Subwoofer
Velodyne Deep Blue 15 im Test
Der Velodyne DB-15 ist die Krönung der Anfang des Jahres eingeführten Deep-Blue-Serie. Die Zahl im Namen steht für die Zollgröße. Die Amerikaner fahren mit ihm also ein schweres Geschütz auf. Das Serienhighlight ist eine deutsch-amerikanische Gemeinschaftsproduktion.

Die neue Deep-Blue-Serie des amerikanischen Subwoofer- Spezialisten Velodyne Acoustics macht auf Multikulti. Sie entstand aus der Kooperation eines internationalen Entwicklerteams in den USA und in Deutschland. Denn schon seit einiger Zeit befindet sich die Marke im Besitz des Hamburger High-End-Vertriebs „Audio Reference“.
Doch die neuen Besitzverhältnisse rütteln nicht an den Grundsätzen der Marke. Es bleibt modellübergreifend bei einer geschlossenen Gehäusekonstruktion. Schließlich steht an oberster Stelle das Ziel, sowohl Musik als auch Filmton mit maximaler Präzision wiederzugeben.
Die Deep-Blue- Subwoofer gibt es in vier Größen: 8, 10, 12 und 15 Zoll. Velodyne löst damit die erfolgreiche SPL-Serie ab. Während der DB-8 mit rund 800 Euro das untere Ende des Angebots verkörpert, haben wir uns für die video das obere Ende der Fahnenstange herausgepickt: Der DB-15 trägt in seiner quadratischen Schallwand einen Front-Fire-Bass mit strammen 15 Zoll – sprich 38 Zentimeter – Durchmesser.
Gemessen an diesem schweren Gerät, sozusagen die Dampframme unter den Tieftönern, fällt das schwarz folierte MDF-Gehäuse ausgesprochen kompakt aus.

Der langhubig ausgelegte Tieftöner verwendet einen massiven Doppelferrit-Magneten. In der auf höchste Performance optimierten Antriebstechnologie kommt unter anderem eine vierlagige Schwingspule mit einem eindrucksvollen Durchmesser von 7,5 Zentimeter zum Einsatz.
Sie bringt maximale Leistung bei extrem geringen Verzerrungen. Dabei baut Velodyne Acoustics auf eine lange Tradition, wenn es darum geht, aus kleinen Gehäusen ein Maximum an Tiefgang, Pegel und Präzision herauszuquetschen.
Leistung satt
Dafür ist natürlich auch einiges an Power nötig. Das Elektronik-Modul auf der Rückseite liefert 450 Watt Sinus respektive 1000 Watt Peak-Power. Um dabei nicht nachzugeben, wurde das MDF-Gehäuse entsprechend dimensioniert. Mit 23 Kilogramm wiegt der DB-15 gut das Zweieinhalbfache des Einstiegs-Modells DB-8.
Das kommt nicht von ungefähr: Mit einer Stärke von 5,2 Millimetern erinnert die Schallwand fast an einen Schützenpanzer der US-Army – für den Fall, dass ein Actionfreak bei Filmen wie „Der Soldat James Ryan“ die im Labor gemessenen 109 Dezibel Maximalpegel in seinem Heimkino auskosten will.
Das verspricht zwar großes Kino, doch wer klein anfängt, etwa mit einem Receiver ohne Vorverstärker- oder Subwoofer-Ausgänge, wird ebenso bedient. Neben Line-Level- Eingängen stellt Velodyne beim DB-15 vier Speaker-Anschlüsse bereit. Damit lässt er sich auch über die Lautsprecher-Ausgänge eines Verstärkers betreiben.
Über einen LFE-Ausgang lässt sich das Signal duchschleusen, wenn man mehrere Subwoofer verwenden möchte. Team Player Mit einem Subwoofer-Array lassen sich schließlich die Raummoden gezielt beherrschen. Rein vom Pegel her dürfte aber auch in größeren Räumen so schnell kein Verlangen nach weiterer Wooferpower aufkommen.
Der DB-15 schob in den unteren Oktaven mächtig an – mit einer Genauigkeit und einem Kick, wie man es mit einem geschlossenen Subwoofer verbindet. Was die Substanz und den soliden Nachdruck betrifft, brauchte sich der Velodyne jedoch nicht hinter den meisten Bassreflex-Subwoofern verstecken – schon gar nicht in dieser Preis- und Größen-Kategorie.
Dem deutsch-amerikanischen Würfel gelang damit der Spagat zwischen höchster Musikalität mit präzisem Timing und den ganzen Härten des Heimkinos mit seinen brachialen Spezial-Effekten im untersten Ende des Hörbereichs. Das macht ihn sogar zur souveränen Bass-Begleitung gestandener Boxen, die so gar nicht seiner Gehaltsklasse entsprechen.
Fazit
Die präzise und tiefreichende Basswiedergabe überzeugt im Test. Der Velodyne DB-15 erweist sich als erschwinglich bepreistes Universalgenie für Musikliebhaber und Kino-Fans gleichermaßen.