Testbericht
Alcatel One Touch Fire im Test
Der Test des Alcatel One Touch Fire zeigt, dass die neue Plattform Firefox OS das Potenzial hat, sich als Alternativen zu Android, iOS und Windows Phone zu etablieren. Ab 15. Oktober gibt's das Alcatel OT Fire bei Congstar.
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Gleich vorweg: Das Alcatel One Touch Fire landet im Test mit durchwachsenen 353 Punkten und der Verbalnote "Befriedigend" ganz weit hinten in unserer Bestenliste. Quervergleiche zur aktuellen Smartphone-Elite von Samsung, Apple, Sony, LG oder HTC werden wir uns in diesem Testbericht entsprechend sparen. Nicht, weil wir das
Alcatel One Touch Fire schonen möchten. Sondern weil Firefox OS gar nicht gegen die ganz Großen anstinken will. Firefox OS peilt all jene Nutzer an, die bisher noch kein Smartphone haben, sich aber eines wünschen - und möglichst wenig Geld dafür bezahlen möchten. Das Ziel: mobiles Internet für kleines Geld in die Masse zu bringen. Das One Touch Fire wird vorerst exklusiv von der Telekom-Tochter Congstar vertrieben. Ab 15. Oktober ist es erhältlich und wird knapp 90 Euro kosten.
Hardware: Kompaktes Gehäuse
Werfen wir erst einmal einen Blick auf die Hardware. Alcatel hat ein sehr solides Kunststoffgehäuse gebastelt, das sich überraschend gut und stabil anfühlt. Es knarzt so gut wie gar nicht, ist an den richtigen Stellen dezent abgerundet und liegt sehr angenehm in der Hand.
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Nur die Displayabdeckung könnte etwas dicker und stabiler sein, bei kräftigerem Druck auf die Anzeige zeigen sich Schatten. Der Akkudeckel wiederum fügt sich mit seinen Nocken perfekt in die dafür vorgesehenen Kerben ein und sitzt bombenfest.
Display: Nichts für Vieltipper
Mit 3,5 Zoll fällt der Bildschirm relativ kompakt aus, die nominell recht niedrige Auflösung von 320 x 480 Pixeln wirkt auf der kleinen Fläche aber nicht so grob, wie man vermuten könnte. Die teilweise sehr kleinen Schriften sind noch immer gut zu lesen, auch wenn sie nicht ganz so rund und glatt erscheinen.
Für schnelles, sicheres Schreiben ist das Display aber zu klein. Dass nicht alle Befehle umgehend und zuverlässig verarbeitet werden, liegt freilich auch am nicht ganz so empfindlichen Touchscreen. Im Test mussten wir hier und da schon mal Geduld aufbringen, um den gewünschten Text auf den Screen zu bekommen.
Stichwort Geduld: Das One Touch Fire ist zwar keine lahme Krücke, aber doch eher von der gemütlichen Truppe. Es verstreichen locker zwei, drei Sekunden, bis eine App startklar ist. Trotzdem geht die Bedienung ganz gut voran, an die kleinen Pausen - die nicht wirklich stören - hat man sich schnell gewöhnt.
Firefox OS: Das kann die Mozilla-Plattform
Insgesamt ist die Ausstattung zweckmäßig, aber ohne Glanz: WLAN und HSDPA für leidlich flottes Internet sind vorhanden, der E-Mail-Client ist schnell eingerichtet, ein GPS-Empfänger und Nokias Kartenanwendung Here Maps sorgen für Orientierung. Selbst ein UKW-Radio ist an Bord. Kein Ruhmesblatt ist die Kamera. In gut ausgeleuchten Räumen lassen sich mit dem 3,2-Megapixel-Objektiv zwar noch leidlich brauchbare Bilder schießen. Da dem Handy aber eine Foto-LED fehlt, geht in dunkler Umgebung gar nichts.

Intuitives Bedienkonzept
Kommen wir zum Betriebssystem. Die Plattform, die laut der Mozilla Stiftung auf HTML5 basiert und deren Quellcode komplett offen liegt, ist intuitiv zu bedienen. Es gibt einen Startbildschirm, links daneben - durch einen Wischer zu erreichen - zeigt sich die Suche nach Webinhalten, rechts beginnt das Menü mit den installierten Anwendungen.
Interview mit Andreas Gal von Mozilla: "Das Web ist die Alternative zu iOS und Android"
Letztlich kennen wir die Bedienkonzepte, die zum Einsatz kommen, von Android oder iOS, inklusive zentralem Homebutton unterm Display, der immer auf die Ausgangsanzeige zurückführt. Ein App-Store, der hier Marketplace heißt, ist vorinstalliert, das Angebot aber noch übersichtlich. Speicher ist Mangelware, aber per Micro-SD-Karte erweiterbar.
Labormessungen: Gute Sende- und Empfangsqualität
Mozilla setzt ohnehin auf HTML5-Anwendungen: Direktverknüpfungen zur Webseite, die eine permanente Internetanbindung voraussetzen. Die technische Basis dafür ist gegeben, die Funkeigenschaften des One Touch Fire sind überdurchschnittlich gut. Zudem liegt die Laufzeit des recht kleinen Akkus mit knapp fünf Stunden im typischen Nutzungsmix absolut im grünen Bereich.
Fazit: Plattform mit Potenzial
Techies werden über das One Touch Fire schmunzeln, das Konzept des Newcomers Firefox OS hat im Test aber überzeugt. Es ist intuitiv, schlank, nimmt mobiles Internet voll ins Visier und verzichtet auf jeglichen Schnickschnack. Wenn Mozilla das Konzept mit dem nötigen Ernst weiter vorantreibt, wird sich Firefox OS etablieren.