Huawei ShotX im Test
Mehr zum Thema: HuaweiHuawei legt mit dem ShotX das erste Smartphone mit drehbarer Kamera vor. Doch bringt der Newcomer neben Selfie-Fans auch Technik-Enthusiasten zum Jubilieren? Wir haben das Smartphone getestet.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich ein Smartphone-Hersteller dem trendigen Thema Selfies im Besonderen annehmen würde. Den Titel "Selfie-König" hat sich nun Huawei mit dem ShotX für 349 Euro (UVP) gesichert. Das Android-5.1.1-Modell kann mit einer um 180 Grad drehbaren Kameraein...
Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich ein Smartphone-Hersteller dem trendigen Thema Selfies im Besonderen annehmen würde. Den Titel "Selfie-König" hat sich nun Huawei mit dem ShotX für 349 Euro (UVP) gesichert. Das Android-5.1.1-Modell kann mit einer um 180 Grad drehbaren Kameraeinheit aufwarten und erfüllt so die Träume aller Selfshot-Fetischisten, die sich für ihre Eigenporträts schon immer eine besonders gute Bildqualität gewünscht haben.
Drehbare Kamera
Eine clevere Lösung, allerdings wies die Mechanik des Testgerätes bereits etwas Spiel auf - wie das bei häufiger Nutzung nach einem Jahr Betrieb aussieht, kann nur ein Dauertest klären.
Wird die Kamera nach vorne geklappt, startet automatisch der Selfie-Modus und bietet neben einer Verschönerungsfunktion, mit der man das Bild retuschieren kann, auch Make-up für die virtuelle Schminke. Als Auslöser kann auch der Fingerprintsensor dienen, was im Alltag wirklich praktisch ist.

Die 13-Megapixel-Kamera schießt bei guten Lichtverhältnissen auch gute Bilder. bei schwachem Licht nimmt die Qualität, wie bei Smartphones üblich, deutlich ab. Die Ausstattung kann sich mit flottem Autofokus und Doppel-Blitz mit unterschiedlichen Farbtemperaturen sehen lassen.
Auch softwareseitig hat das ShotX einiges zu bieten. So gibt es diverse Modi, etwa für HDR- und Panorama-Aufnahmen, zudem eine Gesamt-Fokusaufnahme, bei der der Schärfebereich nach der Aufnahme festgelegt werden kann. Das Menü der Kamera hält weitere zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten bereit.
Clever gelöst: Fingerprintsensor an der Seite
Das Smartphone ist in Weiß und Gold erhältlich und macht beim Erstkontakt haptisch einen recht ordentlichen, aber nicht überragenden Eindruck. Das Kunststoffgehäuse ist fehlerfrei verarbeitet und besitzt eine hübsche Metalleinfassung. Allerdings steht der etwas raue Geräterahmen vorne wie hinten leicht über, was zu einem etwas unangenehmen Gefühl beim Bedienen des ShotX führt.
Auf der rechten Geräteseite sind zwei sauber eingelassene Slots zu finden. Davon ist einer als Hybrid-Variante ausgeführt und nimmt entweder eine zweite SIM-Karte oder alternativ eine Micro-SD-Speicherkarte entgegen. Huaweis ShotX ist also auch als waschechtes Dual-SIM-Smartphone zu nutzen. Der Hybridslot versteht sich allerdings lediglich auf GSM-Funk, LTE bleibt der Hauptkarte vorbehalten.
Auffällig: In die linke Geräteseite hat Huawei einen Fingerprintsensor integriert, was in dieser Preisklasse wahrlich keine Selbstverständlichkeit ist. Die Anordnung des Sensors ist wirklich clever gewählt, denn so kann man das Smartphone ganz bequem einhändig mit dem linken Daumen oder mit dem rechten Zeigefinger entsperren - je nachdem, in welcher Hand das gute Stück gerade liegt. Dies funktioniert auch direkt aus dem Standby-Betrieb heraus - beim Testgerät stets zuverlässig und fehlerfrei.
Features auf Mittelklasseniveau
Doch nicht nur beim Fingerprintsensor zeigt sich Huawei in Geberlaune, auch bei der Wahl der IPS-Anzeige gibt es nichts zu kritisieren. So besitzt das ShotX ein mit 5,2 Zoll in der Diagonalen üppig dimensioniertes Full-HD-Display, das eine brillante Darstellung der Inhalte bietet und mit 428 cd/ m2 auch in puncto Strahlkraft auf ganzer Linie überzeugen kann..

Nicht von schlechten Eltern ist zudem die Mittelklasse-Plattform Snapdragon 616 von Qualcomm. Die 64-Bit-Einheit MSM8939 wartet mit acht bis zu 1,5 GHz schnellen Kernen auf und wird von satten 2 Gigabyte Arbeitsspeicher unterstützt. Der für den Besitzer frei verfügbare interne Speicher betrug beim Testgerät allerdings nur etwas knappe 9 GB. Kommt das ShotX im Dual-SIM-Betrieb zum Einsatz, muss man mit dem Platz haushalten.
Die restliche Hardware-Ausstattung bewegt sich ebenfalls auf Mittelklasseniveau. Alles wichtige ist vorhanden - etwa LTE, HSPA+ und Bluetooth, allerdings meist nicht in der aktuellsten Ausbaustufe. So muss man sich beim ShotX mit LTE Cat4, b/g/n-WLAN und Bluetooth 4.0 begnügen. NFC fehlt komplett. Im Alltag ist dies freilich weniger tragisch als bei der Bepunktung im connect-Labortest
Simple Bedinung, stark im Labor
Überzeugen kann die hauseigene Nutzeroberfläche Emotion UI 3.1, die mit hübschen Icons die intuitive Bedienung erlaubt. Lediglich der Verzicht auf das Hauptmenü ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig. Dafür kann man seine Apps auch auf den Startscreen-Ebenen in mehreren Ordnern sortieren, um den Überblick zu behalten. In dem vorgegebenen Ordner "Werkzeuge" finden sich von Haus aus allerhand Goodies wie eine Taschenlampe, ein Spiegel und eine Lupe. Sogar ein UKW-Radio hat das ShotX an Bord.
Dass die Huawei-Ingenieure bei allem Selfie-Hype auch die wichtigen Basisfunktionen eines Smartphones im Auge behalten haben, zeigt das ShotX im Labor. Hier lieferte das Gerät eine tadellose Vorstellung ab und sorgte mit einer Laufzeit von sieben Stunden im Displaybetrieb und Gesprächszeiten von knapp 25 Stunden im GSM- und 8:40 Stunden im UMTS-Einsatz für gute Ergebnisse. Auch bei den restlichen Messungen war das ShotX auf der Höhe und lieferte eine saubere Akustikmessung und durch die Bank starke Sende- und Empfangseigenschaften ab.
Fazit
Mit dieser tollen Gesamtperformance und den starken 420 Punkten ist das ShotX nicht nur für Selfie-Fans ein sehr interessantes Smartphone. Die runde Ausstattung mit guter Kamera, das feine Display und die tadellosen Messwerte machen das Huawei ShotX zu einem interessanten Allrounder.