Bluetooth-Lautsprecher
Logitech Ultimate Ears Boom im Praxistest
Die UE Boom von Logitech verbindet sich via Bluetooth mit bis zu acht Quellen. Wie stabil der Lautsprecher auch im Außeneinsatz ist, haben wir getestet.

Die erste Frage, die man sich bei der Ulitmate Ears Boom von Logitech (wobei Logitech als Hersteller nur noch ganz dezent auf dem Boden der Pappverpackung auftaucht) stellt: wie bekomme ich das Ding eigentlich aus seinem zweifellos hübschen, aber scheinbar rundumversiegelten Pappsilo? Eine Art mittlerer Intelligenztest, der auch und gerade Testredakteure ins Schwitzen bringen kann: Wer quasi täglich Boxen und Verstärker aufschraubt, wird doch bitte auch mit einer Umverpackung umgehen können, oder?
Es klappt dann auch, leider nicht komplett unfallfrei (für die Verpackung). Kleiner Tipp: erst oben den Deckel rausziehen, dann von unten schieben. Das freigelegte Plastikrohr lässt sich mühelos öffnen und offenbart den laut Logitech "ersten Social Music Player" der Welt: Ein akkubetriebener Bluetooth-Speaker im Dosenformat.

Logitech UE Boom: Funktion
Sozial, weil er jedem Bluetooth-fähigen Abspielgerät als Wiedergabestation zur Verfügung steht, sozusagen klassen- und markenübergreifend, und zwar sofort, direkt aus der Verpackung. Laptops, Tablets und Smartphones verbinden sich per Kurzstreckenfunk direkt mit der Boom - eine kleine weiße LED und ein origineller Bestätigungston signalisieren eine erfolgreiche Paarung.
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Will ein zweiter Teilnehmer seine auf dem Handy gespeicherte Musik mit der Umwelt teilen, reicht ein Druck auf die Bluetooth-Taste, damit die Boom nach dem nächsten Sender Ausschau hält - untermalt von einem nicht minder kreativen Dschungel-Bongo-Getrommel. Alles fix und unkompliziert und klappt mit bis zu acht unterschiedlichen Bluetooth-Quellen. Neueste Mobilgeräte mit NFC (Near Field Communication)-Modus können sich sogar ganz ohne Tastendruck formlos mit der Boom bekannt machen.

Logitech UE Boom: Klang
Sozial ist die Ultimate Ears Boom (Preis: 200 Euro) aber auch, weil das Dosenformat nicht nur originell und dank abwaschbarer und wasserfester Kunststoffhaut quasi überall einsetzbar ist (selbst quer liegend), sondern die Musik auch rundherum verteilt. Tatsächlich lässt sich der kleine Speaker stellen, legen, drehen und sogar werfen, währenddessen aber ganz bestimmt nicht bei der Musikwiedergabe stören. Und das Klangbild bleibt absolut stabil - egal wo man selbst oder der Lautsprecher stehen mag. Selbst größere Entfernungen sind kein Problem - die Boom kann dermaßen laut aufspielen, dass eher iPhone oder Nachbarn aufgeben, bevor sich der Lautsprecher auch nur ein leises Kratzen anmerken lässt. Und dies - laut Herstellerangaben - per Akku bis zu 15 Stunden lang.
Dazu stecken in der Boom jede Menge digitaler Finessen und ein akustischer Trick: Zwei Mittelhochtöner regen auch noch zwei passive Membranen an, die wiederum für Bass und Fülle sorgen. Ein DSP sorgt für den Rest und die Abstimmung auf die Umgebung - die man mittels eigener App einstellen kann. Dank "UE Boom" App vermag man sogar zwei Booms kabellos zu einem Stereo-Paar vereinen und dann im richtigen HiFi-Stereo-Modus hören. Aufladen lässt sich die Boom übrigens per USB-Kabel an Buchse oder Steckdose und selbst iPod Nanos oder andere funklose Player dürfen über den Mini-Klinkenstecker andocken.

Fazit
Ultimate Ears, eigentlich bekannt durch Kopfhörer und Produkte für professionelle Studio- und Bühnenanwendungen, haben sich unter der Führung von Logitech bei der Boom nicht lumpen lassen. Sie trifft genau den Nerv einer Zielgruppe, die viel Wert auf Mobilität und sozialen Austausch legt, aber auch guten Klang zu schätzen weiß. Denn der ist sehr sauber, stabil und erstaunlich intensiv, mit viel, aber nicht vulgärem Bass und unaufdringlicher, lange hörbarer Abstimmung. Mit 200 Euro ist sie ganz bestimmt nicht der günstigste mobile Lautsprecher, aber dafür einer der originellsten, hervorragend verarbeitet und sicher auch einer der bestklingenden.