Homematic IP Glastaster im Test: Edler Taster fürs Smart-Home
Echtglas statt Plastik: Der Glastaster von Homematic IP bringt ein Premium-Design ins Smart Home. Ob sich die Investition lohnt, zeigt unser Test.

Technisch und nüchternes Design – mit diesem Etikett kämpfte eQ-3 lange Zeit. Seine Smart-Home-Lösungen Homematic und Homematic IP galten zwar als funktional, wirkten aber eher nüchtern. Dass es auch anders geht, beweist der Hersteller jetzt endgültig mit der Homematic IP Glasserie: Die Serie...
Technisch und nüchternes Design – mit diesem Etikett kämpfte eQ-3 lange Zeit. Seine Smart-Home-Lösungen Homematic und Homematic IP galten zwar als funktional, wirkten aber eher nüchtern.
Dass es auch anders geht, beweist der Hersteller jetzt endgültig mit der Homematic IP Glasserie: Die Serie umfasst bislang einen Glastaster sowie Wandthermostate mit und ohne CO₂-Sensor – jeweils mit passenden Glasrahmen. Alle Komponenten gibt es in Weiß und Schwarz.
Wir haben uns den weißen Glastaster für knapp 130 Euro und den dazugehörigen 1-fach-Glasrahmen für knapp 30 Euro angeschaut. Mit insgesamt 160 Euro kostet die Kombination deutlich mehr als vergleichbare Homematic IP-Taster ohne Glas.

Wie hochwertig ist der Glastaster im Vergleich?
Käufer dürfen sich auf Premium-Qualität freuen: Die Taster bestehen aus Echtglas, fühlen sich wertig an und müssen den Vergleich mit Produkten von Gira, Jung oder Busch-Jaeger nicht scheuen.
Doch auch technisch überzeugt der Glastaster. Er wird fest mit dem Strom verbunden anstelle eines gewöhnlichen Schalters montiert. Neben einem Relais-Ausgang zum Schalten von Lampen oder anderen Verbrauchern verfügt er über einen Nebenstelleneingang. Dort können Sie einen gewöhnliche Lichtschalter anschließen, um den Glastaster etwa in einer Wechselschaltung zu nutzen.
Wie flexibel lässt sich der Glastaster anpassen?
Flexibilität zeigt sich schon bei der Tastenanzahl – die lässt sich frei wählen. Über die Homematic IP-App bestimmen Sie, ob er ein, zwei oder vier verschiedene Tasten haben soll. Die Hintergrundbeleuchtung passt sich entsprechend an: Sie zeigt keine Linie, zwei vertikale, zwei horizontale oder vier Linien in Kreuzform.
Wann und wie hell die Linien leuchten, können Sie ebenfalls festlegen. So strahlt die Hintergrundbeleuchtung etwa nur nachts als Orientierungslicht, bleibt tagsüber aber dunkel, das spart Strom.
Was steckt hinter der Quick-Action-Funktion?
Unabhängig von der Tastenkonfiguration können Sie zusätzlich eine sogenannte Quick Action definieren: Damit lösen Sie eine Aktion aus, wenn Sie mit der ganzen Hand auf den Glastaster tippen und alle vier Bereiche berühren. Betätigen Sie eine Taste, leuchten die angrenzenden Linien und bei Zwei-Tasten-Konfiguration zusätzlich die Mittellinie kurz auf. Ein haptisches Feedback oder einen Klick-Ton gibt es nicht.

Wie funktioniert die Einrichtung der Tasten in der App?
Was die Quick Action und die einzelnen Tasten auslösen, definieren Sie über die Homematic IP-App. Die Konfiguration funktioniert, braucht aber Einarbeitungszeit. Ein Beispiel: Sie haben festgelegt, dass der Glastaster nur zwei Tasten links und rechts haben soll. In der App heißen diese Tasten zunächst „Taste (4)" und „Taste (5)". Wo die Tasten sitzen, sehen Sie erst im Bereich „Kanalbilder anzeigen".
Soll die linke Taste (4) den integrierten Relais-Ausgang mit angeschlossener Lampe schalten, dann tippen Sie in der App auf „Taste (4)", wählen „Zuordnung" und danach unter „Licht und Beschattung" die Option „Steuert angelernte Aktoren". Anschließend vergeben Sie einen Namen für den Kanal, zum Beispiel „Taste links".
Wie weisen Sie den Tasten ihre Funktionen zu?
Um eine Aktion zu definieren, tippen Sie auf Schaltgruppe und lege eine neue an. In unserem Fall nennen wir sie „Kaminzimmer Licht“ – in diesem Raum befinden sich unser Glastaster und unsere angeschlossene Lampe. Als „Auslöser" wählen Sie nun die „Taste links", als „Empfänger / gruppierte Geräte" den Relais-Ausgang des Glastasters. Voraussetzung: Beim Relais-Ausgang haben Sie vorher festgelegt, dass Sie ihn zum Schalten von Verbrauchern verwenden möchten.
All diese Schritte sind nötig, nur um mit dem Glastasters das integrierte Relais zu schalten. eQ-3 hätte das etwas einfacher gestalten können. Ähnlich gehen Sie vor, um Aktionen für die anderen Tasten zu definieren.
Alternativ nutzen Sie die „Automatisierungen" auf Basis von Wenn-Dann-Regeln. Der Nachteil: Hier kommunizieren die Geräte nicht direkt miteinander. Die Befehle laufen über die Home Control Unit oder – beim Access Point – über die Homematic IP-Cloud.
Fazit: Für wen lohnt sich der Homematic IP Glastaster?
Mit dem Homematic IP Glastaster streift eQ-3 endgültig das Image des Herstellers ab, der nur für Technik-Enthusiasten produziert. Einzig die Konfiguration des Tasters könnte weniger technikaffine Nutzer noch vor die eine oder andere Hürde stellen.