Testbericht
Apple TV
Der erfolgsverwöhnte Kultkonzern aus Cupertino hat auch ein Sorgenkind: Apple TV hatte bislang nur mäßigen Erfolg. Was die Neuauflage bringt, verraten wir Ihnen.


Liebling, ich habe das Apple TV geschrumpft!" Diese Reminiszenz an die beliebte Filmkomödie mag Steve Jobs durch den Kopf geschossen sein, als er das brandneue Apple TV zum ersten Mal in den Händen hielt. Denn wer das schwarze Kästchen aus Kalifornien sieht, reibt sich zunächst verwundert die Augen: Nur 2,3 x 9,9 x 9,9 Zentimeter misst das neue Apple TV - die daran anzuschließenden HDMI- und Netzkabel wirken dagegen fast schon wuchtig. Der Vorgänger war um einiges größer, hatte aber auch einen Grund dafür: Er brachte noch eine Festplatte mit.
Die fehlt dem neuen Apple TV, das somit ein reiner Streaming-Client ist, also Inhalte nur aus dem Netzwerk ziehen und wiedergeben kann. Und damit braucht's auch nicht viel an Anschlüssen: eine Buchse fürs Netzkabel, ein HDMI-Port für den Anschluss an den Flachbildfernseher, ein optischer Digitalausgang und eine Netzwerkbuchse - das war's. Intern verbaut ist ein WLAN-N-Client zur drahtlosen Netzwerkverbindung. So weit, so gut.

Unverschämt ist allerdings, dass Apple kein HDMI-Kabel mit in die Verpackung legt. Nicht, dass einen die Anschaffung eines solchen arm machen würde, doch Plug-and-play sieht anders aus. Bleibt zu hoffen, dass die Apple-Riege nächstes Mal nicht auch noch das Netzkabel einspart, da der Kunde ja noch ein altes vom Rasierer im Schrank haben könnte. Immerhin mit im Paket: eine stylische und ultraflache Fernbedienung. Apple-typisch einfache Installation Sind alle Kabel da und ist die Box mit dem TV-Gerät und der Steckdose verbunden, geht's ans Einrichten. Dank des Installationsassistenten dürfte die Inbetriebnahme für die meisten Zeitgenossen kein Problem darstellen. Unter den Einstellungen findet man die Konfiguration fürs WLAN. Dort gilt es den WLAN-Schlüssel einzutragen, um Kontakt zum Internet herzustellen; alternativ kann man die Box auch per Ethernetkabel mit dem Router verheiraten.

Außerdem muss man noch einen iTunes-Account (kostenlos bei www.apple.de) besitzen und dessen Zugangsdaten eintragen, sonst kann man keine Filme aus Apples hauseigener Online-Videothek ausleihen. Auch das gestaltet sich denkbar einfach, das Apple TV kommt mit gerade mal vier Hauptmenüpunkten aus - vorbildlich. Unter dem Punkt "Film" findet man wahlweise durch eine Suche oder Genre-Übersicht Filme und TV-Serien zum Ausleihen. Jeder Film wird mit Cover angezeigt. Per Klick auf die Fernbedienung gibt's zu jedem Streifen weiterführende Informationen, einen kostenlosen Trailer sowie Kundenrezensionen. Etwas über 1000 Filme stehen aktuell zur Verfügung - da bieten andere Online-Videotheken teilweise deutlich mehr, allerdings kann Apple TV mit vielen Filmen in HD aufwarten; allerdings nicht in Full-HD, denn die Hardware unterstützt nur 720p. Die Preise bewegen sich zwischen drei und vier Euro, wer HD-Filme schauen möchte, zahlt einen Euro mehr. Dafür kann man die Streifen 48 Stunden nutzen - und so auch mehrfach anschauen oder unterbrechen.
Nach dem Klick auf den Leih-Button geht's nach wenigen Sekunden los. Wie lange der Start dauert, hängt natürlich von der Geschwindigkeit der Internetverbindung ab. Apple hat auf jeden Fall vorgebeugt und der Box einen 8 GB großen Speicher zum Puffern verpasst. Selbst wenn die Internetverbindung mal langsamer werden sollte, ruckelt der Film also nicht gleich. Mit der Fernbedienung kann man vor- und zurückspulen und auf Pause schalten. Die Lautstärkeregelung ist über die Apple-TV-Fernbedienung dagegen nicht möglich.

Neben Filmen kann man sich aber auch Youtube-Videoss oder Flickr-Bilder ansehen. Ebenfalls integriert: Die von iTunes bekannten Podcasts und Webradiostationen. Außerdem lassen sich die Inhalte der eigenen Mediathek wiedergeben, sofern der Rechner im gleichen Netzwerk wie das Apple TV eingebucht ist. Und das macht Sinn, denn so kann man seine Urlaubsbilder und selbst gedrehten Videos unkompliziertauf dem TV genießen. Schade, wenngleich nicht anders zu erwarten, ist allerdings, dass man mal wieder innerhalb der Apple-Familie bleiben muss: Wer ein NAS-Laufwerk sein eigen nennt, kann seine Inhalte nicht über Apple TV abspielen - der Rechner inklusive iTunes muss also immer laufen, wenn man lokalen Content auf den Fernseher beamen will.
Immerhin soll es bald möglich sein, mit AirPlay Inhalte direkt von iPhone oder iPad via Apple TV auf den Fernseher zu schicken. Bereits heute über die kostenlose "Remote App" möglich: das Apple TV inklusive der Wiedergabe von lokalem Content des Rechners über iPhone oder iPad zu steuern.
Geizhals in Sachen Stromverbrauch
Sehr lobenswert ist der geringe Stromverbrauch: Wo der Vorgänger noch im Standby 15 Watt verballerte, begnügt sich das aktuelle Apple TV mit sensationellen 0,8 Watt - da braucht's keinen Netzschalter. Vom Standby ist das Gerät übrigens in knapp sieben Sekunden startklar. Auch die Leistungsaufnahme beim Streamen eines HD-Films ist mehr als bescheiden: Gerade mal gut 2 Watt zieht die Box hierbei aus der Steckdose - hier zahlt sich aus, dass Apple auf den bei iPhone 4 und iPad verbauten stromsparenden A4-Prozessor gesetzt und auch sonst die stromsparende Architektur der mobilen Endgeräte übernommen hat.
Weiterer Nebeneffekt: Während der Vorgänger beinahe als mobile Kochplatte durchgehen konnte, wird das kleine Schwarze gerade mal handwarm. Bei so viel Ähnlichkeit mit den mobilen Kollegen fragt man sich, warum es denn nicht möglich ist, Apps übers Apple TV zu nutzen. Gerade eine Wetter App würde beispielsweise durchaus Sinn machen. Das Geheimnis kennt wohl nur Apple, aber auszuschließen ist die Nachlieferung von Apps sicher nicht.
Fazit

Das neue Apple TV ist nicht nur der Nachfolger des Vorgängers. Die kleine Box zeigt eindeutig, wohin sich nicht nur nach Apples Meinung der Video-on-Demand-Markt bewegt: Richtung Streaming. Gewiss, die Fans der alten Box werden die Speichermöglichkeit auf der Festplatte vermissen, aber dem Streaming gehört die Zukunft: Schnelle Internetzugänge schaffen die technische Voraussetzung, Kunden freuen sich über niedrige Kaufpreise der Streaming-Clients und auch den Filmverleihern ist diese Art des Content Managements deutlich lieber.
Mit Apple TV beweist Apple, dass Technik und Markt reif sind für diese Art von Unterhaltung. Das Gerät ist ein hervorragender Streaming-Client, um die Apple-Welt - und leider nur diese - auf den Fernseher zu bringen. Nicht weniger, aber auch nicht viel mehr. Trotzdem: Für 119 Euro hat das ausgereifte Apple TV eindeutig das Prädikat "Zugreifen!" verdient.
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