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Tolino Shine und Shine Color im Test: Ungleiche Zwillinge

Mit dem Shine und dem Shine Color bringt Tolino zwei neue E-Reader auf den Markt. Äußerlich identisch, unterscheiden sich die beiden Geräte deutlich beim Display.

Autor: Matthias Metzler • 11.6.2024 • ca. 5:10 Min

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Wir haben die E-Reader Tolino Shine (links) und Tolino Shine Color (rechts) im Test.
© connect

Tolino hat zwei neue E-Reader im Sortiment: den Shine und den Shine Color. Beide Geräte bestechen durch handliches Design und solide Verarbeitung, unterscheiden sich aber deutlich in der Displaytechnologie. Wir beleuchten die wichtigsten Eigenschaften, Funktionen und Stärken der Shine-Zwillinge. N...

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Pro

  • Scharfes E-Ink Display (SW-Inhalte)
  • Farbiges Display (nur Shine Color)
  • Kompaktes Gehäuse
  • Geringeres Gewicht
  • Hellerer Bildschirm (nur Shine)

Contra

  • Dunklerer Bildschirm (nur Shine Color)
  • Blasse Farben (nur Shine Color)
  • Querformatlesen nicht möglich
  • Software-Probleme

Fazit

Urteil: gut | Der Tolino Shine und der Shine Color sind zwei gelungene E-Reader mit unterschiedlichen Stärken. Der Tolino Shine überzeugt durch sein gestochen scharfes Schwarz-Weiß-Display und ist ideal für alle Bücherwürmer und Romanleser. Der Aufpreis für den Tolino Shine Color lohnt sich nur für Leserinnen und Leser, die häufig Bücher mit farbigen Grafiken oder Illustrationen genießen möchten, zumal die Farbdarstellung auch mit einigen Einschränkungen verbunden ist.

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Tolino hat zwei neue E-Reader im Sortiment: den Shine und den Shine Color. Beide Geräte bestechen durch handliches Design und solide Verarbeitung, unterscheiden sich aber deutlich in der Displaytechnologie.

Wir beleuchten die wichtigsten Eigenschaften, Funktionen und Stärken der Shine-Zwillinge. Nach der Lektüre unseres Tests sollte klar sein, welches der beiden Tolino-Modelle besser zu Ihren Lesegewohnheiten passt.

Wie gut sind Haptik und Design beim Tolino Shine und Shine Color?

Äußerlich sehen der Shine und der Shine Color identisch aus. Beide ähneln zudem dem Vorgängermodell Tolino Shine 4 aus dem Jahr 2022, das inzwischen nicht mehr verfügbar ist. Mit jeweils 173 Gramm sind die neuen Geräte recht leicht. Sie können daher über längere Zeit bequem in einer Hand gehalten werden.

Mit ihren etwas breiten, schwarzen Gehäuserahmen wirken die Shine-Reader optisch etwas altbacken, andererseits kann man sie so gut fassen, ohne aus Versehen das Display zu berühren. Mangels mechanischer Tasten erfolgt das Umblättern der Seiten hier nämlich durch das Wischen oder Tippen auf dem Touchscreen.

tolino-shine-color-rueckseite
Die Rückseite der Tolino Shine E-Reader ist mit einer Struktur versehen, um einen besseren Halt zu gewährleisten. An der Unterseite des Gehäuses befindet sich außerdem ein USB-C-Anschluss.
© connect

Das angeraute Kunststoffgehäuse mutet nicht sehr hochwertig an. In unserem Test erwies es sich zudem als etwas kratzempfindlich, so dass der zusätzliche Kauf eines Covers oder einer Schutzhülle sicherlich sinnvoll ist.

Davon abgesehen ist das Gehäuse aber stabil verarbeitet. Scharfe Ecken und Kanten gibt es nicht. Die beiden kompakten E-Reader liegen gut in der Hand. Der Power-Button befindet sich bequem erreichbar auf der leicht strukturierten Rückseite, der USB-C-Anschluss auf der rechten Unterseite.

Wie unterscheiden sich die Displays von Tolino Shine und Shine Color?

So ähnlich die E-Reader äußerlich sind, bei ihren blendfreien 6 Zoll Bildschirmen gibt es deutliche Unterschiede. Der Shine verfügt über ein Carta-1300 E-Ink-Display mit einer Auflösung von 300 ppi. Dadurch wird der Text gestochen scharf dargestellt, unabhängig davon, ob man die Buchstaben stark vergrößert oder sehr viele Zeilen auf einer Seite sehen möchte. Das Leseerlebnis ist vergleichbar mit dem Ausdruck eines guten Laserdruckers auf hellgrauem Papier.

Der Shine Color hingegen betritt mit der Kaleido-3-Technologie Neuland und bringt Farbe auf den E-Ink-Bildschirm. Mit 300 ppi (1448 × 1072 Pixel) ist die Auflösung bei Schwarz-Weiß-Inhalten identisch scharf. Bei Farbinhalten halbiert sich die Auflösung technisch bedingt auf 150 ppi. Zudem kann das Kaleido-3-Display nur 4096 Farben darstellen.

Die Farbpixel ermöglichen somit keine fotorealistische Darstellung wie man sie von einem Tablet kennt. Die Farben wirken zudem blass. Die Farboption ist trotzdem ein Gewinn, gerade wenn es um das Lesen und Erfassen von Comics, Grafiken oder illustrierten Büchern geht.

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Bücher mit bunten Inhalten profitieren sehr von der Farbdarstellung. Hier als Beispiel eine Seite aus dem Kochbuch "Wochenmarkt - Vegetarisch".
© connect | riva Verlag

Was deutlich auffällt: Der Bildschirm des Shine Color ist deutlich dunkler, was am zusätzlichen RGB-Farbfilter des Kaleido-3-Displays liegt. Es erinnert an ein gräuliches Umweltschutzpapier.

Wenn man die integrierte Beleuchtung zuschaltet, kann sie diesen Effekt ausgleichen – wenn man sich in Innenräumen befindet. Im Freien, etwa am Strand oder im Park nützt das nichts: Die Hintergrundbeleuchtung ist dann wirkungslos.

Wie unterscheidet sich die Ausstattung von Tolino Shine und Shine Color?

Im Inneren des Shine arbeitet ein MediaTEK-Prozessor, der mit 1 GHz getaktet ist, im Shine Color ist es eine MediaTEK-CPU mit 2 GHz. Beide Geräte verfügen über 512 MByte RAM und nominell 16 GByte RAM. Tatsächlich stehen aber nur etwas mehr als 12 GByte zur freien Verfügung.

Der interne Speicher ist leider nicht erweiterbar. Meldet man sich aber in der tolino cloud an, stehen dort zusätzlich 25 GByte Cloud-Speicher zur Verfügung. Das reicht für Tausende von E-Books.

Beide Geräte verfügen über einen 1500-mAh-Akku, der für eine lange Laufzeit im E-Book-Lesemodus sorgen sollte. Bluetooth 5.0 und Dualband-WLAN ermöglichen schnelle und stabile Verbindungen.

Unterstützt werden die E-Book-Formate EPUB, MOBI, PDF, TXT, CBR, CBZ, JPEG und PNG. Auch E-Books aus öffentlichen Bibliotheken (Onleihe) können gelesen werden.

Auch wenn die Ausstattung der Shine-Geräte insgesamt etwas schwach erscheint, sind sie für flüssiges Lesen gut gerüstet. Im Test funktionierte die Bedienung immer problemlos.

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Unbeleuchtet (oben) ist die Anzeige des Shine (links) deutlich heller als die des Shine Color (rechts). Mit Beleuchtung (unten) kann dieser Effekt in der Regel ausgeglichen werden.
© connect

Können auf dem Tolino Shine und Shine Color auch Hörbücher angehört werden?

Über die tolino cloud können neben E-Books auch Hörbücher auf die Shine-Geräte synchronisiert werden, die zuvor auf der Website eines der angeschlossenen Buchhändler der Tolino-Allianz (Thalia, Hugendubel, Weltbild, ...) gekauft wurden. Direkt im Shop auf dem E-Reader war der Kauf eines Hörbuchs zum Redaktionsschluss nicht möglich.

Da die beiden Shine-Geräte keine eingebauten Lautsprecher haben, müssen Kopfhörer oder Lautsprecher über Bluetooth angeschlossen werden.

Das Vorlesen vorhandener E-Books durch eine Computerstimme ist mit den Shine-Geräten nicht möglich.

Wie gut eignen sich der Tolino Shine und der Shine Color zum Lesen?

Mit der neuen Generation der Shine-Geräte hat Tolino auch ein neues Bedienkonzept eingeführt, das fast identisch ist zu den E-Book-Readern von Kobo. Das verwundert kaum, denn seit 2017 ist das kanadische Unternehmen Rakuten Kobo der Technologiepartner der Tolino-Allianz.

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Mit der Smartlight-Funktion können Blautöne reduziert werden, wobei der Effekt beim Shine Color (rechts) stärker ist als beim Shine.
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Im Test fanden wir die Benutzeroberfläche als logisch aufgebaut. Die Geräte lassen sich intuitiv bedienen. Neben der „Verlagsschriftart“ stehen 10 weitere Schriften zur Wahl. Schriftgröße, Zeilen- und Randabstand lassen sich nach Bedarf einstellen.

Textstellen können markiert werden, beim Shine Color sogar in vier Farben. Das Lesen im Querformat wird von beiden Shine-Geräten leider nicht unterstützt.

PDFs und Comics können mit den Shine-Geräten zwar geöffnet werden. Sind diese aber auf A4-Seiten ausgelegt, ist die Darstellung auf dem kleinen 6-Zoll-Display einfach viel zu klein.

Im Test zeigten die Geräte noch einige Kinderkrankheiten. So war das exakte Markieren von Textstellen manchmal mühsam. Und einmal gesetzte Textmarkierungen ließen sich nachträglich nicht immer entfernen.

Außerdem wurden Buchcover im ausgeschalteten Zustand (Standby oder ausgeschaltet) zunächst nicht angezeigt, auch wenn dies in den Optionen so eingestellt war. Stattdessen erschien ein Smiley. Dies wurde inzwischen durch ein Firmware-Update behoben. Auch die auf einigen Bildern dieses Artikels noch zu sehenden, etwas kruden Infozeilen am oberen Bildschirmrand sind inzwischen beseitigt.

Wir gehen davon aus, dass Tolino alle Kinderkrankheiten in der nächsten Zeit mit weiteren Firmware-Updates beheben wird.

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Unter dem Mikroskop sind der RGB-Farbfilter und ein vergrößerter Buchstabe auf dem Display des Shine Color gut zu erkennen.
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Tolino Shine und Shine Color im Test: Fazit

Der Tolino Shine und der Shine Color sind zwei gelungene E-Reader mit unterschiedlichen Stärken. Beide Modelle sind durch ihr kompaktes und leichtes Design sehr handlich.

Der Tolino Shine überzeugt durch sein gestochen scharfes Schwarz-Weiß-Display und eignet sich perfekt für alle Bücherwürmer und Romanleser, die ein puristisches Leseerlebnis ohne Ablenkungen bevorzugen. Für Besitzer des Vorgängermodells Tolino Shine 4 gibt es allerdings keinen überzeugenden Grund, auf das neue Modell umzusteigen.

Das ist beim Tolino Shine Color etwas anders. Er verfügt über ein Farbdisplay, was eine neue Dimension eröffnet. Der Aufpreis von etwa 30 Euro lohnt sich jedoch nur für Leserinnen und Leser , die häufig Bücher mit farbigen Grafiken oder Illustrationen genießen möchten. Trotz der im Vergleich zu Tablets geringeren Farbbrillanz bietet die Farboption einen echten Mehrwert. Für Comics, Graphic Novels und PDF-Magazine im A4-Format ist das 6-Zoll-Display des Shine Color allerdings zu klein.

Zudem ist der Bildschirm des Shine Color ohne eingeschaltete Beleuchtung etwas dunkler als beim Shine. Wer sich in diesem Punkt unsicher ist, sollte die beiden Modelle vor dem Kauf in einer Filiale seines Tolino-Buchhändlers einmal selbst unter die Lupe nehmen.

Derzeit (Anfang Juni 2024) leiden beide E-Reader noch an einigen Kinderkrankheiten, siehe oben. Es bleibt zu hoffen, dass Tolino diese zeitnah durch entsprechende Updates behebt.

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Tolino Shine und Tolino Shine Color

Vollbild an/aus
Technische Daten
Display6 Zoll E ink, Carta 1300 (Shine), Kaleido 3 (Shine Color)
Auflösung1448 × 1072 Pixel
Pixeldichte300 ppi (SW-Inhalte); 150 ppi (Farbinhalte, nur Shine Color)
TouchscreenKapazitiver Touchscreen mit Multi-Touch für zwei Finger
Blättertastennein
Gewicht173 g (Shine), 172 g (Shine Color)
Abmessung112 × 160 × 9,1 mm
BeleuchtungIntegrierte Beleuchtung mit Smartlight
WasserschutzWasserabweisendes IPX8 Coating
AkkuLithium-Polymer-Akku, 1500 mAh
ProzessorMediaTEK MTK8113L 1.0 GHz (Shine), MediaTEK MTK8113T 2.0 GHz (Shine Color)
RAM512 MByte
Interner Speicher16 GByte
Cloud-Speicher25 GByte zusätzlich (tolino cloud)
E-Book-FormateEPUB, MOBI, PDF, TXT, CBR, CBZ, JPEG und PNG
KonnektivitätWi-Fi ac/b/g/n (2,4 und 5 GHz) + BT 5.0
AnschlüsseUSB-C