sicher wird die Akkulaufzeit sich verbessern und wer sein Notebook nicht nur am Schreibtisch, sondern gern auch unterwegs und ohne Stromzufuhr zum Gamen nutzt, der gewinnt mit einem Core Ultra vor allem dank der NPUs mit Sicherheit Ausdauer hinzu.

Allerdings, und das muss auch klar sein, verbraucht eine schnelle, dedizierte GPU jede Menge Energie. Und obwohl die sparsamen NPUs der Grafikkarte zum Beispiel beim Rendering einige Arbeit abnehmen, sind auch von einem Gaming- Notebook mit Core Ultra keine exorbitanten Akkulaufzeiten im Spielebetrieb zu erwarten.

Maximal ist unserer Ansicht nach eine Verdoppelung der Akkulaufzeit drin, wobei man bei Gaming-Notebooks allerdings von einem sehr niedrigen Level ausgehen muss. Statt 90 Minuten dürften mit Core Ultra drei Stunden drin sein, wenn alles gut läuft. Wer mit seinem Notebook dagegen lediglich dann spielt, wenn es an der Steckdose angeschlossen ist, dem kann der Stromverbrauch zwar auch nicht völlig egal sein, aber der Energiehunger des Notebooks ist vermutlich nicht das wichtigste Kriterium für einen Kauf.

In den meisten Fällen wiegt für Gamer die reine Leistung deutlich am schwersten, und hier ist ein System mit Core i9-14900HX einem mit Core Ultra 9 185H mit ziemlicher Sicherheit überlegen. Wir würden daher empfehlen, sich nach einem fair bepreisten Gaming-Notebook mit Core i9 der 13. oder 14. Generation oder mit aktueller AMD Ryzen-CPU der 7000er-Reihe umzusehen, das über eine sehr schnelle Grafikkarte verfügt.

Asus TUF A15
Asus TUF A15 ist schon etwas älter, dennoch ist es schnell und für einen Gamer sehr preiswert.
© Asus / Andrey Suslov / shutterstock.com

Was empfehlen wir?

Aktuell werden sehr viele Gaming-Notebooks zu stark reduzierten Preisen angeboten. Ein High-End-Modell mit Schnäppchen-Potenzial ist das Lenovo Legion Pro 7 16IRX8H mit Intel Core i9-13900HX, 32 GByte RAM, 16 Zoll-Display mit 240 Hz sowie Geforce RTX4080-Grafik. Der Bildschirm ist mit 500 cd/m² sehr hell, der Sound dank Harman-Lautsprechern für Notebook-Verhältnisse sehr gut. Das Gerät verfügt über WiFi6, Thunderbolt 4 und kann praktischerweise zwei M.2-NVMe-SSDs aufnehmen. Zum Zeitpunkt der Recherche für diesen Artikel wurde das Notebook im Netz mit bis zu 20 Prozent Rabatt auf den Normalpreis von 3589 Euro angeboten. Wer ein solches Angebot findet, kann bei diesem oder einem ähnlichen Angebot bedenkenlos zuschlagen.

Wer nicht so viel ausgeben kann oder möchte, findet diverse interessante Notebooks der Asus TUF-Reihe mit mehr oder weniger üppigen Rabatten. Eins davon ist das A15 mit 15,6-Zoll-Display, das mit AMD Ryzen 7 7735HS-CPU und Geforce RTX4060 ebenfalls deutlich verbilligt bereits für etwa 1150 Euro angeboten wird. Es wird mit Sicherheit lange dauern, bis sich derart gut ausgestattete Core Ultra-Gaming Notebooks in diesen Preisregionen bewegen.

Welche Vorteile bringen die KI-CPUs für Gaming?

Die Nutzung von NPUs im Gaming-Bereich beginnt bei Windows mit den neuen Core Ultra-Prozessoren. Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Aufgaben und Vorteile.

Eine der Schlüsselfunktionen einer NPU ist die Verbesserung der künstlichen Intelligenz von Nicht-Spieler-Charakteren (NPCs). Diese agieren dank der NPU klüger und stellen für den Spieler einen besseren Gegner und somit eine größere Herausforderung dar. Darüber hinaus spielt die NPU eine entscheidende Rolle bei der Optimierung des In-Game-Renderings.

Technologien wie Nvidias DLSS nutzen maschinelles Lernen, um die Grafikqualität zu erhöhen und gleichzeitig die Belastung für die GPU zu reduzieren. Dies resultiert in einer verbesserten Bildrate und höheren Auflösungen, ohne die Leistung wesentlich zu beeinträchtigen.

Darüber hinaus optimieren NPUs die Spracherkennung und -verarbeitung. Das führt zu einer natürlicheren und immersiveren Interaktion in Spielen, die Sprachbefehle oder Dialoge mit Charakteren enthalten. Ebenso kann die NPU für die schnelle und effiziente Verarbeitung von Daten aus der Gesten- und Gesichtserkennung eingesetzt werden, wodurch sich Spiele, die Kamera-Inputs nutzen, intuitiver Steuern lassen.

Eine NPU kann zur Verbesserung von Audioeffekten beitragen und schließlich lässt sich ein Spiel mithilfe von Analysen von Spielverhalten und -präferenzen durch den Einsatz von NPUs besser personalisieren.