Roborock Saros 10R im Test: Superflacher Supersauger
Der Saros 10R hat mit sehr guten Leistungen in fast allen Bereichen überzeugt. Was ihn im Detail auszeichnet, klärt unser Test.

Das Niveau, das Saug- und Wisch-Roboter mittlerweile erreicht haben, ist beeindruckend. Ganz vorne in der Topliga spielt Roborock mit seiner neuen Saros-Serie, die mit einigen Innovationen aufwartet. Navigation und Hinderniserkennung top So geht der Saros 10R (Preis: 1449,99 Euro, Marktstart 3. Mär...
Das Niveau, das Saug- und Wisch-Roboter mittlerweile erreicht haben, ist beeindruckend. Ganz vorne in der Topliga spielt Roborock mit seiner neuen Saros-Serie, die mit einigen Innovationen aufwartet.
Navigation und Hinderniserkennung top
So geht der Saros 10R (Preis: 1449,99 Euro, Marktstart 3. März) in Sachen Navigation andere Wege als die Konkurrenz: Statt einem LiDAR-Turm nutzt Roborock das hauseigene StarSight-System, das wir erstmals beim Qrevo Slim kennengelernt haben (hier unser Test). Beim Newcomer kommt die verbesserte Version 2.0 zum Einsatz, die ein Doppelsender-Festkörper-LiDAR mit 3D-ToF-Sensoren und eine RGB-Kamera kombiniert. Damit erfasst der Saros 10R die Umgebung dreidimensional und erreicht laut Roborock die Genauigkeit von Software, die zur Gesichtserkennung genutzt wird. Noch grüßt einen der Sauger nicht mit Namen, aber die Leistungen bei der Navigation, der Kartierung und der Hinderniserkennung überzeugen auf ganzer Linie.
Flacher als der slimme Bruder
Weiterer Pluspunkt dieser Lösung: Der Saros 10R ist nur 7,98 Zentimeter hoch und damit einen Tick schlanker als der Qrevo Slim mit 8,2 cm. Er fährt also noch reibungsloser unter tiefe Möbel und macht auch unter Kommode, Sofa und Co klar Schiff. Dank der ausgefeilten Sensortechnologie schätzt er exakt ein, wo er reinpasst und wo nicht.
Angst um Kabel, Socken oder andere Teile muss man nicht haben – der Saros 10R erkennt und identifiziert Hindernisse mit seiner KI-gestützten RGB-Kamera zuverlässig. Haustiere erkennt er ebenfalls. Große Möbel oder Stuhlbeine sieht er auch nicht als Bumper, sondern fährt sie vorsichtig an und umrundet sie sorgfältig. Dabei greift der Saros 10R auf eine verbesserte seitliche Hinderniserkennung zurück, die selbst geschwungene Formen identifiziert und daran entlang reinigt. Dank LED, die sich bei Bedarf zuschaltet, funktioniert der Bot auch im Dunkeln.



Immense Saugkraft und anhebbares Chassis
Die Saugleistung ist mit 19.000 Pa immens: Für Parkett und Fliesen ist das überdimensioniert, auf Teppichen Gold wert. Die erkennt der Roborock dank Ultraschallsensoren an der Unterseite automatisch und schaltet den Booster zu – so holt er auch Schmutz hervor, der tief in den Fasern steckt. Lange Haare transportiert die zweiteilige Bodenbürste nach innen und saugt sie in der Mitte rückstandlos ein. Im Test mussten wir weder die Bodenbürsten noch die Aufhängung oder die Seitenbürste von Hand säubern. Letztere arbeitet statt mit drei mit zwei Armen, die so konzipiert sind, dass sie Haare mit Verve zur Bodenbürste schleudert, sodass sie keine Chance zum Verheddern haben.
Auf Hartböden ließ der Saros 10R im Test nahezu nichts liegen, auch auf Teppichen war die Saugleistung sehr gut.
Kann Mopps abkoppeln oder anheben
Inzwischen Standard in der Oberklasse: Der Saros 10R koppelt die Wischmopps im reinen Saugmodus ab und lässt sie in der Basis zurück. Alternativ kann er die Scheibchen um 12 Millimeter anheben, was er auch auf dem Weg zu einem ausgewählten Raum macht, den man wischen möchte. Bei der Feuchtreinigung zieht er dagegen die Bodenbürste und die Seitenbürste nach oben, damit diese nicht nass werden.
Mehr noch: Der Saros 10R kann sein Chassis um bis zu 10 mm anheben und Hindernisse wie Türschwellen oder Teppichkanten bis 3 Zentimeter Höhe überwinden; mit einer Stufe wie bei einer Schiebetür sind 4 cm möglich. Diese Funktion muss man allerdings in der App einstellen. Dabei sind die drei Räder unabhängig voneinander regelbar: Das Gehäuse lässt sich komplett, nur im vorderen Teil oder nur links bzw. rechts anheben. Mit der entsprechenden Vorgabe saugt der Roborock sogar Flokatis, ohne sich zu verfangen.



KI-gestützter SmartPlan oder eigene Regie
Zur Reinigung bietet die App zwei Möglichkeiten: den KI-Modus SmartPlan, der sich autark um die Reinigungsplanung kümmert, sprich Saugstärke sowie Wasserfluss selbst bestimmt. Dabei nutzt er einen Sensor auf der Unterseite, der den Verschmutzungsgrad des Bodens meldet. Er erkennt auch größere Mengen Flüssigkeit und sorgt dafür, dass die Bürsten bei der Überfahrt angehoben werden.
Trotz Intelligenz korrespondiert der SmartPlan nicht immer mit empfindlichen Böden wie geöltem Parkett. Hier empfiehlt sich der manuelle Modus, in dem man für jeden Raum eigene Vorgaben machen kann.
Ebenfalls gesetzt in der Oberklasse: die ausfahrbare Seitenbürste, die in Ecken und unter Überhängen kehrt. Der rechte Wischmopp tut es ihr gleich und schwenkt gleichfalls nach außen, um schwer erreichbare Stellen besser abzudecken. Das funktioniert nicht immer zu 100 Prozent passgenau, bietet aber einen deutlichen Mehrwert gegenüber Modellen, bei denen die Komponenten fest verbaut sind.



Smarte Basis reinigt mit 80 Grad heißem Wasser
Sind die Böden sauber, fährt der Bot zurück zur Basis. Das breite schwarze Dock mit auffälliger Spiegelfront ist nicht nur ein Hingucker, sondern Dreh- und Angelpunkt für den Roboter. Hier holt sich der Saros 10R in Rekordzeit frische Energie: In maximal 2,5 Stunden ist er wieder vollgeladen, je nach Füllstand des 6.400-mAh-Akkus. Die Basis saugt den internen Staubbehälter des Roboters (270 ml) leer. Zudem reinigt die Station die Mopps (und sich selbst) mit bis zu 80 Grad heißem Wasser, wobei sie automatisch Reinigungsflüssigkeit aus einem 590 ml fassenden frei befüllbaren Behälter beimischt – das entfernt selbst hartnäckige Flecken von den Textilaufsätzen. Anschließend werden diese mit 55 Grad heißer Luft trockengeföhnt. Das funktioniert super. Von Zeit zu Zeit muss man dennoch Hand anlegen und die Innenschale des Docks manuell ausspülen. Die lässt sich einfach entnehmen, sodass das unkompliziert zu erledigen ist.
Hat der Schmutzsensor unterwegs Saucenflecken oder ähnlich Böses entdeckt, fährt er zurück und lässt den internen Wassertank des Bots (69 ml) mit warmem Wasser füllen, um die Reinigungskraft vor Ort zu erhöhen. Eingetrocknete Flecken sind dennoch der Endgegner, frische Verunreinigungen kann der Roborock dagegen beseitigen.
Fazit: Starke Vorstellung
Mit dem Saros 10R hat Roborock einen tollen Saug-Wisch-Roboter im Programm, der mit innovativer Technik und praxisgerechten Features die Bodenreinigung nahezu in Eigenregie erledigt. Dank flacher Bauweise kommt er unter tiefe Möbel, dank schwenkbarer Seitenbürste und ausfahrbarem Mopp putzt er in Ecken und nah an Kanten. Navigation und Hinderniserkennung arbeiten zuverlässig und genau, die Saugleistung ist auch auf Teppichen top. Beim Wischen ist er wie die meisten Modelle bei frischem Schmutz auf Zack, bei eingetrocknete Flecken dagegen machtlos.
Der Saros 10R ist im Webshop von Roborock und bei Amazon erhältlich.