Testbericht
Blu-ray-Player Sony BDP S 5000 ES
Sonys Blue-ray-Player BDP S 5000 ES (1800 Euro) trumpft mit einer vorbildlichen Schnellstartfunktion und einem praktisch unhörbaren Betriebsgeräusch.
- Blu-ray-Player Sony BDP S 5000 ES
- Datenblatt

Sonys ES-Serie bot schon immer die etwas besonderen Geräte, und Sonys Ingenieure schlugen in der Vergangenheit des Öfteren als Querdenker interssante neue Wege ein. In diesem Falle bedienen sie sich für die aktuellen Player bei der hauseigenen Playstation 3 und nutzen deren Menüstruktur. "XrossMediaBar" nennt sich die zunächst ungewohnt horizontal orientierte Menüstruktur, die sich flott und übersichtlich handhaben lässt.

Überhaupt navigiert sich der Sony auch in komplexen Blu-ray-Disc-Menüs am flüssigsten von allen Testkandidaten, die Animationen laufen geschmeidig, und er reagiert verzögerungsfrei auf Befehle des Handgebers, der sich als einziger im Test heimkinofreundlich beleuchten lässt. Der S 5000 konnte im Testraum auch als einziger schon seine Onlinefähigkeiten unter Beweis stellen: BD-Live funktionierte klaglos, nur etwas langsam. Die dem Internet entnommenen Daten legt der 5000er auf einem USB-Memorystick ab, den man rückseitig einsteckt.
Sonys Glanzstück in diesem Player stellt sicher der neue Grafikchip CXD 9957 GF dar, der so selektiv und Inhalt-adaptiv arbeitet wie bislang keine andere Video-Signalverarbeitung. Die "HD Reality Enhancer" genannte Technologie verspricht feinste hochauflösende Bilder, egal wie gut oder schlecht die Quelle sein mag - siehe Kasten. Tatsächlich erlaubt sich der S 5000 aber den kleinen, wenn auch verschmerzbaren Lapsus, DVDs nur bei korrekt gesetztem Progressive-Statusbit korrekt in Vollbilder zu wandeln. Es ist zwar die Regel, dass die Authoringstudios korrekt arbeiten, aber auf den "Star Wars Episode I bis VI"-DVDs beispielsweise stimmt dieses Statusbit nicht. Passen aber Aufzeichnungsformat und Bitschalter überein, macht der Sony seine Sache sehr fein und stellte sich mit allen Testbildern sehr geschickt an. DVD-Bilder konnten auf Full-HD-Format gerendert ebenfalls überzeugen.

Also stressten die Tester die neuen Algorithmen mit den fiesen Konzertbildern mit hektischer Bewegung, schlechtem Licht und rauschenden Interlaced-HD-Bildern der Blu-ray "Hals + Beinbruch" der Toten Hosen. Ohne Vergleich sieht das phantastisch aus, wirkte im Vergleich zu Denon und Pioneer aber zappelig und irgendwie disharmonisch. Hier wechseln offensichtlich die Algorithmen des Postprocessings zu oft und drastisch in ihrer Wirkung. Möglicher Weise sollte Sony die Wirkung etwas zurück schrauben.
Vielleicht löst der Projektor des stereoplay-Hörraums, ein PT-AE 1000 von Panasonic, bereits feine Farbschattierungen zu gut auf. Eine deutliche Wirkung des abschaltbaren Superbitmappings (siehe Kasten) konnten die Tester jedenfalls nicht feststellen, selbst als sie dafür kritische, dunkle und dabei fein schattierte Animationssequenzen von Pixars Kurzfilm "Lifted" verwendeten. Weniger fein differenzierende Endgeräte profitieren davon vermutlich stärker.
Mit seinen audiophilen Ambitionen will der Sony von komprimierten Signalen wie MP3 oder WMA nichts wissen, genauso wenig von DiVX-Filmen. Mit normalen CDs kann er natürlich prima umgehen und klingt dabei auch per Analogausgang anständig, balanciert tonal gut aus und lässt nur hier und da bei Stimmen S-Laute ein wenig nuscheln. Erhöhten die Tester die Auflösung und Kanalanzahl mit Ramsey Lewis's "They Can't Take That Away From Me" von Dolbys Demo-Blu-ray-Disc, vermittelte der Player fast den Eindruck, als atme er besser durch. Plötzlich wippten die Füße der Zuhörer mit, und man gewann den Eindruck, als habe jemand die Handbremse gelöst. Trotz des subjektiv flotteren Tempos stieg aber die Auflösung kaum. Das musikalische Niveau des Pioneer lag noch deutlich höher, und der Denon spielte zwar schlanker und einen Hauch weniger dynamisch, klang aber feiner durchzeichnend.
Sony BDP S 5000 ES
Sony BDP S 5000 ES | |
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Hersteller | Sony |
Preis | 1800.00 € |
Wertung | 106.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |