Testbericht

stereoplay - Mythos Subwoofer: Dichtung und Wahrheit

5.9.2009 von Redaktion connect und Wolfram Eifert

Um kaum einen Baustein ranken sich derart viele Mythen und Legenden wie um die Gruppe der Subwoofer. Hier die gängigsten Vorurteile und was wirklich dahinter steckt.

ca. 1:45 Min
Testbericht
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© Archiv

(1) Meine Anlage erzeugt genug Bass, daher brauche ich keinen Subwoofer.

Genügend Oberbass gewiss, aber selten die nötige Tiefe. Passive HiFi-Boxen klettern selten unter 40, vielfach kaum unter 60 Hertz. Hörbar sind jedoch 16 bis 20 Hertz.

(2) Auf dem Typenschild meiner Regalboxen steht "22 bis 25_000 Hz". Das sollte doch reichen.

Nahezu alle Hersteller tricksen bei diesen Angaben. Meist werden weltfremde Bezugspunkte verwendet. Realistische Werte finden Sie bei jedem stereoplay-Boxentest in den Messwertetabellen.

(3) So klein, wie die meisten Woofer sind, können die doch gar keinen richtigen Tiefbass erzeugen.

Irrtum. Aktive Subwoofer (passive machen wenig Sinn) sind elektronisch korrigiert und erreichen dadurch eine sehr viel tiefere untere Grenzfrequenz als Passivboxen gleicher Größe.

(4) Ein guter Woofer muss bestimmt groß sein. Außerdem brauche ich für Stereo zwei. Dafür habe ich keinen Platz.

Extrem langhubige Schwingsysteme gestatten hohe Pegel aus überraschend kleinen Chassis. Bei guten Subwoofern sind Überlastungen durch klanglich unkritische Limiter so gut wie ausgeschlossen. Da Bässe keine Links/Rechts-Informationen enthalten, reicht prinzipiell ein Mono-Woofer.

(5) Frequenzen unter 100 Hertz sind nicht ortbar. Daher ist es völlig egal, wo der Woofer steht.

Die Grenze der Ortbarkeit liegt eher bei 60 Hertz. Da Frequenzfilter nie endlos steil wirken, werden in gewissem Umfang stets auch höhere Frequenzen abgestrahlt, und die sind sehr wohl ortbar.

(06) Wenn ich mir schon so ein Teil anschaffe, will ich ordentlich was davon hören.

Auch daneben. Wenn Sie Ihren Subwoofer heraushören, ist er falsch eingestellt. Entweder zu laut, oder die Trennfrequenz ist zu hoch. Richtig eingestellte Woofer fallen erst auf, wenn man sie abschaltet.

(7) Woofer mit geschlossenen Gehäusen sind immer besser.

Stimmt so pauschal nicht. Geschlossene Woofer sind tendenziell leiser und erfordern daher größere Chassis und/oder Endstufen. Preiswerte oder maximalpegeloptimierte Woofer sind daher meist Bassreflexsysteme.

(8) Meine Elektronik besitzt keine Ausgänge für Subwoofer, daher kommen diese Geräte für mich nicht in Frage.

Nutzen Sie die Boxenklemmen des Woofers. Achtung: Nicht alle Woofer sind damit bestückt.

(9) Subwoofer sind nur was für Heimkinofans. Ein Musikliebhaber braucht sowas nicht.

Doch. Gute Musikaufnahmen sind meist nicht so bassbetont wie manche Filme, sie enthalten aber dennoch vielfach Frequenzen nahe und sogar unter 20 Hertz.

(10) Subwoofer lassen sich vollständig über Messwerte beurteilen.

Labordaten sind wichtig, können einen Hörtest aber nicht ersetzen. Was Gehäuse taugen oder wie sich Chassis und Endstufen bei komplexen Klängen verhalten, geht aus den Standardmessungen nicht hervor.

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