Testbericht

Denon AVC-A1 HD

10.6.2008 von Redaktion connect und Bernhard Rietschel

Es gibt keine Tonformate, keine Wiedergabesituationen, ganz allgemein keine noch so komplizierten Aufgabenstellungen, denen der Denon AVC-A 1 HD nicht gewachsen wäre.

ca. 2:20 Min
Testbericht
  1. Denon AVC-A1 HD
  2. Datenblatt
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© Archiv

Nach dem Vorgänger 1 XV (AUDIO 2/05), einem 7000-Euro-Wahnsinns-Amp mit zehn Endstufen, der zum Beispiel zwei Kinos gleichzeitig mit unterschiedlichen 5.1-Tonspuren beschallen konnte, wirkt der 1 HD fast vernünftig. Er ist von 44 auf "nur" 29 Kilo geschrumpft, die Endstufenzählung endet wieder bei den üblichen sieben. Diese sind dafür noch flexibler einsetzbar als bisher. Letztlich kann jede Endstufe jede beliebige Rolleim Mehrkanal-Konzert, im Vier-Zonen-Multiroom-Betrieb oder im Bi-Amping-Team spielen.

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Sechs HDMI-Eingänge (oben) reichen ewig. Darunter Koax-Inputs, auch in elektrisch korrekter BNC-Version, sowie DenonLink, das mit Denon-Blu-ray-Spielern den HD-Tontransport verbessern sol
© H.Härle

Die Zahl der kontrollierbaren Kanäle ist größer als die der Endstufen: Neun Vollbereichs- und drei einzeln konfigurierbare Subwoofer-Signale (etwa für Stereo-Sub plus spezielle "Buttkicker", die direkt aufs Sitzmobiliar wirken) kann die interne Vorstufe handhaben - und dabei alle Kanäle unter das Regiment des jüngsten Audyssey-Einmessprogramms stellen, das aus acht Messpositionen Daten sammelt. Eine Funktion ist hier neu: "Audyssey Dynamic EQ", eine Art High-End-Loudness, welche die ohnehin schon komplexen Korrektureingriffe unter Berücksichtigung der pegelabhängigen Hörkurven für jede mögliche Lautstärkestufe individuell einstellt. Und das natürlich auch mit den neuen HD-Tonformaten Dolby True HD und DTS-HD Master, wobei deren gigantisch hohe Auflösung von bis zu 8 mal 24 Bit / 192 kHz voll erhalten bleibt.

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Der Blick in das beeindruckende Innenleben
© H.Härle

Gerüstet für die Zukunft

Videosignale - egal, ob sie analog oder per HDMI eintreffen - kann der Denon mit einem der besten Bildprozessoren veredeln, die der Markt hergibt: dem Realta von Silicon Optix. Dessen fein justierbare Konturenschärfung und Rauschunterdrückung erlaubt auf HD-Beamern und Plasmas auch mit konventionellen Bildquellen verblüffende Ergebnisse.

Aber nicht nur auf dem Videoschirm, auch auf dem PC gibt's vom Denon was zu sehen: Wie der Yamaha generiert er, sofern er mit einem LAN- oder WLAN-Netzwerk verbunden ist, seine eigene, über einen Internetbrowser aufrufbare Webseite, über die sich alle Einstellungen ebenso erledigen lassen wie über das hervorragend übersichtliche, mehrsprachige On-Screen-Menü. Privatkino-Chefs könn-ten diesen Kontroll-Schleichweg zum Beispiel nutzen, um während des Films vom Publikum unbemerkt Einstellungen zu verändern.

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Über die Konfigurations-Webseite des 1 HD lassen sich komplette Setups mit allen Details auf dem PC sichern - und von dort auch wieder laden.
© H.Härle

In der Hauptsache dient die Netzwerkfähigkeit aber dem Streaming von Musikdateien aus dem Internet (mit riesigem, über den "Radio Denon"-Dienst komfortabel verwaltbarem Angebot)  und von PC-Festplatten - was mit dem 1 HD, wie schon mit den kleineren Modellen 3808 und 4308, super funktionierte.

Aus heutiger Sicht gibt es keine Tonformate, keine Wiedergabesituationen, ganz allgemein keine noch so komplizierten Aufgabenstellungen, denen der Denon AVC-A 1 HD nicht gewachsen wäre.

Hörtest

Mit einem schönen Ausschnitt aus dem japanischen Anime-Kunstwerk "Ghost In The Shell 2 - Innocence" kam zunächst Dolby True HD aus dem Blu-ray-Player. Der Denon gab den nicht unkritischen, weil sehr präsent aufgenommenen Kinder-Chor mit enormer Disziplin und einer Auflösung wieder, die es ermöglichte, mühelos jede einzelne Stimme der vielköpfigen Sängerschar mitzuverfolgen. Umso stärker und Gänsehaut-intensiver war der Kontrast, als die mächtigen japanischen Trommeln losdonnerten: Vielleicht träumen einfachere AV-Receiver in den Tiefen ihrer DSP-Neuronen von solch überirdischem Schub - umsetzen können sie nur eine Ahnung davon.

Ganz ähnliche Klangcharakteristika zeigte der Verstärker auch mit konventionellem Digital-Surround -das übrigens in beiden Fällen besser, weil feiner und sanfter klang, wenn statt der HDMI-Leitung ein zusätzliches, klassisches Koax-Digitalkabel die Daten transportierte. Eine Spur herber im Ton und weniger subtil ausdifferenziert, entfaltete der Denon nicht ganz die halluzinogene Wirkung des Natürlichkeitswunders von Yamaha.

Denon AVC A 1 HD

Denon AVC A 1 HD
Hersteller Denon
Preis 5500.00 €
Wertung 108.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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