LG Class im Test
Mehr zum Thema: LGLG legt mit dem Class sein erstes Metall-Smartphone vor, das mit 249 Euro noch dazu sehr günstig ist. Ein schickes Schnäppchen – oder haben die Koreaner an empfindlichen Stellen den Rotstift angesetzt? Der Test zeigt es.

Lange hat sich LG geziert, doch nun haben die Koreaner ebenfalls ein Metall-Smartphone im Portfolio. Doch nicht nur das edle Material sorgt beim Class für leuchtende Augen, auch das Preisschild erfreut: Mit 249 Euro greift LG die Smartphone-Mittelklasse an. Ob das Class der Klassenprimus wird? ...
Lange hat sich LG geziert, doch nun haben die Koreaner ebenfalls ein Metall-Smartphone im Portfolio. Doch nicht nur das edle Material sorgt beim Class für leuchtende Augen, auch das Preisschild erfreut: Mit 249 Euro greift LG die Smartphone-Mittelklasse an. Ob das Class der Klassenprimus wird? Schauen wir, was der Test ergibt.
Eleganter Look trifft kühles Metall
Die LG-Designer haben sich jedenfalls mächtig ins Zeug gelegt. Speziell bei der Frontansicht ist den Koreanern eine eigenständige Optik gelungen, die sich wohltuend vom üblichen Einheitslook in dieser Preisklasse absetzt. Das Class ist in Silber und Gold erhältlich und nimmt die Gehäusefarbe auch in seiner feinen Displayumrandung auf. Die Flanken und die Displayabdeckung aus Gorilla-Glas 3 sind sanft abgerundet, was einen 3D-Effekt ergibt. Das sieht nicht nur todschick aus, sondern fasst sich auch richtig gut an.
Ein Unibody-Gehäuse, wie es in der Premiumklasse anzutreffen ist, bietet das LG Class allerdings nicht: Auf der Rückseite sind zwei Kunststoffabdeckungen sichtbar - für die Antennen ist das von Vorteil, da sie Plastik einfacher durchdringen und so besser Kontakt zum Mobilfunknetz halten können. Zu den Labormessungen später mehr. Wie bei allen Modellen mit Metallgehäuse sollte man auch beim LG Class darauf achten, das Smartphone nicht ungeschützt neben dem Schlüsselbund in der Hosen- oder Handtasche zu verstauen - sonst muss man sich über Kratzer nicht wundern.

Feine Anzeige, simple Bedienung
Davor ist das 5 Zoll große Display dank der Gorilla-Glas-Abdeckung weitgehend geschützt - sofern man nicht gerade mit Gewalt einen harten Gegenstand über den Screen zieht. Auch sonst gefällt der IPS-Bildschirm mit HD-Auflösung und einer Helligkeit von bis zu 474 cd/m2. Damit lassen sich die Inhalte, die scharf und farbecht dargestellt werden, auch bei direkter Sonnenenstrahlung problemlos ablesen.
Zudem überzeugt die einfache Bedienung über die LG-eigene Benutzeroberfläche. Sie ermöglicht auch ohne Vorkenntnisse die intuitive Bedienung des Class und bietet für den fortgeschrittenen Nutzer zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten. Diese reichen vom Startscreen über das Hauptmenü bis bin zur Darstellung im Einstellungsmenü. Auch die verwendete Schrift lässt sich anpassen.
Runde Ausstattung, gute Kamera
Aus der Kategorie "Massenware" stammt die Plattform des Class - angesichts des attraktiven Preises war auch kein High-End-Prozessor zu erwarten. So verrichtet hier der Qualcomm-Chip MSM8916 mit vier 1,2 GHz schnellen Kernen und 1,5 GB Arbeitsspeicher seinen unauffälligen Dienst. Hardcore-Gamer werden damit nicht glücklich, doch für die üblichen täglichen Anwendungen reicht die Performance des Android-5.1.1- Modells locker aus. Zumal sich LG mit 16 Gigabyte internem Speicher, von denen beim Testgerät satte 10,3 GB zur freien Verfügung stehen, durchaus spendabel zeigt. Über einen Micro-SD-Slot an der Geräteseite kann man die Kapazität um maximal 128 GB erweitern.
Die restliche Ausstattung bewegt sich auf dem üblichen Mittelklasseniveau. So beherrscht das Class Quad-Band-GSM und -UMTS sowie die mobilen Datenbeschleuniger LTE und HSPA+. Softwareseitig gibt es die bekannten LG-Goodies: Das Gerät lässt sich durch Klopfen aufs Display entsperren, mit der Notizfunktion Quick Memo+ kann man Gedankenblitze und Erinnerungsstützen festhalten, der gelungene Musicplayer samt Hi-Res-Audiowiedergabe und ein UKW-Radio mit RDS-Funktion sorgen für hochwertige akustische Unterhaltung.

Gute Kamera
Richtig auftrumpfen kann das Class jedoch mit seiner 13-Megapixel- Kamera. Die liefert bei Tageslicht eine richtig gute Bildqualität und selbst bei schwacher Ausleuchtung des Motivs noch akzeptable Ergebnisse. Auch die Kameraausstattung ist mit Fotolicht, flottem Autofokus sowie HDR- und Panoramafunktion up to date. Die Frontkamera löst mit üppigen 8 Megapixeln auf und bringt neben einer Gesten- und Sprachsteuerung auch eine Intervallaufnahme mit, die die Selfie-Produktion erleichtert: Das Class schießt mehrere Aufnahmen in Folge, aus denen man dann das beste Selbstporträt auswählen kann. Videos nehmen beide Kameras in Full-HD-Auflösung auf.
Souveräner Auftritt im Labor
Stehen noch die Ergebnisse aus unserem Messlabor aus. Besonders spannend: Wie steht's um die Ausdauer? Denn mit seinem recht kleinen 2050-mAh-Akku ist das LG Class nominell etwas schwach auf der Brust. Doch die Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet: Die Ausdauermessungen liegen mit über 20 Stunden Gesprächszeit im GSM-Betrieb und etwa sieben Stunden im praxisnahen Mischbetrieb im grünen Bereich. Lediglich die UMTS-Gesprächszeit fällt mit 5:40 Stunden unterdurchschnittlich aus.
Auch bei den Sende- und Empfangsmessungen gibt es hauptsächlich Positives zu berichten. Im wichtigen LTE- und UMTS-Betrieb holte das Class die volle Punktzahl; nur im GSM-Netz funkt es nicht ganz stabil. Auch die Akustik ist nicht ganz astrein.
Fazit
Sei's drum, die Mission ist jedenfalls gelungen: Mit dem Class hat LG ein attraktives Smartphone in der Mittelklasse platziert, das deutlich teurer aussieht als es tatsächlich ist. Ein guter Fang, nicht nur für Schnäppchenjäger.