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Smartphones

Alcatel Idol 4 und 4s im Test

Alcatel will mit dem Idol 4 und Idol 4s zur Smartphone-Elite aufschließen. Ein schwieriges Unterfangen, für das die beiden Newcomer aber gute Voraussetzungen mitbringen.

Autor: Michael Peuckert • 9.9.2016 • ca. 4:45 Min

Alcatel Idol 4s
Das Alcatel Idol 4 und Alcatel Idol 4 haben wir im connect Testlabor auf den Prüfstand gestellt.
© Alcatel

Das war in der Form sicherlich nicht zu erwarten und auch kaum ein Insider hat Alcatel zugetraut, mit dem Smartphone Idol 4 und dem Phablet Idol 4S derart in die Vollen zu gehen. Der Hersteller, der zum chinesischen Elektronikriesen TCL gehört, hat zwei richtig heiße Feger zu attraktiven Preisen u...

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Pro

  • tolles Design und feine Materialien
  • perfekte Verarbeitung
  • brillantes und helles IPS-Display (Idol 4)
  • brillantes und hochauflösendes OLED-Display (Idol 4s)
  • einfache Bedienung
  • umfangreiche Ausstattung
  • gute In-Ear-Kopfhörer im Lieferumfang
  • Umverpackung ist eine VR-Brille
  • Wechselspeicherslot
  • 23 GB interner Speicher (Idol 4s)

Contra

  • interner Speicher knapp bemessen (Idol 4)
  • Glasflächen schmieranfällig
  • kein Fingerprintsensor
  • Gerät erwärmt sich schnell

Fazit

connect-Testurteil - Alcatel Idol 4s: gut (382 von 500 Punkten); Alcatel Idol 4: befriedigend (365 von 500 Punkten)

76,4%

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Das war in der Form sicherlich nicht zu erwarten und auch kaum ein Insider hat Alcatel zugetraut, mit dem Smartphone Idol 4 und dem Phablet Idol 4S derart in die Vollen zu gehen. Der Hersteller, der zum chinesischen Elektronikriesen TCL gehört, hat zwei richtig heiße Feger zu attraktiven Preisen und mit cleverer Verpackung auf den Markt losgelassen. Mal sehen, ob das Duo die Platzhirsche im hart umkämpften Mobilfunkmarkt etwas ärgern kann.

Elegant, edel und hochwertig

Bereits beim ersten Blick wird klar, dass man hier etwas ganz Besonderes in der Hand hält, denn das Idol 4 für 329 Euro und das größere Idol 4S für 469 Euro stecken in cleveren Kunststoffverpackungen, die nicht wie sonst üblich in der Ecke verstauben, sondern als Virtual-Reality-Brillen genutzt werden können, indem man das Smartphone beziehungsweise das Phablet einfach einschiebt. Eine App für entsprechende VR-Inhalte ist ebenfalls gleich aufgespielt.

Auch sonst läuft dem Haptikfan beim Auspacken das Wasser im Mund zusammen. Die Hand greift hier nach feinem Glas und wertigem Aluminium, das Auge wird von einem besonders eleganten Design erfreut. Damit die hübschen Oberflächen so schön bleiben, legt Alcatel ein transparentes Backcover und eine Displayschutzfolie in die Verpackung. Der Metallrahmen ist je nach Vorliebe des Käufers in Gold, Silber, Dunkelgrau oder auch Pink erhältlich. Die Verarbeitung der beiden Testgeräte präsentierte sich zudem auf höchstem Niveau und steht den Besten in dieser Disziplin wirklich in nichts nach.

Feine Anzeigen, flotte Hardware

Dies gilt auch für die Bildschirme: Das Idol 4 besitzt ein 5,2 Zoll großes IPS-Display mit Full- HD-Auflösung, während das Idol 4S mit einem 5,5 Zoll großen OLED-Touchscreen und einer hohen Auflösung von 1440 x 2560 Pixeln aufwarten kann. Hier wie da werden die Inhalte brillant sowie farb- und kontraststark wiedergegeben, mit Vorteilen beim Idol 4S, das Fotos und Videos noch feiner zur Ansicht bringt.

Die Anzeige des Idol 4 trumpft dagegen systembedingt mit einer deutlich höheren Strahlkraft von immensen 596 cd/m2 im Vergleich zu ebenfalls guten 380 cd/m2 beim Phablet auf. Alcatel setzt bei beiden Topmodellen auf richtig tolle Displays.

Alcatel Idol 4 Kamera
Beide Kameras (auf dem Bild ist das Idol 4 mit seiner 13-Megapixel-Kamera zu sehen) liefern bei guten Lichtbedingungen eine starke Bildqualität, das Idol 4S sogar eine sehr gute. Das Phablet bietet zudem bei schwacher Ausleuchtung einen größeren Spielraum, bis auch hier Bildrauschen in den Aufnahmen zu sehen ist.
© Alcatel

Doch nicht nur bei den Anzeigen gibt es große Unterschiede zwischen den Geschwistern, auch unter den schicken Hauben sind unterschiedliche Plattformen zugange und rechtfertigen so in Summe auch den recht hohen Preisunterschied zwischen Idol 4 und Idol 4S. Beide sind mit Hardware aus dem Hause Qualcomm ausgestattet und haben jeweils einen Prozessor mit acht Kernen sowie einen Arbeitsspeicher mit üppigen 3 GB zu bieten.

Das Phablet kommt mit der MSM8976-Plattform und einer maximalen Taktung von 1,8 GHz sowie etwa 23 GB an freiem Nutzerspeicher, während das Idol 4 mit dem MSM8952-Chipsatz, 1,7 GHz und lediglich 9 GB Nutzerspeicher aufwarten kann. Die Benchmark-App "Antutu" spricht zudem eine klare Sprache: Das Idol 4S gewinnt die Performancewertung mit 80 961 Punkten klar gegen das Idol 4, das auf 46 046 Punkte kommt. Im Alltag können wir beiden eine sehr flotte Bediengeschwindigkeit ohne Verzögerungen attestieren, allerdings bemerkten wir hin und wieder eine erhöhte Betriebstemperatur - der hintere Gerätebereich war deutlich erwärmt.

Bei der Connectivity herrscht dann wieder Gleichstand: Mit LTE Cat.6, schnellem ac-WLAN, NFC und Bluetooth 4.2 können beide Idol-4-Modelle dienen. Lediglich ein moderner USB-C-Anschluss fehlt, aber das war es dann auch schon.

Doppel-Telefon mit Boom-Effekt

Als Betriebssystem setzt Alcatel mit Android 6.0.1 auf die jüngste Version von Google. Die Benutzeroberfläche folgt zudem dem aktuellen Trend und orientiert sich stark am nativen Android, womit sie sich dann auch einfach bedienen lässt. Eigenständige Software-Features und Optionen sind bei den beiden Testexemplaren dennoch zu finden - im Gegensatz zu vielen Mitbewerbermodellen

Zu diesen Funktionen gehört etwa die Möglichkeit, Telefonate mit der Ober- und der Unterseite der beiden Telefone zu führen, sodass es egal ist, wie man das Telefon aus der Tasche nimmt. Doppelte Mikrofone und Lautsprecher in Verbindung mit dem Lagesensor machen dieses clevere Feature möglich.

Alcatel Idol 4 Boom-Taste
Mit der „Boom“-Taste kann man bei beiden Modellen anwendungsbezogene Sonderfunktionen aufrufen.
© Alcatel

Dazu gesellt sich als Highlight die "Boom"-Taste an der jeweiligen Geräteseite: Je nachdem, in welchem Bereich oder welcher App man sich befindet, dient die Taste für bestimmte Sonderfunktionen. Im Homescreen blendet sie etwa eine Wetteranimation ein, in der Galerie wird eine Foto- Collage erstellt, in der Musik- App eine Klangverbesserung aktiviert. Aus dem Standby-Betrieb heraus kann man mit der Taste ganz fix die Kamera starten und auch gleich losknipsen.

Fokus auf Fotos und Musik

Apropos Kamera: Auch hier zeigt sich Alcatel in Spendierlaune und gönnt seinen beiden Idolen richtig hochwertige Hardware. Im Idol 4 arbeitet ein Exemplar mit 13 Megapixeln Auflösung, im Idol 4S kann man sogar mit 16 Megapixeln auf Motivjagd gehen. Beiden gemein ist das Fotolicht und der Autofokus, ebenso beherrschen beide HDR- und Panorama-Aufnahmen. Die Bildqualität kann sich hier wie da sehen lassen, speziell das Idol 4S schießt tolle Bilder, wenn die Lichtverhältnisse gut sind.

Zudem hat sich Alcatel besonders in Sachen Sound ins Zeug gelegt. So bietet der Musikplayer eine coole DJ-Funktion. Da passen auch die mitgelieferten In-Ear-Kopfhörer aus dem bekannten Hi-Fi-Haus JBL gut ins Bild. Die Lauscher tönen mit sattem Bassfundament und ansonsten recht ausgewogener Wiedergabe und können im Test auf Anhieb überzeugen. Komplettiert wird der Soundreigen von den Dual-Stereo-Lautsprechern: Die Alcatels tönen nicht nur laut nach vorne, sondern auch nach hinten und werden mit 2 x 3,6 Watt zudem richtig kräftig angetrieben.

Waves MaxxAudio
Die App „Waves MaxxAudio“ individualisert den Klang auf Wunsch sehr detailliert.
© Screenshot WEKA / connect

Auch die Messwerte überzeugen

Konnte das Duo bis hierhin satt Punkte sammeln, so schlägt die Stunde der Wahrheit doch immer noch in unserem verlagseigenen Labor. Aber auch in den Messkabinen gaben die Alcatels erst gar keinen Ansatz zur Kritik: Hervorragende Ergebnisse für die Sende- und Empfangseigenschaften sowie eine störungsfreie Akustik beim Telefonieren überzeugen auf ganzer Linie.

Dies gilt auch für die ausgedehnten Gesprächszeiten von weit über acht Stunden im UMTS-Einsatz. Einzig im praxisnahen Displaybetrieb würde sich der Tester mehr Durchhaltevermögen wünschen, denn die erreichten 5:28 Stunden beim Idol 4S und 4:43 Stunden beim Idol 4 sind lediglich Durchschnitt. Die tolle Gesamtleistung kann dieses kleine Manko aber nicht schmälern.

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Fazit

Vor allem mit dem Idol 4S legt Alcatel eine starke Alternative im Phablet-Segment vor: Tolle Haptik, brillantes Display und satte Ausstattung - am Ende stehen 434 Punkte, das Urteil "sehr gut" und eine Top-5-Platzierung in der Bestenliste auf der Uhr.

Doch auch das kompaktere und deutlich günstigere Idol 4 ist abseits des Mainstreams mehr als eine Überlegung wert. Alcatel hat mit seinen neuen Flaggschiffen auf jeden Fall sehr vieles richtig gemacht. Gratulation zu diesem tollen Ergebnis.