Testbericht
Teufel M 320 F
Das halbaktive Konzept gilt als besonders verstärkerfreundlich. Die neuen Teufel-Boxen traten zum Beweis an.
- Teufel M 320 F
- Datenblatt

Schon die musikalischen Fähigkeiten des Säulen-Systems LT2 in AUDIO 12/07 ließen die Tester aufhorchen: Jetzt bringt Teufel ein Pärchen Stereo-Standboxen mit eingebauter, aktiver Basseinheit für nur 600 Euro auf den Markt: die M 320 F.
Auch für das Heimkino
Die Heimkino-Credibility des Berliner Herstellers steht außer Frage. Wer die M 320 F als Surround-Set ordern will, sollte unter der Bezeichnung Theater 3 Hybrid auf www.teufel.de nachschauen. Zum Stereo-Frontpaar gesellen sich im Heimkino-Regelfall noch zwei kompakte Rear-Speaker und ein Center. Mit 900 Euro liegt dieses Set im bezahlbaren Bereich, die Kombinationsmöglichkeiten jedoch sind eingeschränkt: Dipole fehlen als Zusatz ebenso wie einzeln stehende Subwoofer, mit zwei weiteren Regalboxen lässt sich allenfalls eine sinnvolle 7.2-Kombi aufbauen.

Musik pur
Die nur 16,5 Zentimeter schmalen Standboxen beherbergen immerhin einen stolzen Achtzoller auf der Gehäuseseite. Der aktiv getriebene Polyprop-Woofer darf wegen seiner darüber einsetzenden Richtwirkung nur bis 120 Hertz spielen, wo ihn der frontseitig montierte 13er-Tiefmitteltöner mit Glasfasermembran ablöst. Dieser Töner spielt selbstverständlich in einem eigenen Volumen - ihn mit rückwärtigen Basswellen zu belasten, hätte vermutlich katastrophale Auswirkungen auf Transparenz und Sauberkeit des Klangbilds. Ganz oben schließlich greift eine Neodym-getriebene Gewebekalotte ins Geschehen ein. Ihr hilft eine kleine Schallführung in puncto Wirkungsgrad auf die Sprünge.
Kabel-Frage
Bevor es im Hörraum losgehen kann, benötigen die beiden Boxen zunächst einen eigenen Stromanschluss. Beim Eingangssignal herrscht Wahlfreiheit: Steht der Eingangsschalter auf "Stereo-Amp", greifen sich die Bassverstärker ihr Signal an den Lautsprecherklemmen ab, in der Stellung "AV-Receiver" muss ein zusätzlicher Cinch-Eingang mit dem LFE-Out der Heimkino-Komponente verbunden werden. Im Zweifelsfall docken beide Boxen per Y-Kabel an, wenn nur ein Cinch-Ausgang zur Verfügung steht.

Diese aktiv getrennte Variante erfordert zwar eine etwas umfangreichere Verkabelung, sie macht aber die genaue Einpegelung des Systems einfacher und entlastet im Fall von kleineren AV-Receivern die Endstufen zusätzlich, weil die Frontkanäle dann in der Betriebsart "Small" komplett hochpassgefiltert werden. Im speziellen Surround-Hörraum von AUDIO bewährten sich Trennfrequenzen zwischen 100 und 120 Hertz. Um den Stromverbrauch zu reduzieren, verfügen die Teufel M 320 F über eine automatische Standby-Funktion: Liegt einige Minuten kein Signal mehr an, schaltet sich der Bassteil der Box aus. Mit dem ersten Ton weckt er sich wieder aus dem Dornröschenschlaf. Bei Leisehörern klappt das nicht immer, weshalb sich die Funktion deaktivieren lässt.
Hörtest
So tief und knackig, mit sauberem Bass und verdammt viel Groove hatte bisher noch keine Box der 600-Euro-Klasse gespielt. Eindeutig ein Verdienst der aktiven, eingebauten Subwoofer. Klar, nach klassischen High-End-Maßstäben sind auch die M 320 F nicht perfekt, passive Standboxen wie die Jamo C 605 lösten erheblich besser auf und verwöhnten mit ungleich farbenreicherer Tonalitätspalette in Mozarts "Requiem" (Guttenberg, Farao). Dafür spielten die Halbaktiven immer dann groß auf, wenn dynamische Rock-Rhythmen gefragt waren, etwa in Mark Knopflers "Sailing To Philadelphia", wo die Jamo im Vergleich weniger tief und im Bass leicht bollerig agierte. Auch ein kurzer Quercheck mit Film-DVDs sah die Teufels klar vorn: Unaufdringlich, sauber und bassstark donnerten die Kanonenkugeln von "Master And Commander".
Teufel M320 F
Teufel M320 F | |
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Hersteller | Teufel |
Preis | 600.00 € |
Wertung | 69.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |