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Sony Xperia Z4 Tablet im Test

22.6.2015 von Inge Schwabe

Das Xperia Z4 Tablet ist noch dünner als sein Vorgänger und leichter als der letzte 10-Zöller von Sony. Und so scharf - da könnte sogar das iPad vor Neid erblassen. Wie schneidet das 10-Zoll-Tablet im Test ab?

ca. 4:15 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Sony Xperia Z4 Tablet
Sony Xperia Z4 Tablet
© Sony

Pro

  • hoher Schutz gegen Staub und eindringendes Wasser
  • hochauflösendes Display, gute Lesbarkeit bei Sonnenlicht
  • flache Bauform, ansprechendes Design
  • 32 GB Speicher
  • LTE CAT6
  • Telefonie
  • gute Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen
  • Speicher um bis zu 128 Gigabyte erweiterbar
  • HDMI (MHL)

Contra

  • keine LED
  • hoher Preis
  • keine Speichervarianten

Fazit

Leistung, Qualität und Design des Xperia Z4 Tablet lassen einen nur so mit der Zunge schnalzen. Gleichzeitig bleibt einem angesichts des saftigen Preises von 679 Euro erst mal die Spucke weg.


81,2%

Den Trick mit der eingesparten Luftschicht im Displayaufbau, durch den Tablets dünner und vor allem in der Sonne besser lesbar werden, hatte Sony bereits beim Xperia Z2 Tablet (Test) drauf. Apple ist beim iPad Air 2 (Test) inzwischen auch dahinter gekommen. In Sachen Auflösung hatte der Retina Screen des iPads lange die Nase vorn. Während Apple sich diesbezüglich aber quasi in Stillstand übt, löst das Sony-Tablet mittlerweile höher auf und ist trotz der Verteilung der 2560 x 1600 Pixel auf eine größere Fläche auch schärfer: Das 10-Zoll-Modell schafft eine Pixeldichte von 301ppi, Apple bei 9,7 Zoll 264 ppi.

Weitet man den Vergleich auf die Oberfläche aus, bleibt es bei einem Kopf-an-Kopf-Rennen: Insbesondere glänzen beide mit zusätzlichen Beschichtungen, um Fingerabdrücke einzudämmen. Was Sony auf der Vorderseite noch gut gelingt, klappt auf der Rückseite allerdings nicht ganz so sauber: Fingerfett und in der Tasche quer kommende Gegenstände hinterlassen ihre Spuren, die von Zeit zu Zeit beseitigt werden müssen.

Testsiegel connect sehr gut
Testsiegel
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Macht jeden Wasserspaß mit

Eine Besonderheit der Xperia-Z-Reihe ist vor allem ihr weitreichender Schutz gegen Staub und Wasser. Das Xperia Z4 Tablet genügt den Anforderungen der Schutzklasse IP65/IP68; zwei Ziffernpaare deshalb, weil das Xperia Z4 Tablet sowohl ein vollständiges Tauchbad als auch eine Reinigungsbehandlung unter fließendem Wasser unbeschadet übersteht und diese Prüfungen getrennt durchgeführt und bewertet werden. Insbesondere die Ziffer 5 für den Schutz gegen Strahlwasser aus beliebigem Winkel kann derzeit kaum ein anderes Smartphone oder Tablet vorweisen. Selbst Wearables werden von ihren Herstellern allzu oft mit dem Hinweis versehen, dass Spritzwasser beim Händewaschen nicht schadet, die Reinigung unter fließendem Wasser dagegen unterbleiben sollte. 

Die führende 6 in beiden Paaren drückt die Staubdichtigkeit aus, die 8 in der Zertifizierung nach IP68 gewährleistet, dass das Z4 Tablet auch über eine halbe Stunde hinaus im Wasser bleiben kann, ohne Schaden zu nehmen - das ist länger als die meisten Geräte, die eine Zertifizierung nach IP67 aufweisen. Die erlaubte Tiefe gibt Sony mit eineinhalb Metern an. Für einen Tauchgang reicht das freilich nicht. Man muss sich aber keine Sorgen machen, wenn man das Tablet als Spaßknipse oder zum Lesen mit an den Pool oder in die Wanne nehmen möchte.


Sony Xperia Z4 Tablet
Der hohe Schutz gegen Staub und Wasser ist eine der Stärken des Xperia Z4 Tablet. Auch im Home- Entertainment zeigt sich das Tablet stark.
© Sony

Anschlüsse: Besser zugänglich

Dabei hat Sony einen Makel der Vorgänger ausgemerzt: Deren Anschlüsse wurden allesamt mit Schutzklappen verschlossen, die bei Belegung derselben am Tablet herunterbaumelten. Während die SIM-Karte und die Speicherkarte nach wie vor auf diese Weise geschützt und auch optisch verborgen sind, ist es Sony gelungen, bei Audioausgang und Micro-USB-Anschluss den Schutz gegen Staub und eindringendes Wasser ins Innere zu verlegen. Dadurch kommen beide ohne Abdeckklappen aus, die bei der Verwendung von Kopfhörern und beim Laden folglich auch nicht mehr stören. Strom liegt an dem USB-Anschluss nicht mehr automatisch an; will man einen USB-Stick verwenden, muss man zunächst die Erkennung starten, entweder über das Usermenü oder im Systemmenü Xperia-Konnektivität.

Sony Xperia Z4 Tablet
Bis auf den offenen Audio- und USB-Anschluss hat sich das Z4 Tablet äußerlich wenig verändert. Warum auch? Das kompromisslos flache Design ist ein Gedicht. Die Krönung ist der außergewöhnlich hohe Schutz gegen Staub und Wasser.
© Sony

Im Bereich Home Entertainment sind die Xperia-Tablets von Haus aus wahre Alleskönner. Das trifft nicht nur auf Medien zu, die genauso gut vom Tablet auf einen Fernseher gestreamt wie vom PC auf das Tablet geholt und dort wiedergegeben werden können, sondern auch für die Spiele einer PS4. Was Microsoft unter Windows 10 für die Xbox plant, ist via PS4-Remote-Play auch mit der PS4 und dem Xperia Z4 Tablet möglich: Spiele, die man auf der Konsole beginnt, können über WLAN auf dem Tablet fortgesetzt werden. Vermutlich sind auch hier, wie bei der Xbox unter Windows 10, Familien und Haushalte mit mehreren Mitgliedern, die abends den gleichen gemeinsamen Fernseher im Visier haben, die größten Nutznießer.

Starke Hardware

Wenn es beim Streaming mal hakt, sollte das zumindest nicht an Sonys Tablet liegen: Der Qualcomm Chip Snapdragon 810 mit Unterstützung für hohe Übertragungsraten im ac-WLAN-Standard gehört zu den derzeit stärksten Prozessoren für mobile Geräte. Zu dem verbraucht er im Mobilfunknetz weniger Energie als die Snapdragons 801 in Xperia Z2 Tablet und Z3 Tablet Compact (Test). Das führte im connect Test im Vergleich der beiden 10 Zöller Z2 und Z4 bei identischer Kapazität und gleichem Testszenario zu einer Verbesserung der Laufzeit um 11 Prozent auf 8 Stunden und 12 Minuten.

Verbessert hat Sony auch die Frontkamera, die jetzt mit 5 Megapixeln auflöst und ein 25mm Weitwinkelobjektiv verwendet. Hintergrund für die Veränderung ist hier ganz klar der Trend zu Gruppen-Selfies und -Videochats. Die Hauptkamera löst wie schon beim Z3 Tablet Compact mit 8 Megapixeln auf. Dank Exmor RS for Mobile und Restlichtverstärkung gelingen, wie auch mit der Frontkamera, selbst bei sehr wenig Licht noch beeindruckende Bilder mit wenig Rauschen. Den fehlenden Blitz wird man also nicht unbedingt vermissen.

Fazit: Kein Schnäppchen

Leistung, Qualität und Design des Xperia Z4 Tablet lassen einen nur so mit der Zunge schnalzen. Gleichzeitig bleibt einem angesichts des saftigen Preises von 679 Euro erst mal die Spucke weg. Vielleicht wünscht sich manch einer, Sony wäre beim Speicher geiziger gewesen und würde das Z4 Tablet mit weniger als 32 Gigabyte, aber dafür günstiger verkaufen. Bleibt, wenn's ums Geld geht, nur der Verzicht auf das LTE-Modul. Damit lassen sich immerhin 100 Euro sparen - und einen Datenvertrag braucht man dann auch nicht.

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