Beyerdynamic DT 1990 im Test
Offene HiFi-Kopfhörer stehen im Ruf, besonders frisch und impulsiv aufzuspielen. Beyerdynamic trägt dieses Konzept mit dem DT 1990 Pro noch deutlich weiter, wie der Test zeigt.

Mastern nennt sich die finale Klangabstimmung von Musikwerken im Studio. Einige Hersteller entwickeln für diesen Zweck besonders neutral und analytisch klingende Kopfhörer, denn der Toningenieur muss beim Mastern jedes Detail möglichst objektiv beurteilen können. Verfärbungen oder tonale Präfe...
Mastern nennt sich die finale Klangabstimmung von Musikwerken im Studio. Einige Hersteller entwickeln für diesen Zweck besonders neutral und analytisch klingende Kopfhörer, denn der Toningenieur muss beim Mastern jedes Detail möglichst objektiv beurteilen können. Verfärbungen oder tonale Präferenzen stören da nur. Der DT 1990 Pro von Beyerdynamic ist so ein Vertreter. Er arbeitet nach dem offenen Prinzip, wodurch der Kopfhörer schneller, sprich impulsfreudiger und räumlicher in der Abbildung wird.
Um dem harten Studiobetrieb gewachsen zu sein, ist der Hörer rundum extrem stabil gebaut. Stahl und Aluminium herrschen vor, die austauschbaren Ohrpolster enthalten Memoryschaum und sind mit Velours bezogen. Klanglich lieferte der DT 1990 Pro genau das ab, wofür er gemacht wurde. Bretteben ist der Frequenzgang: Ein so neutrales und fein ausbalanciertes Klangbild haben wir selten erlebt. Das zweite Paar Ohrpolster lieferte etwas mehr Tiefbass.

Messlabor
Der Frequenzgang verläuft fast mustergültig– nur eine leichte Betonung bei 8 kHz und eine früh, doch sanft einsetzende Hochtondämpfung trennen den Beyerdynamic vom theoretischen Ideal. Trotz offener Bauweise liefert er satten, verzerrungsfreienTiefbass. Für Smartphone-Lauthörer ist der Kopfhörer wegen des eher niedrigen Wirkungsgrades von knapp 96 dB eingeschränkt geeignet.
Fazit
Wie im Studio! Das war meine erste Assoziation, als ich den DT 1990 Pro aufsetzte. Er saß fest und sehr bequem. Schließlich soll man ihn ja auch einen ganzen Studio-Arbeitstag lang aufbehalten können. Vom Klang her war er eine Offenbarung: Feinste Nuancen arbeitete er spielend heraus. Seine Stereoabbildung breitete sich wie eine weite Ebene vor dem Zuhörer aus. Das offene Prinzip geht voll auf, nur hört der Sitznachbar stets mit. Das stört im Studio nicht, daheim schon.