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Over-Ear-DJ-Hörer

Ultrasone Signature Pulse im Test

Bei einem DJ-Hörer denkt man oft nur an Pegelfestigkeit und Robustheit. Ultrasone aber möchte mit dem Signature Pulse nicht nur Diskjockeys überzeugen, sondern auch Audiophile. Unser Test zeigt, ob das geht.

Autor: Marius Dittert • 14.7.2022 • ca. 2:05 Min

Ultrasone Signature Pulse im Test
Trumpfkarten des Pulse sind sein groovender Bass und sein beeindruckendes Stereo-Raumpanorama.
© Ultrasone

Die HiFi-Branche verdankt der DJ-Szene so einiges – beispielsweise das Überleben der Schallplatte samt der Kultmarke Technics und ihren legendären SL1200/1210-Drehern. So richtig gewertschätzt hat sie das aber nie.Nur wenige Hersteller scheinen sich in beiden Lagern so zu Hause zu fühlen wie T...

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Pro

  • Utra-Low-Emission-Technologie (ULE)
  • Fetter Sound, großartige Bässe

Contra

Fazit

stereoplay-Urteil: Spitzenklasse - 71 Punkte; Preis/Leistung: sehr gut, Klang 51 Punkte

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Die HiFi-Branche verdankt der DJ-Szene so einiges – beispielsweise das Überleben der Schallplatte samt der Kultmarke Technics und ihren legendären SL1200/1210-Drehern. So richtig gewertschätzt hat sie das aber nie.

Nur wenige Hersteller scheinen sich in beiden Lagern so zu Hause zu fühlen wie Technics. Zu diesen Ausnahmen gehört auch der Kopfhörerhersteller Ultrasone, von dem unser 310 Gramm schweres Testmuster stammt, der Signature Pulse, der zur Gattung „geschlossener Hörer“ gehört.

Das einfach zu betreibende 32-Ohm-Headphone, das vor allem, aber nicht nur für den Clubbetrieb ausgelegt ist, ermöglicht für 550 Euro den Einstieg (!) in die handgefertigte Signature-Serie der Bayern. Ihre technische Besonderheit, die patentierte S-Logic-Technologie, wurde im Zuge der aktuellen Neuausgaben verbessert und nennt sich jetzt S-Logic3.

Bewusst diffus

Die von den Wielenbachern entwickelte spezielle Hörgeometrie der Kapsel, sprich: die leicht angewinkelte, dezentrale Anordnung der Treiber in der Hörmuschel sorgt dafür, dass die Richtung, aus der Schall ans Ohr gelangt, bewusst diffus gehalten wird.

Damit vermeidet Ultrasone eine ebene Wellenfront für möglichst natürlich anmutende Raumabbildung. Neu entwickelte Double Deflector Fins (DDF), die mit ihren flossenähnlichen Formen den Schall nun direkt am Treiber verteilen, sollen für die Neuausgabe der S-Logic-Technologie für ein noch realistischeres Abstrahlverhalten innerhalb der beiden Gehäuse sorgen.

Mit der Utra-Low-Emission-Technologie (ULE) findet eine weitere Spezialität des Hauses Einzug in die Serie: Ein MU-Metall-Schutzschild soll den Nutzer vor der elektromagnetischen Strahlung der Treiber abschirmen und somit körperliches Wohlempfinden sicherstellen.

Ultrasone Signature Pulse im Test: Frequenzgang & Klirr
Frequenzgang & Klirr: Ausgeprägter Oberbass, kleinere Senken im Mittelton, kaum Resonanzen, geringe harmonische Verzerrungen
© stereoplay

Wie ist der Klang des Signature Pulse von Ultrasone?

Ob ULE Auswirkungen hat, muss vorerst offen bleiben. Der Autor fühlte sich nach ausgedehnten Hörsitzungen mit dem naturgemäß straff anliegenden und zudem sehr sauber verarbeiteten Pulse nicht die Spur ausgelaugt.

Das lag aber wohl in erster Linie an den beeindruckenden Pegelreserven der 50-Millimeter durchmessenden Mylar-Treiber, zum anderen an der Abstimmung des Probanden, der sich im ohrempfindlichen Präsenzbereich clever zurückhielt – und damit fast schon wie ein Gegenentwurf zum Grado RS2x klang (Test in stereoplay 5/22).

Wer sich für Klassik und Jazz interessiert und einen ebenso präsenten wie feinziselierten Mittelton favorisiert, wird den US-Hörer bevorzugen und das teure DJ-Headphone mitunter als etwas „mumpfelig“ empfinden, wie ein Kollege es ausdrückte. Wer aber fette Dance-Sounds (und Pop-Musik ganz allgemein) auf top-organisiertem Niveau hören möchte, mag den Pulse nicht mehr vom Kopf nehmen.

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Bei dieser Musik war seine tonale Ausrichtung nämlich kein Manko mehr, sondern ein Must Have. Die Abstimmung tönte wie guter Club-Sound: Artikuliert im Tiefbass, ohne dabei die mittleren Frequenzen überzubetonen – denn die Meute folgt lieber der Bassline. Apropos Bass: Der Tiefton des Signature Pulse trieb dem Schreiber wirklich kleine Freudentränen in die Augen:

Al Zanders Dance-Kracher „Long Gone“ (Blind Jacks Journey) hat er nur sehr selten so treibend und im Bass so geschmackvoll gepimpt gehört. Dazu kamen eine nicht nur bei gegenphasigen Schallanteilen bemerkenswert weiträumige Abbildung sowie Dynamik pur.

Fazit

Erfüllt der Signature Pulse audiophile Ansprüche? Ja! Kommt aber ganz darauf an, welche.

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