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Technik. Tests. Trends.
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Testbericht

Musical Fidelity Primo

Dass Verstärker ab einem bestimten Qualitätsniveau mehr oder weniger gleich klingen müssten, hat eine gewisse Logik. Statt jedoch diesem utopischen "Punkt der verschwindenden Unterschiede" näherzukommen, scheint man sich mit zunehmendem Aufwand eher von ihm zu entfernen.

Autoren: Redaktion connect und Bernhard Rietschel • 20.10.2009 • ca. 1:05 Min

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© Archiv
Inhalt
  1. Musical Fidelity Primo
  2. Datenblatt

Viele Jahrzehnte gesammelter Hörtesterfahrung lehren vor allem eines: Je einfacher und kompromissbehafteter HiFi-Geräte sind, desto diffuser wird ihre klangliche Ausprägung, desto weniger scheinen sie sich festlegen zu lassen, und desto schwieriger sind sie auseinanderzuhalten....

Viele Jahrzehnte gesammelter Hörtesterfahrung lehren vor allem eines: Je einfacher und kompromissbehafteter HiFi-Geräte sind, desto diffuser wird ihre klangliche Ausprägung, desto weniger scheinen sie sich festlegen zu lassen, und desto schwieriger sind sie auseinanderzuhalten.

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Das Innengehäuse aus Stahlblech schirmt besser als der eher kosmetischen Zwecken dienende Aludeckel.
© Herbert Härle, Hersteller

Auch die Vollverstärker-Spezialisten von Musical Fidelity können echten High End in Form des reinen Vorverstärker Primo, der wie sein Leistungs-Kollege in England gebaut wird und nicht, wie die kleineren Musical-Instrumente, in Fernost. Im Primo lebt Michaelson sein altes Faible für Röhren-Vorverstärker aus, und zwar in Saus und Braus: 14 Doppeltrioden des Typs ECC-81 stecken in einem Primo. Dass es so viele geworden sind, hat aber nichts mit Maßlosigkeit zu tun, sondern eher damit, dass Michaelson den Primo einerseits komplett symmetrisch baut, andererseits Rauschabstand, Stromlieferfähigkeit und Lebensdauer der Röhren durch paarweise Parallelschaltung erhöht. Der Primo pflegt die Musik ohne Halbleiter, ohne Über-Alles-Gegenkopplung und komplett in Class A - eine technische Tour de Force und damit ganz im Geiste der ähnlich kompromisslosen AMS-Endstufe.

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Alle Eingänge sind in Cinch und XLR vorhanden.
© Herbert Härle, Hersteller

Wenn die Musical-Leute ihrem Preamp im PR-Text eine free, open quality with a huge, wide, deep image zuschreiben, hat das ausnahmsweise sogar Gehalt. Statt gleichzeitig alle Schlüsselreiz-Knöpfe drücken zu wollen, werben sie gezielt mit nur einer Eigenschaft. Jener, die auch der Autor dieses Tests als besonders herausragend empfand: Weite und Tiefe der Raumabbildung. Nach dem Audionet Pre1 G3 angeschlossen, ist der Zugewinn an Raumgefühl, an Abbildungs-Genauigkeit und Plastizität durch den Primo so mühelos greifbar, dass man wirklich nicht lange hin- und herwechseln muss. Man muss auch die Musical-PR vorher nicht gelesen haben.

Musical Fidelity Primo

Vollbild an/aus
Musical Fidelity Primo
Musical Fidelity Primo
HerstellerMusical Fidelity
Preis7800.00 €
Wertung125.0 Punkte
Testverfahren1.0