Testbericht
CD-Spieler NAD C 545 BEE
Der NAD C 545 BEE (550 Euro) lässt sich per Knopfdruck im Klang verändern, beeindruckte aber zudem mit ausdruckvoller Spielweise.


Der NAD C 545 BEE (550 Euro) wartet hingegen mit einem 12-Volt-Triggeranschluss auf, um entsprechende Verstärker mit ein- und auszuschalten. Der C 545 BEE liest nicht nur MP3-Files, sondern entschlüsselt auch WMA-Dateien - ein von Microsoft entwickelter Audio-Codec zur verlustbehafteten Datenkompression. Wegen des in WMA integrierten Kopierschutzes (DRM = Digital Rights Management) liefern viele Musikdienste lieber in WMA- als in MP3-Verpackung.
Der C 545 BEE will sich aber keinesfalls als Low-Bit-Spieler verstanden wissen. Ein zuschaltbares Extra-Filter erlaubt sogar eine feine Abänderung im Klangbild bei CDs.Die Bedienung läuft beim NAD dank logisch gruppierter und gut lesbarer Tasten wie geschmiert.

Der NAD gibt sich eher klassisch. Ein kleiner Umspanner erweckt ihn aus dem Standby-Schlaf, die Sekundärwicklungen eines feisten Ringkerntrafos enden in zahlreichen Gleichrichtern und Spannungsstabilisatoren. Nicht weniger als fünf Sicherungen kappen die Stromzufuhr, wenn in irgendeiner Ecke des Players ein Kurzschluss droht.
Der neue NAD basiert auf dem 1/04 getesteten Player-Highlight C 542. Im Newcomer besetzt jetzt ein 24-Bit-Konverter der amerikanischen Halbleitermanufaktur Burr-Brown die Schnittstelle zwischen der Digital- und der Analogwelt. Die nachfolgenden Verstärkerstufen basieren auf für Audio-Anwendungen entwickelten Operationsverstärkern desselben Herstellers. Eng tolerierte Metallfilm-Widerstände in den Analogsignal-Verarbeitungsstufen garantieren, dass der NAD seine Soll-Eigenschaften langzeitstabil einhält.
Die Dokumente aus dem Messlabor unterstreichen nochmals die Unterschiede zwischen den Playern. Aus dem zugeschalteten Filter resultiert beim NAD ein leichter Höhenabfall im Frequenzgangschrieb. Beim Harman endet die Linie erst etwas über 40 kHz, wenn die Digitaleingänge das Mess-Signal entgegennehmen. Vorbildlich: Der Jitter, also zeitliche Unpässlichkeiten im Analogsignal, liegt bei beiden extrem niedrig.
Im Hörraum zeigte sich: Der NAD bildete die Aufnahmeräume kompakter ab als der Harman, verlieh den Handlungen auf der Bühne aber deutlich mehr Fluss. Der Bass wirkte straffer, die Klangfarben der Instrumente intensiver. Die Jury wünschte sich ab und zu etwas mehr Präsenz und Griffigkeit, besonders bei zugeschaltetem Filter: Es bremste den NAD etwas aus. In weiteren Vergleichen zeigte sich der Cambridge Azur C 640 V 2 (3/06, 54 Klangpunkte) als adäquater Gegner: Er verlieh Gitarren mehr Eleganz und bildete Stimmen schlanker ab, der NAD koppelte dafür die einzelnen Akkorde und Instrumentierungen nahtloser.

Klarer Gewinner im Paarlauf NAD/Harman war der C 545 BEE. Schade vor allem, dassder HD 990 in tieferen Klangregionen etwas die Flügel hängen ließ. Aber es standen ja noch weitere Hördurchgänge bevor.
Vor allem war zu klären, ob der Harman über seine symmetrischen Ausgänge mehr Klangpunkte erreicht. Im Vergleich Symmetrisch contra Cinch sorgte die XLR-Verbindung für etwas geschmeidigere Bewegungen. Hatte zuvor die Stimme der britischen Folkrock-Legende Richard Thomson (von der CD "Across A Crowded Room") etwas rau und statisch geklungen, verschwanden über die XLR-Ausgänge die harschen Spitzen. Die Läufe von dem Stück "Fire In The Engine Room" gewannen an Dramatik, der Bass wurde straffer. Doch atmosphärische Klänge, etwa von Loudon Wainwrights "Social Studies", setzte nach wie vor der NAD blumiger in Szene.
NAD C 545 BEE
NAD C 545 BEE | |
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Hersteller | NAD |
Preis | 550.00 € |